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AutorenbildMarwan Abdalla

The(G)net Review: Xenoblade Chronicles

Es ist bereits eine Weile her, seit Fans von japanischen Rollenspielen einen Grund zum Jubeln hatten. Firmen wie Square-Enix oder Namco Bandai versorgten uns in den letzten Jahren mit mehr schlechten als rechten Games, doch Monolith Software hat dem Warten mit Xenoblade Chronicles ein Ende gesetzt, mit einem Ausnahmetitel für die Wii.


Xenoblade Chronicles Test, Review, Testbericht für Nintendo Wii.

In Xenoblade Chronicles schlüpft ihr in die Rolle eines verwaisten Jungen, welcher als einziger die Kraft besitzt die Welt vor dem Untergang zu retten. Seine Waffe der Wahl ist ein mystisches Schwert mit unerforschten Kräften. Als J-RPG-Kenner wird diese Ausgangslage wohl kaum innovativ oder revolutionär klingen, der Schein kann jedoch trügen. Was auf den ersten Blick nach einem ausgeleierten Konzept aussehen mag, beinhaltet unzählige Elemente welche RPG’s der Vergangenheit ausgezeichnet haben und poliert diese gehörig auf. Klar gibt es wieder einmal eine riesige Welt zu erforschen, und ja man bekämpft das Böse wie gewohnt mit drei Party-Mitgliedern, doch alles dazwischen wirkt frischer und ideenreicher als es ein anderes RPG seit langer Zeit war. Übrigens, wenn wir schon von der Vergangenheit reden, Xenoblade Chronicles könnte, von einem visuellen Standpunkt aus betrachtet, etwa 5-6 Jahre alt sein. Auf diesen Schönheitsmakel will ich jedoch später nochmals zurück kommen.


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Das Spielt beginnt mitten im Krieg zwischen den Bevölkerungen von Bionis und Mechonis. Die beiden Nationen haben die Gestalt von zwei gigantischen Robotern, welche in einen ewigen Kampf verwickelt waren, bis schliesslich die Zeit ihren Lauf nahm und beide zum kompletten Stillstand brachte. Die Story im Spiel findet Abertausende von Jahren nach diesem Kampf statt. Die Bürger von Bionis bestehen zum grössten Teil aus Menschen und einer Handvoll niedlich aussehender Aliens. Die Mechons auf der anderen Seite, sind diabolische Roboter, welche die Menschen aus unbekannten Gründen töten und fressen wollen.


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Der Krieg wird durch ein mystisches Schwert, dem Monado, entschieden und die Mechons werden vertrieben. Dunban, der Träger des Mo nados, wird zum gefeierten Helden, verliert jedoch durch die wiederholende Benützung der unerforschten Waffe die Möglichkeit seinen rechten Arm zu benutzen. Der Frieden ist aber nur von kurzer Dauer und nach einer Attacke auf die Kolonie unseres Helden beginnt der Rachefeldzug gegen die Peiniger der Bürger von Bionis. Zugegeben, es dauert eine Weile bis die Story ihre Magie entfaltet, doch gut Ding will bekanntermassen Weile haben. Bei mir dauerte es etwa 4-5 Stunden bis ich der Welt von Xenoblade und ihren Bewohnern verfallen bin. Geduld macht sich also bezahlt.


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Zum Leben erweckt wird Xenoblade Chronicles durch abwechslungsreiche und wunderschöne Schauplätze, sowie den charmanten Charakteren, denen eine komplett übersetzte Sprachausgabe verpasst wurde. In meiner Testversion wurde den Protagonisten ein erfrischender britischer Akzent verliehen. Das Spiel ist aber auch komplett auf Deutsch spielbar. Sämtliche Cut-Scenes wurden synchronisiert, und von denen gibt’s haufenweise. Die Dialoge sind sehr solide und bieten in diversen Szenen sogar Interaktivität an, es gibt aber wenige Momente in denen die Sprachausgabe etwas


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lächerlich erscheint. Neben den obligaten Storydialogen, gibt es in den zahlreichen Dörfern auch die Gelegenheit sich mit den Bewohnern zu unterhalten und dabei Sidequests anzunehmen. In den Dörfern gibt es ohnehin immer viel zu tun. Neben dem Ausrüsten beim Händler gibt es die Möglichkeit gefundene Kristalle in einem Ofen zu kombinieren und so neue Power-Ups zu erschaffen. Diese Verstärkungen können in freie Slots von Ausrüstungsgegenständen gesteckt werden und sind X beliebig kombinierbar. Sobald im Dorf alles überprüft und gekauft wurde ist man bereit um neue Gegner zu beseitigen. Und von denen gibt’s viele in der Wildnis.


