FromSoft plant ihr nächstes grosses Ding. Im Rahmen des ersten Netzwerktests konnte sich Armin während vier Tagen auf zwei unterschiedlichen Limgrave Maps ausgiebig warmspielen. Hier seine ersten Eindrücke von einem doch etwas holprigen Start.
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Freitagabend.18:00 Uhr. Nach 500 Stunden Elden Ring warte ich mit Spannung auf die erste Runde Nightreign! Es läuft tipptopp. Doch der erste Run bleibt relativ kurz, da wir uns als Neulinge zuerst an das Kampfsystem gewöhnen müssen. Leider machen uns die FromSoft-Server einen Strich durch die Rechnung. Die nächsten zweieinhalb Stunden sind die Server überlastet, dann offline, werden neu gestartet. Es lief nix! So blieb der erste Test-Tag unbefriedigend. Die zweite Session am nächsten Abend lief jedoch ohne Probleme und ich tobte mich über drei Stunden mit diversen Mitspielern in der Testversion aus. Der nächste Termin war eigentlich bereits am nächsten Tag vorgesehen. FromSoft entschied sich aber nochmals zwei Session am selben Tag zusätzlich freizuschalten. Leider trudelte die Bestätigungs-Mail abends um 18:00 Uhr in mein Postfach. Zur ungünstigsten Zeit, denn wer checkt seine E-Mail am Samstagabend!? Anyway, es folgten nochmals 2 Sessions, wobei der letzte offiziell angekündigte Test-Tag gestrichen wurde. Alles ein wenig chaotisch, aber so ist das nun mal bei einem Netzwerktest.
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Aber nun zurück zum Spiel. Ich befinde mich in einer abgewandelten Version des Roundtable Hold. Kurz mit dem runden Tisch im Hauptraum interagiert, lädt der erste Run. Nach einer Minute geht's los. Mir stehen vier Klassen zur Auswahl: Der Guardian, ein robuster Tank mit Schild und Hellebarde, der Wylder mit Langschwert und flottem Ausweichen. Die Duchesse mit einem magischen Dolch und spezieller Backstep Option und zu guter Letzt Recluse, die für die magische Zunft hinhalten muss und mit ihrem Zauberstab zielsichere Glintstone Projektile verteilt. Bei der Charakterauswahl gibt es keine Restriktionen, theoretisch kann man zu dritt auch mit derselben Klasse losziehen, was jedoch nicht unbedingt von Erfolg gekrönt sein wird. Denn jede Klasse verfügt über zwei einzigartige Fähigkeiten, die sich bei dicken Bosskämpfen als besonders nützlich erweisen. Der Guardian aktiviert einen dicken Armslam und beschädigt die Bossleiste massiv oder Duchess verleiht allen Spielern temporäre Unsichtbarkeit, was der ganzen Truppe ein paar Gratis Hits schenkt. Nach einem mittellangen Cooldown sind die Spezialattacken wieder aktiv.
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Zu Beginn greift sich unser Elden-Trio die gleiche Anzahl an Adler, die uns wie in Fortnite zur Map bringen, mit dem einzigen Unterschied, dass der Absprungpunkt vorgegeben wird. Einmal gelandet, beginnt der erste Tag. Mir fällt gleich die doppelte Renngeschwindigkeit auf. Wie von der Tarantel gestochen semmel ich durch eine Graslandschaft, wo ein paar Ruinen stehen. Ein paar Zombiehunde und Feuerclan-Okkultisten greifen uns an. Mit vereinten Kräften schlagen wir das halbe Dutzend weg und sammeln die erste Beute ein. In Holzkisten verstecken sich meistens Consumables wie Wurfdolche, Feuertöpfe oder in seltenen Fällen Smithing Stones oder Stoneward Keys. Die stabileren Truhen versprechen meistens drei Waffen, Schilde oder Zauberstäbe. Hier gilt, wer zuerst kommt, hat den Vorrang. Wir können aber nur maximal 6 Waffen und 4 Sekundäritems mittragen. Zusätzlich befinden sich zwei Talisman Slots im Inventar, die ebenfalls bestückt werden können, sollten wir auf einen dieser seltenen Drops stossen.
