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AutorenbildRony Liemmukda

The(G)net Review: Ys X: Nordics

Ys X: Nordics ist endlich bei uns im Westen erschienen. Was uns im neusten Ableger der Serie erwartet, werdet ihr in diesem Review erfahren.


Ys X: Nordics Test, Review, Testbericht für PlayStation 5.

"Nordics" spielt von der offiziellen Storyline her zwischen Ys II und Ys: Memories of Celceta. Adol und sein, zu der Zeit, neugewonnener Gefährte Dogi, sowie Dr. Flair sind per Schiff auf dem Weg Richtung Celceta, wobei ihr Passagierschiff auf hoher See von einem Trupp normannischer Piraten gekapert wird. Wie sich herausstellt, hat der Kapitän die Schutzgebühr nicht gezahlt und wollte illegal Profit schlagen. Gestrandet auf der Insel Carnac müssen unsere Drei erst einmal schauen, wie sie ihre Zeit nützlich verbringen. Dr. Flair nimmt eine Stelle in der hiesigen Klinik an und Dogi hilft im Hafen aus. Wir, als Adol, streifen durch das Dörfchen, lernen ein paar Leute kennen und finden schliesslich einen Aushang für Aushilfskräfte bei der lokalen Militia; wir sollten am nächsten Tag wiederkommen.


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Ein paar Events später finden wir eine leuchtende Muschel am Strand, beim Untersuchen jener werden wir von einem Monsterwolf unterbrochen. Kaum besiegt, steht die Bestie wieder unversehrt vor uns. Eine Stimme aus der Muschel erklingt und wenig später haben wir neue Kräfte erhalten: Mana. Damit lässt sich die Bestie ein für alle Mal besiegen. Die Stimme aus der Muschel bittet Adol um Hilfe und darum sie, die Person hinter der Stimme, zu finden. Tags drauf, auf dem Weg zur Militia, werden wir von der Normannin Karja Balta abgefangen, welche tags davor unser Schiff gekapert hatte. Sie will ein Duell, welches dann auch direkt von weiteren Biestern unterbrochen wird und schwuppdiwupp, haben wir urplötzlich eine Manafessel am Handgelenk. Und von hier ab beginnt das Abenteuer des ungleichen und nun auch unzertrennlichen Duos Adol und Karja. Ihre Aufgabe wird es sein, den Obelia Golf, sowie im Grunde die Welt, vor der Bedrohung der mysteriösen, unsterblichen „Griegr“ zu beschützen und zu befreien.


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In Ys: Nordics stehen die Normannen und das Nordvolk, sowie seine Sagen und Götter im Vordergrund. Da Ys generell Parallelen zur Wirklichkeit zieht, wäre das Schauspiel in der realen Welt basierend auf der Normandie in Frankreich, im Gebiet Cotentin und alle Götter angelehnt an Odin und seinem Gefolge; etwaiges gilt zu den entsprechenden Sagen und Mythen. Die Manafessel bzw. das Cross-Action-System bildet die Hauptmechanik. Hier gibt es einen Solo-Modus, als auch einen Duo-Modus. Im ersteren können wir zwischen Adol und Karja wechseln und jeweils unsere individuellen Fähigkeiten nutzen. Die Ausführungsgeschwindigkeit im Kampf ist ein paar Prozent langsamer als im Duo-Modus. Das Umschalten kann auch mitten im Kampf passieren, was, richtig angewendet, zu interessanten Stun-Lock-Combos führt. Auch muss umgeschaltet werden, wenn der Gegner unblockbare Attacken ausführt, für welche wir den Evasionsmodus aktivieren müssen. Später im Spielverlauf erlaubt uns die Evasion einen Superangriff, der mittels Quicktime-Event ausgelöst wird.