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Das Kampfsystem von Xenoblade Chronicles ist ein Schmuckstück von Gamedesign und vereint Action- mit Taktikelementen. Während eines Kampfes steuert man nur den selbst designierten Anführer und man kann sich frei bewegen. Die Mitspieler verhalten sich dabei erstaunlich intelligent und passen sich sofort den Taktiken des Anführers an. Neben dem normalen Angriff, stehen einem eine Vielzahl von Fähigkeiten zur Verfügung welche während des Spiels aufgelevelt werden können. Diese sind auch nötig, denn je nach Widersacher ist eine andere Angehensart gefragt, ansonsten findet man sich schnell auf der Verliererseite wieder. Doch durch extrem faire Rücksetzpunkte und keinen Bestrafungen


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nach einer Niederlage, kann man es sich manchmal auch leisten kopflos in eine Schlacht zu rennen. Die Gegner sind immer Sichtbar auf der Weltkarte und Gefechte finden nahtlos und auf keinem separaten Kampf-Bildschirm statt. Die herangehensweise an die Kämpfe spielt dabei eine entscheidende Rolle, da man mit einem eingefädelten Hinterhalt immer den Erstschlag erhält. Auf den riesigen Arealen gibt es immer eine Vielzahl von völlig unterschiedlichen Gegnern zu entdecken. Manche davon sind friedlich und greifen erst an wenn sie selbst angegriffen werden und andere warten nur darauf bis man in ihre Reichweite tritt um ein Gefecht zu initiieren. Dieses neuartige Kampfsystem macht Spass und motiviert den Spieler zum experimentieren und sich ins Getümmel zu stürzen.


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Kommen wir zurück zum weiter oben genannten Manko; der Grafik. Auf den ersten Blick sieht Xenoblade Chronicles wie ein Playstation 2 Spiel aus. Pixelige Texturen und kantige Charaktermodelle tun dem Spiel keine Gefallen. Ein bemerkenswerter Art-Stil und wunderschöne und detailgetreue Landschaften gleichen das Grafikmanko jedoch wieder ein bisschen aus. Zudem muss gesagt werden, dass man sich nach ca. einer halben Stunde an die Optiken gewöhnt und vollends in die Welten von Xenoblades eintauchen kann. Natürlich rechtfertigt dies die miesen Texturen nicht, jedoch ist an diesem Knochen mehr Fleisch dran als auf den ersten Blick zu sehen ist. Die musikalische Untermalung ist ein weiterer Punkt, welcher der Atmosphäre des Spiels zu gute kommt. Stimmige Melodien verleihen den Geschehnissen eine dramatische Note. Nur die Kampfmusik hätte etwas Abwechslungsreicher sein können.



Fazit:

RPG-Fans aufgepasst! Monolith Software ist mit Xenoblade Chronicles ein grosser Wurf gelungen, welcher einem angestaubten Genre wieder Leben einhaucht. Wer über die grafischen Einbussen hinwegsehen kann, sollte sich diesen Titel keinesfalls entgehen lassen. Ironischerweise erinnert das Spiel an die goldigen Zeiten der J-RPG’s welche sich in Sachen Optik etwa auf gleichem Niveau bewegten. Wer sich also einen Top-Titel mit einer Spielzeit von 60+ Stunden für die Wii gewünscht hat, muss nicht mehr weiter suchen. In vielerlei Hinsicht ist Xenoblade Chronicles ein ungeschliffener Diamant, welcher es trotzdem schafft zu glänzen.


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