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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Wild Wild Racing

Da ich Namen wie Rage oder Imagineer nicht unbedingt mit die besten Spiele asoziiere, war ich beim Einlegen der CD entsprechend skeptisch. Ausserdem zählen Offroad-Racer nicht unbedingt zu meinen Lieblingsspielen. Bald sollte ich meine Meinung aber ändern. Lest warum...


Wild Wild Racing PS2 Classics Test, Review, Testbericht.

Zuerst begrüsste mich ein durchwegs englisches Menüsystem. Ich kann zwischen einem Quick-Race, dem Championship-, Time-Attack- und Challenge-Mode wählen und entschliesse mich zuerst für ein schnelles Race, um die Grafik und die Steuerung abzuchecken. Zu Beginn stehen nur 4 verschiedene Vehikel und 3 Strecken zur Auswahl, namentlich USA, India und Iceland. Später sollen nochmals 2 Strecken dazu kommen, nämlich Mexico und Australia. Bei der Kurs-Wahl darf man ausserdem das Wetter und die Tageszeit einstellen und ob man eher ein Beginner oder Professional ist. Der Unterschied der Klassen liegt lediglich in der Spielgeschwindigkeit, d.h. als Professional beschleunigen die Boliden auf über 200 km/h, anstelle von knappen 140 in der Beginners-Class.


Jede Strecke kann als Etappe oder als Rundkurs ausgewählt werden, ausserdem sind die Uphill-, Downhill- und Straight-Passagen einzeln selektierbar. Einen ganzen Kontinent zu durchfahren beansprucht ca. 7-10 Minuten, eine verdammt lange Zeit im Vergleich zu üblichen Arcade-Racern! Dabei ist die Grafik stets abwechslungsreich und strotzt nur so von Details. In den USA beispielsweise, gehts über Berge, durch Waldgebiete mit Seen und kleine Dörfer, oder an einem kompletten Motel mit jeder Menge Autos und einem Shop mit Tankstelle vorbei. Sogar der Tanklaster steht da und ein paar verdutzte Passanten. Asphalt und Offroad-Abschnitte wechseln sich hier ab und natürlich gibts – wie auf jedem Kurs - jede Menge Abkürzungen und geheime Schleichwege. Die sind allerdings schön versteckt und auf den weitläufigen Strecken-Abschnitten schlecht erkennbar. Euer Track ist nämlich nicht nur lang, sondern auch verdammt breit. Zum Glück gibt der kleine Radar im unteren Bildschrimbereich mehr Übersicht.


Nach dem Start-Schuss sticht zuert der Nebel ins Auge. Die Weitsicht ist aber dennoch gut, man darf schliesslich nicht vergessen, wieviel Liebe die Entwickler in die Streckendetails gesteckt haben. Die Steuerung gefällt und das Fahrverhalten überzeugt. Das Beste sind allerdings die wunderschön runden und hügeligen Landschaften. Man merkt schon, dass die PS2 eine geballte Polygon-Power unter der Haube hat, alleine an diesen Hügel-Landschaften. Auch die Wagen selber sind extrem schön gezeichnet und warten nicht nur mit Glanz- und Licht-Effekten auf, sogar der Auspuff bläst beim Beschleunigen eine blaue Abgas-Dunstwolke gegen den Bildschirm, dass man am liebsten den Mund zuhalten würde. Zudem wird jede Menge Dreck und Steine aufgewirbelt, was ebenfalls effektvoll in Szene gesetzt wird. Nachtfahrten sind stimmungsvoll und farblich perfekt abgestimmt. Die Wagen verhalten sich absolut realistisch und die verschiedenen Boden-Eigenschaften wie Schlamm, Geröll oder Eis machen sich gut bemerkbar. Grafisch ist Wild Wild Racing eine wahre Pracht, und kommt sogar mit Full-Anti-Aliasing daher (hört, hört!). Man kann den Programmierern wegen des bisschen Nebels also keinen Vorwurf machen, er stört das Gameplay überhaupt nicht. Dafür ist das Spiel eigentlich immer flüssig, auch im 2-Player Split-Screen, der allerdings ein paar Strecken-Details vermissen lässt.


Damit die Langzeitmotivation nicht auf der Strecke bleibt, haben sich die Entwickler etwas besonderes ausgedacht und einen Challenge-Mode eingebaut. Dieser ist wiederrum in die Sub-Modes Quest, Skill und Stunt unterteilt. Um an neue Wagen zu kommen, müsst ihr zuerst diese Modes beenden und Medaillen ernten. Im Quest-Mode gilt es eine gewisse Anzahl gut versteckter Buchstaben zu finden, die dann den Namen eines neuen Wagens ergeben, den man fortan in seiner Garage findet.


Hat man den neuen Wagen erspielt, d.h. alle Buchstaben innerhalb des Zeitlimits gefunden, könnt ihr noch einen stärkeren Motor für diesen Wagen erspielen, und zwar im Skill-Mode. Dort sind eure Fahrkünste gefragt. Ihr müsst versuchen, auf einem Extra-Kurs eine Kugel innerhalb des Zeitlimits ins Ziel zu bugsieren. Das kann ganz schön Nerven kosten, zumal auch hier wieder ein happiges Zeitlimit zu schaffen macht.


Zum Schluss erwartet euch dann noch der wahnwitzige Stunt-Mode, wo ihr waghalsige Jumps und andere Flugmaneuver vollführen müsst. Dazu müsst ihr auf diversen Rampen Anlauf holen und verschieden hohe Sprungschanzen benutzen. Auf diese Weise könnt ihr euch über 6 neue Wagen freispielen. Wer alle diese Modes mit einer Goldmedaille abschliesst, bekommt noch ein Extra-Schmankerl spendiert, das ich nicht verrate. Neue Strecken erspielt ihr wie gewohnt im Championship-Mode.


Wirklich Negatives gibts eigentlich nur über die KI der Gegner zu sagen. Die Typen sind schon verdammt schnell und was noch viel ärgerlicher ist, sie drängen einen ständig ab und Rammen was das Zeugs hält! Wer jetzt denkt, man könne das gleiche mit denen machen, hat sich geirrt. Im direkten Zweikampf zieht immer Player One den Kürzeren. Da hilft nur ein schnelles Auto, damit es gar nicht erst zum Gerangel kommen kann.


Fazit:

Selten hat mich ein Offroad-Racer so fasziniert wie Wild Wild Racing. Allen Unkenrufen zum Trotz liefert Rage einen überaus brauchbaren Titel ab, der mit viel Liebe zum Detail und aufwendig inszeniert wurde. Vorallem die Landschaften und das realistische Sliden haben mich überzeugt. Man könnte fast sagen, dass wir es hier mit dem ersten 2nd Generation PS2 Spiel zu tun haben, zumindest in grafischer Hinsicht. Freunde des Genres werden zufrieden sein und sollten zuschlagen. Alle anderen Rennspiel-Hoschis sollten sich Wild Wild Racing zumindest einmal ansehen, man könnte sonst durchaus was verpassen. Wär mir auch fast so ergangen.


Wild Wild Racing PS2 Classics Test, Review, Testbericht.

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