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Der Duo-Modus ist deutlich schneller im Kampf, aber langsamer beim Laufen und Sprinten. Im Kampf führen beide Charaktere quasi simultan den Angriff aus und mittels dedizierter Duo-Spezialfähigkeiten zimmern wir den Monstern mächtig eins auf die Mütze. Auch ist eine Art (Semi-)Autoblock aktiv, der erhaltene Treffer in Revenge-Energie umwandelt. Diese Leiste, welche sich über Spezialgegenstände erhöhen lässt, ist effektiv ein Multiplikator, welcher die Duo-Spezialangriffe verstärkt. Natürlich können wir nicht die Fähigkeiten ohne Ende abfeuern. Im Solo-Modus hat jeder Charakter eine individuelle Fähigkeitspunkteleiste, welche im Duo-Modus zu gleichen Teilen abgebaut wird. Nur mit dauerhaftem Angriff auf die Monster lädt diese wieder auf. Die zuvor erwähnten Superangriffe gibt es bei Schlüsselkämpfen in Form von Action-Events. Wir drücken die eingeblendete Taste, dann folgt eine kinematografische Inszenierung und es knallt so richtig auf dem Bildschirm.


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Dem aufmerksamen Leser wird jetzt aufgefallen sein, dass ich nur von Solo- und Duo-Systemen geredet habe. Im Gegensatz zu üblichen zig austauschbaren Hauptcharakteren wird hier rein auf zwei Hauptpersonen gesetzt. Jede hat ihre individuelle Ausrüstung und Attribute. Dieser Umstand wurde auch in einer Saga der Hauptstory reflektiert, wie sich im Verlauf feststellen lässt.


Zu den weiteren Spielmechaniken zählen die Mana-Actions. Dies sind Techniken, welche sich im Verlauf Adol „offenbaren“, wenn er und Karja ein antikes Artefakt finden. Da wäre „Nornir’s Spindel“, welche einen Manafaden erscheinen lässt. Damit können wir uns an bestimmte Hängepunkte entlang hangeln, uns an Gegner heranziehen oder Schalter und ähnliches aus der Ferne betätigen. Mit dem „Gullinboard“ haben wir quasi ein Hoverboard, welches uns über tiefe Seen, oder undurchquerbare Schlammmoore navigieren lässt. Ähnlich wie bei Sonic’s „Grinding“ haben wir Windpfade und Windströmungen, welche uns durch die Lüfte fliegen lassen. Dazu kommen noch die Mana Bursts welche bei Adol durch Feuerschwälle und bei Karja durch Eismagie repräsentiert wird. Adol kann so Büsche, die Wege versperren, wegbrennen, und Karja kann Eisplattformen auf Wasser erzeugen, um höhergelegene Ebenen zu erreichen. Und letztlich gibt es noch Mana Sense, welches ähnlich funktioniert wie Doll’s Monstrum Fähigkeit aus Ys IX: Monstrum Nox. Wir sehen mit unserem Mana versteckte Mechanismen, Durchgänge, unsichtbare Plattformen, Gegner und Truhen; auch auf der Karte. Zur zweiten Stufe gehört das Reduzieren des Zeitkontinuums, das heisst die Welt läuft in Zeitlupe und wir normal. Das dient dazu, um zeitbeschränkte Mechanismen zu überwinden, oder um uns an Monster vorbei zu schleichen.


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Für das Aufstufen von Attributen wurde ein ganz neues System entwickelt: Die Release-Line. Mit dieser erwecken wir die Manakräfte in uns. Mit jedem neuen Level bekommen wir Manapunkte zugewiesen. Dadurch wird die Release-Line Stück für Stück freigeschaltet. Alle zehn Level bekommen wir eine neue Ebene. Um die Ebenen nutzen zu können benötigen wir Mana Seeds welche in die Knoten eingesetzt werden müssen, um eine Mana Fähigkeit zu aktivieren. Wir müssen immer einen kompletten Pfad bilden, sonst wird die nächste Ebene nicht aktiv; sie hat keinen Effekt.