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Nachdem wir uns für den passenden Loot entschieden haben, entdecken wir ein Loch im Boden, das in ein kleines Dungeon führt. Ein paar Ecken weiter treffen wir auf den Feuerclan Chef. Mit vereinten Kräften, sprich wir hauen alle gleichzeitig auf den Schurken ein, legen wir den ersten MIniboss innerhalb von einer halben Minute. Als Belohnung winkt an einem Orb Portal entweder eine spezielle Waffe oder ein permanenter Buff wie z.B. 20% mehr Schaden gegen Drachen oder eine prozentuale Steigerung unserer Gesundheitsleiste. Frohen Mutes ziehen wir weiter und finden ein Site of Grace. Hier füllen wir unsere Lebensenergie und Estus Flasks wieder auf und leveln den Charakter mit den erwirtschafteten Runen hoch.
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Ich merke schnell, dass unsere Avatare extrem effizient klettern und ohne Probleme Felswände oder Zäune bezwingen. In Nightreign lassen wir uns aus jeder erdenklichen Höhe fallen, egal ob 5 oder 50 Meter, Fallschaden nehmen wir im Gegensatz zum Hauptspiel keinen. Nach ein paar Minuten bildet sich plötzlich eine blaue Wand, die von saurem Regen gefolgt wird. Und auch hier setzt man auf eine bekannte Fortnite-Mechanik. Die Wand bzw. der Kreis schliesst sich immer enger um die Map und wir sollten es tunlichst vermeiden, dass sie uns einholt. Sollte dies passieren, entzieht uns der saure Regen kontinuierlich ein paar HPs, bis wir entweder gnadenlos dahingerafft werden oder es aus der Todeszone schaffen. Am Schluss bildet sich ein zentraler Kreis, der den Schauplatz gegen den ersten Boss darstellt. Wir hatten entweder den Centipede Demon aus Darksouls oder die Elden Ring Kontrahenten Demi Human Queen mit ihrem Sidekick dem Schwertmeister. Erledigen wir die Kanzler, bevor alle Mitspieler im Game Over landen, haben wir uns in den 2.Tag gerettet, ansonsten ist Ende im Gelände und der Run gilt als gescheitert.
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Sollte einer unserer Mitstreiter getroffen am Boden liegen, bleiben uns 15 Sekunden, um den gefallenen Kameraden wiederzubeleben. Mit ein paar Schwerthieben holen wir ihn aus dem Reich der Toten und mit einer halbgefüllten Lifebar ist unser Partner einsatzbereit. Der 2. Tag lässt uns abermals die vorgegebene Karte nutzen, wobei wir vermeiden sollten, bereits erforschte Orte erneut zu besuchen. Ich hatte einen Run mit einem namenlosen Random (die dritte Person flog bereits nach der ersten Minute vom Server), der die Map extrem gut kannte. Zielsicher steuerte er Minibosse und Lootcamps an, bis unsere Charaktere ausreichend gewappnet waren. Und so schafften wir es zum zweiten Endboss, eine abgewandelte und viel agilere Version vom Fallen Omen. Leider waren wir zu zweit in der Unterzahl und der springfreudige Lümmel schoss uns ins Game Over.
Fazit:
Obwohl die Gruppen im Netzwerk-Test zum ersten vollwertigen KoOp-Elden Ring stets zufällig zusammengewürfelt wurden, hatte ich äusserst interessante Runs, speziell wenn die Mitglieder an einem Strang zogen. Viel mehr Worte will ich aber nicht weiter verlieren. Bis der finale Release am 30. Mai erscheint, wir sich noch viel ändern. Ich kann mir aber schon jetzt vorstellen, dass Elden Ring Nightreign das Zeugs zum Goty 2025 haben könnte.
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