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AutorenbildRony Liemmukda

The(G)net Review: Yomawari: Lost in the Dark

Yuzu, unsere Protagonistin, wird uns als Mobbingopfer in einer Schule vorgestellt. Irgendwann steht sie am Rande des Schuldaches und im nächsten Moment finden wir uns in einem dunklen Wald wieder. Dort trifft sie auf eine Person, die sie wohl zu kennen scheint, sich aber nicht an sie erinnern kann. Es wird ihr mitgeteilt, dass sie verflucht sei.


Yomawari Lost In The Dark Test Testbericht Review Playstation Switch

Yuzu hat auf mysteriöse Weise ihre Erinnerungen verloren. Die fremde Gestalt bittet Yuzu darum, ihre Erinnerungen bis zum Morgengrauen wieder zu erlangen, denn nur so kann sie den Fluch, der beide betrifft, brechen.


Die Yomawari-Serie ist ein isometrischer Survival-Horror. Die Spielmechanik ist sehr geprägt von audiovisuellen Effekten. Die Immersion ins Spielgeschehen ist am besten, wenn ihr es im Dunkeln mit Kopfhörern oder einer guten Anlage spielt. Mit flachklingenden TV-Quietschern geht einem echt das Feeling verloren. Der Grund dahinter ist unter anderem das "Herzschlag"-System. Wir müssen in dem Spiel sehr auf unsere Umgebung achten. Befindet sich ein Monster in der Nähe, so wird dessen Herzschlag lauter und er wird leiser, je nachdem wie weit es von uns entfernt ist. Mit Kopfhörern bzw. guten Lautsprechern könnt ihr hier gut die Richtung bestimmen, denn es gilt: Sobald der Herzschlag immer lauter wird, rennt von der Quelle weg! Aber Achtung, denn unsere Yuzu hat nur eine begrenzte Ausdauer und die wird unter Stress schnell eingeschränkt.


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Weitere Indizien für die Anwesenheit von Unwesen sind ihre Stöhngeräusche. Hört man diese, sollte mit Vorsicht verfahren. Damit unsere Kleine an den meisten Ungeheuern vorbeikommt, muss die Umgebung ausgenutzt und eventuell Gegenstände zur Ablenkung eingesetzt werden. Auf unserer Tour durch die Stadt finden wir Münzen, Steine und Papierflieger. Werft ihr diese Gegenstände in die Richtung eines Ungetüms, das euch hoffentlich noch nicht gesehen bzw. gehört hat, dann rennt es dem Geräusch erst einmal hinterher und der Weg ist frei. Aber Achtung! Das funktioniert nicht bei allen Monstern, denn nicht alle reagieren auf Blickkontakt.


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Eine weitere grundlegende Spielmechanik ist das Verstecken. In der Yomawari-Serie kann man sich in der Regel hinter bzw. in diversen Gegenständen wie Büschen, Mülltüten, Statuen, Schildern und einiges mehr verstecken. Unsere Heldin macht dann ganz fest die Augen zu und der Bildschirm wird dunkel. Die Monster erscheinen als rote Wolke und je näher sie kommen, desto lauter werden ihre Geräusche und Yuzu's Herzschlag. Warten wir lange genug, so verschwinden sie irgendwann von selbst und kehren an ihren Ursprungsort zurück.


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Im aktuellen Teil wurde die neue Mechanik „Verstecken in direkter Sichtlinie“ eingeführt. Yuzu hält sich dann die Hände vor die Augen, nach dem Motto "seh ich dich nicht, siehst du mich nicht". Im Gegensatz zu den anderen Methoden sind wir hier aber mobil, was die ganze Mechanik noch einen ticken interessanter macht. Im Vorteil sind Spieler, die sich die Umgebung und die exakte Position der Monster gemerkt haben, bevor es dunkel wird. Denn es gibt Stellen im Spiel, da können wir nur so Zugang zu Arealen erlangen.


Weiterhin haben wir auch eine Taschenlampe im Gepäck, deren Lichtstrahl wir mit dem rechten Stick unabhängig steuern dürfen. Die Taschenlampe ist eine weitere wichtige Spielmechanik. Die Monster reagieren unterschiedlich auf das Licht. Einige davon bleiben zum Beispiel stehen, wenn wir sie anstrahlen. Dann kommen wir problemlos an ihnen vorbei, so lange wir beim Laufen den Lichtstrahl auf sie richten. Die Funzel hilft auch Gegenstände auf dem Boden oder Monster im Schatten zu erkennen.


