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AutorenbildRony Liemmukda

The(G)net Review: Witchspring R

Kiwiwalks hat Witchspring R(emake) nun endlich auf die Konsolen gebracht. Es handelt sich um ein 3D Story-RPG mit Crafting-System, taktischen rundenbasierten Kämpfen und vielen Anpassungsmöglichen.


Witchspring R Test, Review, Testbericht für PS5 und Nintendo Switch

Unsere Protagonistin heisst Pieberry und ist das, was die Menschen eine "Hexe" nennen. Dunkle Hautfarbe, silberne Haare und Hasenohren sind grundlegende Merkmale von Hexen. Sie lebt alleine in einem Wald, der von einer Barriere umgeben ist und von einem weissen Golem beschützt wird. Doch die Barriere wird schwächer und immer öfters stehen Soldaten vor ihrer Tür, um sie zu töten. Es verhält sich nämlich so, dass der Papst nach Ende des Quellenkrieges alle Hexen zur Jagd ausgeschrieben hat; am liebsten tot als lebendig. Jeder, der mit Hexen interagiert, wird als Verräter angesehen. Er ist auch hauptsächlich daran schuld, dass Pieberry alleine im Wald leben muss. Aus diversen Gründen hat er es besonders auf die Kinder der Hexen abgesehen, die er gerne lebend hätte. Zum Schutz derer, setzen die Eltern Kinder oft in einem Wald aus, bevor sie selbst von den Palastwachen eingeholt und umgebracht werden.


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Unsere erste Interaktion beginnt mit Pieberry’s Tagesablauf, welches gleichzeitig unser Tutorial darstellt. Wir laufen über Wiesen, sammeln Zutaten und stellen ein paar Tränke her. Dann haben wir auch gleich unseren ersten Kampf mit ein paar Soldaten, bekommen kurz darauf unser erstes „Haustier“ und lernen dabei einen später wichtigen Verbündeten, den kleinen, fetten, flatternden Vogel Black Joe, kennen.


Witchspring R Test, Review, Testbericht für PS5 und Nintendo Switch

Das Spiel ist in mehrere Kapitel unterteilt, die auch verschiedene Nebenquests beinhalten, welche wir stellenweise selbst finden müssen. Sinn des Spiels ist es nicht einfach so durch die Story zu rauschen, sondern Pieberry ordentlich auf ihre bevorstehende Aufgabe vorzubereiten. Die grundlegende Spielmechanik ist das Sammeln und Verarbeiten von Ressourcen. Diese werden dann mittels Rezepten zu Nutz- bzw. Kampfgegenständen verarbeitet. Waffen, Accessoires und sonstige Ausrüstung bekommen wir meist als Belohnung oder als Droploot unserer Gegner. Manchmal steht’s auch einfach so herum, was leicht zu übersehen ist, wenn man nur durchrauscht. Die Waffen selbst können auf verschiedene Arten entwickelt und aufgestuft werden; allerdings mit Grenzen. Dem Spieler ist es hier selbst überlassen, ob er Pieberry magisch oder lieber mit Schwert spielen möchte. Sie kann beide Verteidigungsarten nutzen, und entsprechend hat jede ihrer Kampfstile Vor- bzw. Nachteile gegenüber bestimmten Gegnerklassen; ebenso eingeschlossen die Wahl der Waffe.


Witchspring R Test, Review, Testbericht für PS5 und Nintendo Switch

Da Pieberry auch sich selbst Entwickeln muss, gibt es ein Trainingssystem. Während wir auf den Spielfeldern umherlaufen bzw. Sachen erledigen, lädt sich ein kleiner Trainingsmeter auf. Haben wir diesen gefüllt, erhalten wir einen Trainingspunkt . In ihrem Haus können wir zwischen zwei Kategorien (körperliches Training, magisches Training) und verschiedene Stufen wählen. Durch diesen hohen Grad an Individualismus kann jeder Spieler Pieberry so entwickeln, wie er am liebsten spielen möchte. Das Training an sich sind kleine Minispiele. Diese können wir selbst spielen oder automatisch vom System ablaufen lassen. Die Wahrscheinlichkeit Bonuswerte zu bekommen ist allerdings bei manuellem Spielen deutlich höher.


