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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Wreckless: The Yakuza Missions

Auf den ersten Blick erscheint Wreckless: The Yakuza Mission wie ein GTA III Klon, entpuppt sich bei längerem Hinsehen jedoch als ziemlich eigentständiges Game mit Sucht-Potential, obgleich einige Gemeinsamkeiten mit letztgenanntem nicht geleugnet werden können.


Wreckless: The Yakuza Missions Xbox Classics Test, Review, Testbericht.

Wreckless ist das erste offizielle 2nd Generation Game für die XBOX, was sich vor allem in der effekt-beladenen Grafik äussert. Genau diese sticht einem nämlich als erstes ins Auge, weil es doch zeitweise fast schon FMV-mässig rüber kommt. Dann fällt einem aber auf, dass sich hinter diesen Effekt-Filtern AntiAliasing-Probleme - sprich Flimmern - und die etwas kümmerlichen Texturen verstecken. Darüber kann man sich aber kaum ärgern, sitzt man erst mal hinter dem Steuer und fährt mit Tempo 200 durch die überbevölkerte und vom Stossverkehr geplagten Strassen von Hong Kong.


Wieder einmal verleiht die Power der XBOX dem Begriff "Game-Welt" neue Dimensionen. Praktisch alles kann zerstört, praktisch jede noch so unmöglich Route eingeschlagen werden, seien es nun dreistöckige Einkaufszentren, Restaurants, Baustellen, Park-Anlagen, U-Bahn Schächte oder Strassen-Cafés. Dabei wurde alles mit viel Liebe und unglaublich vielen Details nahezu perfekt zum virtuellen Leben erweckt. Daneben sieht selbst Liberty City einigermassen blass aus.


Wie in GTA III muss der Spieler eine Reihe wahnwitziger Missionen bestreiten und sich gegen Gangster - in diesem Falle die "japanische Mafia" Yakuza - mit blossem fahrerischen Können zur Wehr setzen. Die Protagonisten, ein weibliches Cop-Duo oder das ulkige Spionage-Team, können das Fahrzeug während der Mission jedoch nicht verlassen, sondern wählen den Wagen vor einem Auftrag aus. 14 Vehikel, darunter auch Monster-Trucks, Taxis, Super Sportwagen oder Panzer, stehen im Verlauf des Spiels zur Verfügung. Gestartet wird jedoch mit einer alten, klapprigen Rostlaube. Einige der Wagen sind ausserdem irgendwo in Hong-Kong gut versteckt und müssen erst gefunden werden. Das soll Ansporn sein, die 20 Level ausgiebig zu zocken, und alle geheimen Rampen, Jumps und Einfahrten zu finden und zu benutzen.


Die Missionen sind erstaunlich abwechslungsreich: "Finde versteckte Mikrofilme in 3 Imbiss-Buden irgendwo in der Stadt", "Stehle 3 radioaktive Ladungen und bring sie zur Kontaminierungs-Station bevor du selbst verstrahlt wirst", "Schiesse 6 Beweis-Fotos von einem Typen, der sich auf einem Schiff aufhält" oder "zerstöre einen Riesen-Truck durch Sprünge auf seine Ladefläche und flüchte mit dem Helikopter vom Dach des Gebäudes...", nur um ein paar der haarsträubenden Aufträge zu nennen.


Items oder Gegenstände werden in Wreckless durch Überfahren oder Rammen eingesammelt. Meistens werdet ihr von gegnerischen Autos bedrängt, die ihr aber alle durch mehrmaliges Rammen zerstören könnt/müsst. Eroberte Gegenstände können von Gegnern auch wieder zurückgeklaut werden, gebt also acht, dass ihr nicht die falschen Autos rammt oder eben gerammt werdet! Obwohl die interaktive Stadt und die viele zerstörbaren Objekte zu wilden Randalefahrten einladen (und viele zu Beginn sicher nichts anderes tun werden als das), liegt der Hauptaugenmerk der meisten Missionen eher darin, mit viel Geschicklichkeit und Gefühl mit Gas und Bremse umzugehen. Jedes Level benötigt eine andere Strategie um gemeistert zu werden, nur zwei Aufträge haben mit "Racing" an sich zu tun. Dieser Punkt hat mir persönlich sehr gut gefallen. Man erinnere sich wie gegen Ende von GTA III irgendwie die Luft raus war, weil sich das Gameplay einfach nur noch wiederholte. 20 Missionen und der eingestreute Geschicklichkeits-Faktor beugen dieser Erscheinung gekonnt vor. Kurz ist Wreckless aus diesem Grund nicht unbedingt, denn die vielen versteckten Extras müssen ja auch erst mal gefunden werden.


Da liegt vielleicht für manche auch ein Knackpunkt. Ohne gute Kenntnisse der Stadt und ein bisschen Glück sind die letzten paar Missionen fast nicht zu schaffen. Meistens ist das knappe Zeitlimit für ein Scheitern verantwortlich. Aber man kennt das ja noch aus guten, alten Chase-HQ Zeiten, als man kurz vor dem letzten, todbringenden Rempler abrupt und unmittelbar vor dem Gegner gestoppt wurde: Time Out - Game Over. Ihr müsst schon einiges an Nerven mitbringen.


Zum Schluss möchte ich noch etwas freakiges erwähnen, was mich ziemlich beeindruckt hat, und zwar ist das der zweite Analog-Stick. Dieser fungiert in Wreckless nämlich als Kopf des Spielers. Somit hat man zu jeder Zeit eine super Rundumsicht, was sich speziell beim Suchen der Extras positiv bemerkbar macht. Ausserdem sieht's einfach ultrafrech aus, wenn man des nachts unter den vielen Neonreklamen auf der Main-Street hindurchfährt und minutenlang nach oben blickt.


Fazit:

Es gibt ein Wort, das Wreckless ziemlich gut umschreibt: Aufregend! Das fängt schon bei der beeindruckenden Grafik an und findet bei den vielen ideenreichen Missionen den Höhepunkt. Wer hätte gedacht, dass ein Spiel mit dieser Thematik immer noch so viel Spass machen kann. Im Effekt-Overload findet sich aber nicht jeder zurecht und diese "Filter" können erst nach Beenden des Story-Modus ausgeschaltet werden. Zudem ist das Spiel mit seinen knackigen Zeitlimits recht schwer. Ein kleines Probespiel sollte aber reichen, um Klarheit zu schaffen. Das Gameplay hat mich vor allem überzeugt!


Wreckless: The Yakuza Missions Xbox Classics Test, Review, Testbericht.

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