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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Within the Blade

Ah, ein Ninja-Spiel und dann noch in 2D? Sowas lieb ich, her damit! Ninja Gaiden, Tenchu, Nioh, Sekiro... die Liste vorzüglicher Triple-A Shinobi-Games ist lang. Im Indie- oder 2D-Sektor sieht's in den letzten Jahren hingegen eher düster aus für den schwarz vermummten Meuchelmörder. Mit Within the Blade gibt's jetzt endlich ein Licht am Ende des Tunnels und dieses Licht scheint ziemlich hell.


Within the Blade Pixel Shinobi Test Review Playstation Xbox Switch

Bei der Entwicklung von Within the Blade war ich quasi von Anfang an mit dabei. Im Dezember 2016 entdeckte ich einen Social-Media Post von Adrian Vega und einem Spiel namens "Pixel Shinobi". Via Steam Greenlight und Early Access konnte man das Spiel ein paar Monate später bereits selber spielen. Natürlich hab ich sofort den Download gestartet und war hellauf begeistert, was der junge Mann hier auf die Beine gestellt hatte. Und das völlig alleine! Und dabei war das Spiel noch nicht einmal zu 30% fertiggestellt. Wie ambitioniert das Projekt am Ende tatsächlich werden würde, konnte ich damals noch nicht erahnen. Jetzt, also rund 4 Jahre später, ist Pixel Shinobi endlich fertig, hat einen neuen Namen und mit Ratalaika Games einen Publisher, der sich genau auf diese Art von Indie-Spiel spezialisiert hat.


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Aber von vorne: Im Jahr 1560 n. Chr. verlor Japans letztes Shogunat die Kontrolle über das Reich, was schliesslich in einem massiven Bürgerkrieg mündete. Anarchie herrschte im Land, als die verschiedenen Clans blutige Schlachten um die Vorherrschaft führten. Besonders der Clan der Stahl Krallen begann, angeführt von ihrem Daimyo Mamoru Imai, nach dem Wissen alter verbotener Praktiken zu suchen und dunkle Wesen zu beschwören, um mit deren Hilfe einen Fluch auf ihre Feinde zu legen. Mamoru wurde aber bald selbst vom Geist eines rachsüchtigen und sehr bösartigen Samurai-Kriegsherrn übernommen. Der besessene Daimyo verbündete sich mit neun weiteren, mächtigen Oni und stellte eine gewaltige Armee auf die Beine, mit deren Hilfe er nun die Weltherrschaft anstrebt.


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Within the Blade wirkt auf den ersten Blick wie ein simples Action-Game, wobei das Wort "simpel" aber wohl nur auf die Grafik zutrifft. Der Fokus liegt hier eindeutig auf Stealth. Wer seine Gegner aus dem Schatten heraus und möglichst ungesehen eliminiert, erhält am Ende eines Levels die meisten Erfahrungspunkte. Damit lassen sich beim Sensei zu Hause im "Ninja Village" sage und schreibe über 40 Ninja-Kills und -Skills freischalten, die einem das Leben als pixeliger Ninpo-Krieger einfacher (und spassiger) machen. Doppelsprung, Wall-Run und Air-Dash sind hier nur der Anfang. Im belebten Shinobi-Dorf dürfen wir optional mit anderen Ninjas reden, was für den einen oder anderen lustigen Dialog sorgt, oder wir decken uns bei diversen Händlern mit (fehlenden) Zutaten oder neuen Waffen ein.


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Zu diesen leichten RPG-Elementen gesellt sich ein umfassendes Crafting-System. Im Spiel gibt's satte 200 "Rezepte" zu entdecken. Die Zutaten für diese Rezepte sammeln wir beim Durchlaufen der Levels. Haben wir genug beisammen, basteln wir im Dojo Items und Upgrades, von Shuriken, über Giftmischungen, Kletterhilfen, Rauchbomben und Elixieren, bis hin zu bekannten Ninja Mords-Werkzeugen und Waffen wie dem Ninjato oder Kusarigama. Interessant dabei ist, dass jede der Haupt-Waffen ein eigenes Move-Set mitbringt. Mit allen umzugehen erfordert schon einiges an Übung.


