Nach acht jähriger Abstinenz und diversen Gastauftritten erscheint wieder ein Spiel, bei dem Marios treuer Begleiter Yoshi die Rolle des Helden übernimmt. Ob der etwas angestaubte Dinosaurier im neusten Teil der „Yoshi’s Island“-Reihe wieder zur alten Form zurückkehrt, erfahrt ihr in unserem Testbericht.
Nintendos 3DS befindet sich bereits im vierten Jahr seines Daseins. Da die üblichen Top-Titel wie Mario Kart, Mario Land, Pokémon und Co. bereits erschienen sind, ist es Zeit, dass Nintendos B-Helden ins Rampenlicht rücken. Pünktlich zum Ende des „Jahr des Luigi“ läutet Nintendo mit „Yoshi‘s New Island“ das inoffizielle „Jahr des Yoshi“ ein.
Rund 19 Jahre nach dem Erscheinen des Kultklassikers „Yoshi’s Island“ auf dem Super Nintendo erscheint nun der dritte Teil der Jump ’n’ Run Serie. Der neuste Ableger bleibt im Grossen und Ganzen seinen Wurzeln treu. Selbst die Story bleibt grösstenteils unverändert. Ein Storch ist mit den neugeborenen Babys Mario und Luigi zu deren Eltern unterwegs. Auf dem Weg dahin wird er aber von Kamek, dem bösen Zauberer (sowie der rechten Hand von Bowser Jr.) abgefangen. Luigi wird von den Koopas entführt, Mario hingegen fällt im Eifer des Gefechts herunter ins Meer. Er landet unverletzt auf der Insel „Ei-Eiland“ und fällt in die Arme einer Truppe von hilfreichen Yoshis, die es sich zum Ziel machen, die beiden Brüder wieder zu vereinen.
Mit Baby Mario auf den Rücken geschnallt kämpft man sich nun als einer der verschiedenfarbigen Yoshis durch die Welten von „Yoshi’s New Island“. Ein zentrales Gameplay-Element sind erneut Yoshis Dino-Eier. Die Yoshis können jeweils sechs Eier mit sich führen, die man sodann als Wurfgeschosse verwenden kann. So werden Gegner attackiert oder Schalter aktiviert. Neu in Yoshis Arsenal sind die sogenannten Mega-Eier. Die grossen Brüder der normalen Eier kann man mit etwas Geschick durch ganze Levels schleudern und sich so Zutritt zu Geheimgängen verschaffen.
Eine weitere Neuheit sind Mini-Spiele, die man mit dem im 3DS integrierten Bewegungssensor spielen soll. Geht Yoshi durch eine „Zaubertür“ verwandelt er sich in eines von vielen verschiedenen Dingen. Beispielsweise in einen Heissluftballon, einen Helikopter oder gar einen Presslufthammer. Durch links und rechts Kippen des Handhelds muss man Yoshi innerhalb eines Zeitlimits ans Ende des Labyrinths führen. Diese Mini-Spiele sind eine nette Abwechslung zum normalen Rumgehüpfe, werden aber niemanden, der schon eines von dutzend ähnlicher Spiele auf einem Smartphone gespielt hat, aus den Socken hauen.
Aus optischer Sicht kann Yoshi’s New Island mit einem Pastell-Look glänzen. Die Welten sehen aus, als ob sie ein (durchwegs talentierter) Kindergärtner mit Malstiften gezeichnet hätte. Das ganze verleiht dem Spiel einen gewissen Charme, der leider durch die etwas dürftige musikalische Untermalung gedämpft wird. Das ist besonders schade, da Nintendo bei den kürzlich veröffentlichten Titeln in dieser Kategorie überzeugt hat.
Wer bereits alle Levels des neuen Donkey Kongs auf der Wii U gemeistert hat und nach einer neuen Jump ’n’ Run Herausforderung sucht, wird sie bei „Yoshi’s New Island“ nicht finden. Das Spiel wurde vom Schwierigkeitsgrad her eindeutig für die jüngere Kundschaft von Nintendo entwickelt. Für erfahrene Spieler kann einzig das Sammeln aller Blumen und roten Münzen in jedem Level knifflig werden. Dafür wird man aber in gewohnter Nintendo Manier mit Bonus-Levels belohnt.
Fazit:
Mit Yoshi’s New Island liefert der Entwickler „Arzest“ ein gelungenes Erstlingswerk ab, das vor allem von etablierten Spielideen seiner Vorgänger profitiert. „Yoshi’s New Island“ ist deshalb primär jenen Spielern zu empfehlen, welche bisher noch keinen Titel der Serie gespielt haben. Auch altgediente Yoshi-Anhänger, die mit nostalgischen Gedanken an ihre Kindheit zurück denken und keine Lust haben ihre alte 16-Bit Konsole zu entstauben, dürfen zugreifen.
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