Witchspring R Test, Review, Testbericht für PS5 und Nintendo Switch

Das Kampfsystem ist, wie bereits erwähnt, rundenbasiert und strategisch. Die taktische Seite wird von der eingesetzten Waffe und ihrer speziellen Fähigkeiten, sowie Pieberry’s Arsenal an „Haustieren“ beeinflusst. Diese „Haustiere“ können wir im Laufe des Spiels finden. Dazu suchen wir nach Monstern mit einem blauen Namen, schwächen diese und wenden Gedankenkontrolle an. Jedes dieser Monster hat spezielle Angriffe, etwaige Attribute wie Feuer, Blitz oder Eis, und eignen sich somit hervorragend als Unterstützung im Kampf gegen mächtige Feinde. Wie viele wir im Kampf beschwören können, hängt von der aktuellen Entwicklung Pieberry’s, sowie etwaiger angelegter Gegenstände ab. Positiv zu erwähnen ist, dass diese Support-Monster im Kampf keinen Schaden erleiden. Damit entfällt lästiges Micromanagement und wir können uns völlig auf unseren eigenen Status konzentrieren. Die Kämpfe selbst sind entweder optional oder Story-getrieben. Optionale Kämpfe sind effektiv die, welche wir selbst initiieren, wenn wir in den Aggroradius eines Gegners laufen.


Witchspring R Test, Review, Testbericht für PS5 und Nintendo Switch

Optisch ist das Spiel recht hübsch und liebevoll gestaltet. Die Kamera ist im Grunde fest, was ausnahmsweise nicht zu riesigen Problemen führt. Wir haben immer alles im Blick, eindeutig erkennbare Ein- bzw. Ausgänge sowie eine Minimap, welche wir gegebenenfalls vergrössern können, sollten wir uns doch mal verlaufen. Jedes Gebiet kommt mit einem passenden Soundtrack daher, welcher auch sehr nett anzuhören ist. Die Sprachausgabe ist entweder Japanisch oder Koreanisch. Die deutsche Übersetzung passt im Grunde recht gut zu dem, was gesagt wird; auch wenn hier und da die Wortwahl zum gesprochenen Text bei mir für Stirnrunzeln gesorgt hat. Aber das wird wohl nur den wenigsten auffallen.



Fazit:

Witchspring R ist trotz seiner oberflächlichen Einfachheit doch schon etwas komplexer aufgebaut, als man anfänglich vermuten mag. Die mehrdimensionalen Anpassungsmöglichkeiten geben euch viel Freiheit (und wohl auch Fehlerpotential) Pieberry (und ihre Waffen) zu entwickeln. Obwohl euch ab einem gewissen Punkt in der Story Gegner unter Umständen mit nur einem Schlag umbringen können, frustet das Spiel nie, dank Rückzug- und Trainingsmöglichkeit. Wir können mit etwas Arbeit unseren Charakter-Build korrigieren und es später einfach nochmal probieren. Die Story selbst hat hier und da unerwartete Twists. Im grossen Ganzen macht es Spass ihr zu folgen. Sensiblere Persönlichkeiten sollten sich aber eventuell ein paar Taschentücher bereitlegen. Bis auf kleinere Text- und Tonfehler in den Menüs (Achtung: Gemecker auf hohem Niveau!), war ansonsten kein Gamebreaking-Bug festzustellen.

Jeder der kein streng gläubiger Katholik ist, der es nicht verträgt, dass hier der Papst und die Kirche als das "ultimativ Böse" dargestellt werden, und nach einem liebevoll gestalteten Spiel mit vielen Anpassungsmöglichkeiten sucht, der kann hier getrost zugreifen und einige Stunden seiner Zeit im Krieg gegen das Hochamt verbringen.


Witchspring R Test, Review, Testbericht für PS5 und Nintendo Switch

Witchspring R ist für PC, PlayStation und Nintendo Switch erschienen. Wir haben die PS5-Version getestet. Das Test-Muster stammt von KIWIWALKS, wofür wir uns herzlich bedanken!


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