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Kommen wir zu den Puzzle-Elementen des Spiels. Wie in jedem Teil der Yomawari-Reihe gilt es bis zum Morgengrauen eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Dafür sind im Spiel an diversen Stellen Hinweise und aufgabenrelevante Gegenstände hinterlegt. Uns wird nicht vorgeschrieben, welchem Hinweis wir zuerst nachgehen wollen. Wenn uns die Narrative aber sagt, dass wir an einen bestimmten Ort gehen sollen, dann sollten wir das auch tun. Damit es uns einfacher fällt, in der Dunkelheit Hinweise und Schlüsselelemente zu identifizieren, taucht in der Nähe eines solchen über unserer Spielfigur eine Sprechblase mit einem Fragezeichen auf; vorausgesetzt die Taschenlampe ist an. Sind wir schon kurz davor es aufzuheben, ändert sich das Symbol in ein Ausrufezeichen, zwei Ausrufezeichen oder ein Stern; abhängig von der Relevanz. Es ist im Grunde sehr praktikabel jede Ecke in den Arealen zu untersuchen, denn es werden auch überlebenswichtige Hinweise verstreut. Darunter auch Schwachpunkte diverser Monster oder Methoden diesen zu entgehen.


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Bezüglich des Speicherns bleibt alles wie gehabt. In den freien Arealen sind weiterhin an diversen Schlüsselstellen Shinzo-Statuen verteilt. Innerhalb von Gebäuden findet ihr auch die bekannten Münztelefone und manche von denen klingeln auch, wenn ihr in der Nähe seid. Spendiert ihr dort eine der gefundenen Münzen wird gespeichert. Die Shinzo-Statuen haben noch den Vorteil als Transportportale zu anderen gefundenen Shinzo-Statuen zu agieren.



Fazit:

Unterm Strich enttäuscht der dritte Teil nicht. Erwartungsgemäss wurde wieder solide auf das bekannte Konzept aufgebaut und sogar noch ein paar neue Elemente implementiert. Die neue Mechanik mit „Augen zu und durch“ lässt dich an einigen Stellen echt mit Pobacken auf maximaler Anspannung durch das dunkle Areal schleichen. Kreativ wurden die Spieldesigner bei den neuen Monstern, wie zum Beispiel „die sieben Mysterien der Schule“ (ein beliebter urbaner Mythos in Japan): Du sollst etwa eine Leiter suchen, plötzlich pocht es wie wild aus einem Raum, nichts weiter passiert. Während du die Leiter dann trägst ist das Licht aus, ein Schrei und ein fettes Geistervieh ist hinter dir. Lasse die Leiter fallen, renn oder versteck dich und kehre zurück, um die Leiter wieder aufzuheben. Momente wie diese haben den besten Effekt, wenn ihr im Dunkeln spielt und Kopfhörer aufhabt. Yomawari hat erwartungsgemäss wieder sehr viele Jumpscares und selbst Leute, die recht resistent dagegen sind (wie ich zum Beispiel), werden trotzdem ein paar mal Zusammenzucken. Das liegt auch mitunter daran, dass es das Spiel recht gut versteht, eine gewisse Anspannung aufzubauen. Du kannst nämlich nicht wie wild durch die Gegend rennen. Ein falscher Schritt, einmal an die falschen Stelle gerannt oder mit dem Licht geleuchtet und schon bist du tot. Die Checkpoints (Shinzo-Statuen bzw. Telefone) sind zwar gut verteilt, aber je nach Ort des Ablebens dauert es schon etwas, wieder an die vorherige Stelle zurückzukehren. Ausserdem solltet ihr Hinweise nicht ignorieren. Sagt euch das Spiel beispielsweise „lasse die Augen zu und drehe dich nie um“, dann tut das auch, denn bei Zuwiderhandlung seid ihr meist sofort tot. Fans der Serie werden sicher nicht enttäuscht sein und Quereinsteiger, die solche Spielkonzepte mögen, machen hier sicher nichts falsch, auch weil Lost in the Dark, soweit ich das beurteilen kann, eine eigenständige Geschichte erzählt.



Wir haben Yomawari: Lost in the Dark auf einer PS4 gespielt. Das Spiel ist auch für Nintendo Switch und PC zu haben. Das Test-Muster stammt von NIS America, wofür wir uns herzlich bedanken!


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