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Zu den Mana-Fähigkeiten zählen:


  • Valor, offensive Fertigkeiten

  • Mettle, defensive Fertigkeiten

  • Optimismus, steigert alles außer Angriff und Verteidigung

  • Dunkelheit, Fertigkeiten mit Vor- und Nachteilen. Zum Beispiel mehr Schaden, aber dafür Statusreduzierung als Ausgleich


Wir haben also volle Kontrolle, wie wir unsere Hauptakteure in ihren Attributen gestalten wollen; vorausgesetzt wir haben die notwendigen Materialien in der Tasche. Weiterhin bekommen wir über die Release-Line Solo- und Duo-Fertigkeiten freigeschaltet. Damit das Grinden für Mana Seeds nicht zu mühselig wird, gibt es diese unter anderem auch in versteckten Truhen oder wenn wir sogenannte Runensteine finden. Diese Runensteine geben die Saga der Hauptstory wieder, welche wir verfolgen.

Viel später im Spiel wird noch eine Spielmechanik über „Rabensteine“ freigeschaltet, was noch eine weitere Stufe Abwechslung mit sich bringt. Aber was dahintersteckt, dürft ihr selbst rausfinden.


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Aber das waren jetzt mehr oder weniger nur die Landmechaniken. Nordics spielt aber primär auf hoher See. Und hier kommt so richtig der Spassfaktor ins Spiel. Nach diversen Events zu Beginn der Story haben wir unser eigenes baufälliges Schiff, die Sandras. Über den Spielverlauf hinweg ist dies unsere Einsatzzentrale. Wir reisen von Insel zu Insel, erfüllen diverse Aufgaben, sammeln Material und rüsten unser Schiff auf. Nebst dem üblichen Segeln über die Meere gibt es natürlich Seeschlachten. Hier zeigt sich, wie gut wir unser Schiff aufgerüstet haben. Je nach Mission müssen feindliche Schiffe auch gekapert werden, was dann über Multiwave-Battles umgesetzt wird. Zusätzlich gibt es noch Inselbefreiungsmissionen die ähnlich zu Ys VIII‘s Unterdrückungskämpfen oder Ys IX’s Monstrum Battles sind. Erst gibt es einen Seekampf, der je nach Gebiet in der Schwierigkeit steigt, in welchem es primär darum geht, in mehreren Wellen Säulen zu vernichten und sekundär die Schiffe, welche uns dabei angreifen, zu versenken. Eine Welle ist beendet, wenn alle Säulen vernichtet wurden.


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Die gegnerischen Schiffe dienen als Moralboost. Unsere Crew gibt oft Wünsche ab, was wir machen sollen. Erfüllen wir diese, dient dies als Startbonus für die zweite Befreiungsphase. In jener infiltrieren wir die Insel, gehen durch die individuelle Struktur und haben mehrere Räume von Monstern zu bereinigen.


Natürlich darf es auch an Nebenmissionen nicht fehlen. Da wäre das Fischen auf dem Land, auch in Dungeons, wo wir mit diversen Ködern unterschiedlichste Fische fangen. Es gibt in unserer Crew sogar einen Fischer, welcher diese dann filetiert und wir bekommen Gegenstände dafür. Im Seegebiet selbst gibt es zwei Pinguine, welche jeweils einen Fisch jeder Art haben möchten. Dafür soll es dann auch noch etwas geben. Das grosse Thunfischangeln ist noch einmal getrennt zu betrachten und wird durch Sternchen auf der Seekarte indiziert.


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Dann wäre da noch Ashley, ein Waisenjunge, welcher sich sehr für Meereslebewesen interessiert und uns hier und da bittet diverse Orte zu finden, um zum Beispiel Delphine zu sehen oder ein Schildkrötenei zurückzubringen. Und letztlich Hugill, unser treuer Rabe, welcher auch gleichzeitig unser Briefbote ist. Hin und wieder kommt er mit einem Brief von einer Insel, von der die Bewohner um Hilfe bitten. Im Vergleich zu anderen Ys Spielen kam mir die Anzahl derartiger Nebenmissionen aber relativ gering vor, was jetzt aber kein Negativpunkt sein soll. Die zuvor erwähnten Runensteine sind ebenfalls teil einer Nebenmission, welche uns nach Report weitere Boni zuschanzen.



