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AutorenbildMarco Rohner

The(G)net Review: WRC World Rally Championship

Nach einer turbulenten Rally-Saison 2001, dem ersten englischen Weltmeister und einem phänomenalen Endspurt der Peugeot-Truppe (der zum Schluss hauchdünn die Markenwertung einbrachte) wurde mit WRC alles auf DVD-Rom gebannt und steht exclusiv für PS2-Raser bereit.


WRC World Rally Championship PS2 Classics Test, Review, Testbericht.

Alle Teams, Fahrer, Strecken und Autos sind originalgetreu umgesetzt, sogar der neue Lancer WRC, den Mitsubushi erst seit der Rally San Remo in Italien einsetzt und mit Kinderkrankheiten, aber viel Potenzial, den Fahrern das Leben schwer machte. Die Motorgeräusche sind so realistisch, das ich oft das Gefühl bekam, die Boxen stünden vor dem zerbersten. Passend zu einer der vielen Cockpit-Perspektiven, verändern sich auch die Geräusche.


Einer der besten Punkte des Spieles - neben dem Realismus und der Authenzität - ist die Auswahl der Perspektiven: In jeder einzelnen lässt sich das Fahrzeug erstaunlich gut steuern. Das bringt diese Simulation auf einen neuen Spass- und Realismus-Level. Mit wirbelndem Staub, glühenden Bremsscheiben, feuerspuckendem Auspuff und der wirklich realistischen Fahrphysik, bekommt die Aussenansicht eine tolle Dynamik. Erstmals bekommt man als Spieler eine wirklich authentische InBoard-Perspektive präsentiert. Fahrer und Beifahrer sind als Polygon-Modelle in ihrem Element: kraftvolles Lenken, flottes Gangschalten, stemmen gegen die Fliehkräfte, noch dazu sind sämtliche Cockpits unterschiedlich.


Die geografischen Bemerkungen des Beifahrers gehören schon lange zum Standart, hier gibt jedoch die echte Stimme der original-Beifahrers Hilfe. Dank der wertvollen Erfahrung und Mithilfe von Prodrive in der Entwicklung – verantwortlich für den Aufbau des Subaru Impreza WRC von Weltmeister Burns – konnten die Entwickler für die Fahrphysik auf eine gute Basis bauen. Diese ist auch sehr zufriedenstellend ausgefallen: Ein agressiver Fahrstil wird bevorzugt. Mut, Übersicht und Reaktion sind die Grundkriterien für eine schnelle Zeit. Das gute Crash – Modell hat ebenfalls eine Würdigung verdient, auch wenn man es dem Gefährt selten ansieht. Selbst nach einem Absturz in die gähnende Tiefe eines einsamen Bergtales, sieht der maschinentechnische Schrotthaufen einem erfolgreich ausgedienten Sammlerstück noch sehr ähnlich. Die schonungslosen Auswirkungen auf das Fahrverhalten sind keinem Fahrer zu wünschen.


Schade, dass Anfangs nur der normale Schwierigkeitsgrad für die Weltmeisterschaft anwählbar ist, für Profis keine echte Hürde, wenn nicht sogar Zeitverschwendung. Dafür gibt es einen Online-Wettbewerb mit Passwort (zum Freispielen) und Zeiten-Monitor auf www.wrc.com . Eine gute, aber nicht bahnbrechende Idee.


Der Zweispieler-Modus ist ein schlechter Witz: Nebel und fehlende Perspektiven lassen die Fahrt neben den häufigen Pop-Ups und elend langen Ladezeiten zur quälenden Tortur werden. Ein "schlecht" umgesetzter Arcade-Racer für Dreamcast namens Sega Rally 2, konnte das vor genau drei Jahren schon besser! Die Arbeit dafür hätte man besser in einen Link-Modus investiert. Nochwas am Schluss, das NegCon wird zwar unterstützt, nicht jedoch Force Feedback Wheels oder irgendwelche andere Lenkräder. Doppel-Schade.


Fazit:

WRC gefällt mir trotz den nur sehr groben Setup-Möglichkeiten am Auto und den ausgesprochen langen Ladezeiten sehr gut. Letztere sind bei den PS2 DVD-Roms leider so selbstverständlich, dass man sich daran zu gewöhnen hat (wüssten wir nicht, dass es besser ginge, wär's auch kein Problem). Alles in allem dennoch ein gelungener Einstand der Evolution Studios. Puristisch, praktisch, gut. Die beste Wahl für Fans dieser Sparte Motorsport, die Durststrecke war mit einer Königsetappe der Wüstenrally Paris-Dakar zu vergleichen und Colin ist noch fern.


WRC World Rally Championship PS2 Classics Test, Review, Testbericht.

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