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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: Zombie Army 4 Dead War

Als hartgesottener Widerstandskämpfer im 2. Weltkrieg hat man es generell nicht leicht. Wenn sich aber Hitlers Schergen allesamt in Zombies verwandeln und halb Südeuropa in Schutt und Asche legen, dann kommt selbst der abgebrühteste Untotenjäger an seine Grenzen.



Ausgangspunkt der heutigen Zombiehatz ist Mailand. Aber statt Mode und Catwalk gibts Mord und Totschlag. Hat man sich für einen der 4 unterschiedlichen Söldner entschieden, aus knapp einem dutzend Gewehren und Pistolen, die sich im Laufe des Spieles individuell aufleveln lassen, sein Arsenal zusammen gestellt und im kurzen Briefing mit der miserablen Situation vertraut gemacht, gehts ohne Umschweife ans Eingemachte.


Als Einmannarmee oder im Team durchstreift ihr die zerstörte Innenstadt so mancher, italiänischen Metropole und mäht alles nieder, was auch nur im geringsten nach Zombie aussieht. Am Anfang rücken euch intelligenzarme Nazi-Infanteristen auf die Pelle, die man problemlos nach Valhalla schickt. Später ballert ihr euch gegen Kamikaze-Zombies, Kreisägen schwingende Dickwanste, Flammenwerfer-Fieslinge, Jetpack Sniper und sogar einem Zombiepanzer die Finger wund. Glücklicherweise verfügen die Widerstandskämpfer über verschiedene Nahkampfoptionen. Normalerweise zieht ihr der Nazibrut mit dem Gewehrkolben über den Untoten Scheitel. Ist die Finisheranzeige voll, schlagt ihr euren Widersacher nicht nur kurz und klein, sondern erhält auch einen kleinen Healthbonus. Zudem verfügt ihr über eine 2. Anzeige, mit der ihr dem Fiesling einen wuchtigen Schlag versetzt. Beide Anzeigen füllen sich bei erfolgreichen Combos auf.



Apropos Combos. Je mehr Zombies ihr nacheinander liquidiert, umso höher klettert der Combozähler, der direkt am Levelscore hängt und euch am Ende jedes Kapitels Erfahrungspunkte auszahlt. Wer fleissig aufsteigt, schaltet sogenannte Perks frei -maximal 5 können ausgerüstet werden - und verlängert mit Hilfe derer u.a. die Combozeit, erhöht die Reichweite von Granaten, reduziert den Schaden bei Schlagangriffen, und vieles mehr. Sehr hilfreich sind auch verschiedene Granaten und Minen, mit denen ihr ganze Horden von Gegnern in die Luft jagt. Gelegentlich entdeckt ihr unterschiedliche Fallen von früheren Mitkämpfern, die ihr ebenfalls für euren Vorteil nutzen könnt. Ich sage nur Zombie Hai! Am Ende jedes der 32. Abschnitte erreicht ihr den rettenden Saferaum, in welchem ihr eure Wunden leckt und den Munitionsvorrat aufstockt.



Patronenarmut ist bei Zombie Army 4 generell ein Fremdwort. Regelmässig stolpert ihr über Ammokisten, Granatenboxen und in seltenen Fällen Megatruhen, in denen ihr Aufsätze mit Elementarschaden (Elektro, Feuer, Explosiv...) einheimst. Besonders treffsichere Scharfschützen werden mit der berühmtberüchtigten X-Ray-Cam belohnt, einem kurzen Slow Mo-Einspieler, wo das Ableben des getroffenen Zombies detailliert und in goriger Zeitlupe präsentiert wird, Mortal Kombat lässt grüssen. Als letztes Ass im Ärmel nutzen unsere Endzeitkämpfer waffenspezifische Extras wie Zeitlupe für die Schrotflinte oder Zielhilfe beim Sniperrifle, aber nur wenn die Anzeige durch regelmässigen Feindesbeschuss gefüllt wird.



Um die schweisstreibende Ballerorgie ein wenig aufzufrischen, müsst ihr kleine Nebenmissionen erfüllen. Wie z.B. Generatoren mit Benzin versorgen oder verschwundene Motorenteile wieder finden. Wer fleissig die Levels durchforstet, wird mit Waffen-Upgradekits, zusätzlichen Storydokumenten oder einem Comic belohnt. In jedem Abschnitt fordert euch Rebellion zu einer kleinen Challenge auf. Bei erfolgreicher Absolvierung winkt ein weiteres Waffenupgrade.


Den Storymodus kann man nach Lust und Laune alleine oder mit bis zu 4 Spielern im Coop bewältigen. Im Horde Modus, mit 4 verschiedenen Maps, streckt ihr gnadenlos Wellen von Zombiegesocks nieder und versucht solange wie möglich am Leben zu bleiben. Rebellion hat bereits einen DLC angekündigt, der das Zombiemassaker mit neuen Charakteren, Waffen und einer neuen Mini Campaign versorgt.


Bonus: Sogar die deutsche Version des Spiels ist erstmalig komplett ungeschnitten, also inklusive Nazi-Symbolik und allem Pipapo.



Fazit:

Der Titel ist Programm. Zombie Army 4 ist B Movie-Trash vom Feinsten. Ich kannte die Vorgänger gar nicht und war überrascht über die unverkrampfte Präsentation aus dem Hause Rebellion. Gut, die meisten Elemente sind dreist zusammengeklaut aus Resident Evil 4 oder gar Horizon Zero Dawn - und natürlich von der hauseigenen Marke Sniper Elite. Schadet's? Nein! Zombie Army 4 ist wie ein guter Movie Blockbuster: Keine grossen Ansprüche, aber verdammt unterhaltsam. Wenn man einen 100er Combo geknackt hat oder eine 20er Truppe Zombies in die Luft sprengt, werden die niedrigen Instinkte geweckt und man freut sich wie ein Schelm über die vollbrachte Tat. Visuell wird nicht über die Stränge geschlagen, trotzdem hielt ich ab und zu inne um gewisse Levelteile genauer zu betrachten, die athmospärisch perfekt zur Stimmung passten. Einige Kritikpunkte muss sich Rebellion dennoch stellen. Also wenn ich schon nach der ersten Minute im Charakterscreen mit zukünftigem DLC-Content angefixt werde, dann macht sich mir der Verdacht breit, dass Spielemente absichtlich rausgeschnitten wurden. Denn trotz der 8 Levels mit jeweils 4 Kapiteln ist die Anzahl der unterschiedlichen Gegner eher gering, Kapitelbosse werden später als Wiederholungstäter verwurstet. Und einfach die Zahl an Feinden erhöhen, um den Schwierigkeisgrad künstlich zu steigern, ist nicht die kreativste aller Lösungen. Auch die Levellänge folgt keinem Schema. Mal dauert es eine gute halbe Stunde, ein anderes Mal ein paar Minuten. Auch wirken viele Levels mehr wie Arenen als durchdachte Abschnitte. Wer sich das Spiel im Coop Modus gönnt, hat nicht nur die besseren Überlebenschancen, dank Kumpanen-Revival, sondern kriegt in Sachen Action noch einiges drauf gelegt. Zombie Army 4 ist ein grundsolides Ballerspektakel, das Fans von Horrorshootern die Wartezeit bis auf Doom Eternal und Resi 3 RE aber auf jeden Fall angenehm verkürzt.



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