Fazit:

Ys X: Nordics ist ein wirklich sehr gelungenes Spiel geworden. Nach dem fantastischen Ys IX: Monstrum Nox, haben die Entwickler sich nicht auf die faule Haut gelegt. Wir haben hier Spiel, das auf Seefahrt und Normannen, sowie deren Mythen und Sagen, konzipiert ist. Spieler, die mit den Themen bewandert sind, können die Parallelen ziehen, was die Immersion noch einmal deutlich steigert. Dass es „nur“ zwei Hauptcharaktere gibt ist keinesfalls negativ. Es wird wunderbar durch das Growth-System mit der Release-Line kompensiert. Die völlige Freiheit, ob der Charakter am Ende ausbalanciert, ein Tank, ein Angreifer- oder Breaker-Build ist, obliegt dem Spieler. Die Knoten sind auch nicht fix und wir können sie jeder Zeit umgestalten. Selbst im Kampf dürfen wir zumindest die zugewiesenen Fertigkeiten tauschen und müssen nicht auf unsere Vernichtung hinarbeiten und neu laden, bevor uns das erlaubt wird. Das ganze Seefahrtsystem ist wirklich gut umgesetzt: Aufrüstmöglichkeiten für das Schiff, Quick-Travel, Seelinien mit Rückenwind, an alles wurde gedacht. Als Beispiel; das Schiff steuert sich echt träge am Anfang, aber nach ein paar Upgrades für die Manövrierbarkeit geht es richtig gut zu steuern. Wir haben ansonsten sehr viele Spielmechaniken, die wirklich gut eingebracht sind und von denen recht häufig Gebrauch gemacht wird. Hilfsindikatoren zeigen uns immer wohin wir gehen müssen, damit wir nicht in der Gegend umherirren. Und letztlich die Bosskämpfe, einfach nur Genuss pur! Klar, bei einigen heisst es nur „wer schneller metzelt gewinnt“, aber es gibt auch welche, da muss der Spieler kontrolliert aufhören draufzukloppen, ausweichen, sich auf einen Block vorbereiten oder ähnliches. Selbst der Break-Status wird hier mal richtig ausgenutzt. Gepanzerte Gegner und fette Bosse, nehmen so lange keinen Schaden, bis die Rüstung weg ist. Das wird auf der Lebensleiste des Gegners angezeigt. Wir müssen also einen hohen Break-Status haben und auch Skills nutzen, die hohe Break-Statuswerte haben, sonst kloppen wir da ewig rum und es passiert nichts. Einige Gegner stellen ihre Rüstung mit der Zeit sogar wieder her! Das Duo-System kommt hierbei voll zur Geltung. Die Kämpfe sind teils sehr rasant und mit den Fertigkeiten entsteht oft ein bildschirmfüllendes Grafikfeuerwerk. Von meiner Seite aus ein wirklich gelungenes Spiel mit viel abwechslungsreichem Inhalt (38-40 Stunden, alle Nebenquests ohne viel Fischen). Nach dem ersten Durchspielen schaltet ihr sogar einen Time Attack und Boss Rush Modus frei. Von meiner Seite eine klare Empfehlung und ein wirklich schöner JRPG-Abschluss für dieses Jahr im Westen. Für die Unentschlossenen gibt es auf diversen Plattformen noch eine Demo.


Ys X: Nordics Test, Review, Testbericht für PlayStation 5.

Ys X: Nordics ist für PlayStation 4 und 5, PC, sowie Nintendo Switch erschienen. Wir haben uns das Spiel selbst gekauft und auf der PS5 getestet.



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