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Ein Ninja zu sein will eben gelernt sein. Wer Within the Blade meistern will, braucht etwas Geduld und ziemlich gutes Timing. Das liegt zum Teil an der äusserst sensiblen Steuerung, bei der verschiedene Eingaben unterschiedliche Kombo-Attacken und Moves auslösen. Um sich heimlich durch die Levels zu bewegen, kann sich der Hauptprotagonist Hideaki z.B. flach auf den Boden legen und sich hinter Wänden verstecken oder in Grasbüscheln verkriechen. Wenn man ungesehen auf einen Feind trifft, ist ein eleganter Stealth-Kill meist problemlos möglich. Das Gameplay selbst ist aber oft hektisch, so dass es nicht einfach ist, immer die Ruhe und den Überblick zu bewahren.


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Ähnlich wie im Genre-Primus Metal Gear geben ein Frage- bzw. Ausrufezeichen über den Köpfen Rückmeldung über die Aufmerksamkeit der Feinde. Gegner folgen ihren vorgegebenen Pfaden, die sie nur verlassen, wenn sie uns bemerken. Wird man schliesslich entdeckt, schlagen sie Alarm. Dann ist der Teufel los und Hektik vorprogrammiert. Glücklicherweise kann sich Hideaki auch im direkten Kampf hervorragend wehren, egal ob mit oder ohne Waffe. Allerdings kann er nicht besonders viele Treffer einstecken und ist oft von vielen Feinden umzingelt. Darum ist präzises Blocken unumgänglich, was besonders bei den Bosskämpfen eine wichtige Rolle spielt, da dort Schleichen keine Option ist. Beim Tod geht's zurück zum Level-Anfang und man verliert alle gesammelten Items, Kohle und Erfahrungspunkte.


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Unser kleines Ninjalein ist äusserst flink und flitzt durch die Pampa, dass es eine wahre Freude ist. Durch die Level hetzen und ohne Stealth einfach alles und jeden niedermetzeln funktioniert trotzdem nicht. Dafür sorgt einerseits eine Ausdauer- und andererseits die Klingenleiste. Direkte Konfrontationen sollten wohl überlegt sein, denn bei jedem Schwertkampf wird die Klinge abgenutzt und kann schliesslich sogar brechen. Wenn man ohne Ninja-Schwert beim Endboss steht ist das eher suboptimal. Zum Glück lässt sich die Klinge im Dorf reparieren bzw. dürfen dort auch neue, bessere Schwerter geschmiedet werden - was allerdings den Schmiede-Skill voraus setzt.


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Ein weiterer, interessanter Aspekt von Within the Blade sind die per Zufall generierten Levels. Und bevor ihr jetzt aufhört zu lesen, auch ich bin normalerweise überhaupt kein Fan davon. Hier geht es in Ordnung, da der Levelaufbau nur einmal pro Spieldurchlauf generiert wird und kein Backtracking existiert. Balancing Probleme sind aber trotzdem nicht auszuschliessen. Das liegt halt in der Natur von zufallsgenerierten Levels. Bei meinem Durchgang war das glücklicherweise kein Thema.



Fazit:

Lasst euch von der Optik nicht täuschen. Within the Blade ist schnell, hart und brutal! Ein waschechter Ninja-Simulator der eigentlich alles bietet, was der Ninja-Fan von so einem Spiel erwartet. Hinzu kommt die äusserst liebevolle, minimalistische 2D Präsentation. Ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte mal mit einem Indie-Spiel so viel Spass hatte. Es erstaunt mich immer wieder, was man alles mit so wenigen Pixeln darstellen und noch dazu so schön animieren kann. Ebenso erstaunlich ist der Umfang; 5 Missionen à 5 Levels, 10 Bosskämpfe, 50 Ninja-Skills, 100 Waffen und 200 Rezepte, da kann man wirklich nicht meckern. Meckern kann man höchstens über den einen oder anderen Bug und ein paar Glitches. Hätte man noch ein kleines bisschen mehr Feinschliff walten lassen, hätte ich ohne zu zögern den güldenen "Editors Choice Award" gezückt. Man darf aber nicht vergessen, dass Within the Blade von nur einem Mann entwickelt wurde. Da kann ich nur meinen Hut ziehen und den einen oder anderen Fehler verzeihen!


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Wir haben Within the Blade auf einer Xbox Series X getestet. Das Spiel ist aber auch für PC (Steam), PS4, PS5, Xbox One und Nintendo Switch zu haben, leider bislang nur digital und über den jeweiligen Store, für ca. CHF 10.-. Die Review Copy wurde uns freundlicherweise vom Publisher Ratalaika Games zur Verfügung gestellt.

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