Zombies sind seit ihrem ersten Erscheinen in den 1970er Jahren unliebsame Zeitgenossen die meistens mehr Fluch als Segen bedeuten. Sie haben kaum einen wirklichen Nutzen. Stattdessen stinken sie, sind dumm und wollen einen fressen. Wäre es nicht praktisch, wenn sie eine Aufgabe übernehmen und uns so das Leben etwas einfacher und bequemer machen könnten?
Ein gutes und sicheres Leben im Städtchen "ParadiZe" verspricht der Werbespot gleich zu Beginn des Spiels. Nach dem ich mich für einen von 12 vorgefertigten Charakteren entschieden habe, stehe ich auch schon vor der schmalen Brücke, welche zum Eingangstor führt. Ganz so schön wie in der Werbung sieht die Gegend aber doch nicht aus! Trotzdem gibt es hier Zombies, die tatsächlich harmlos, ja sogar hilfsbereit zu sein scheinen.
Von Bob, einem der ersten schrägen Typen, die ich kennenlerne, erfahre ich, was es mit den sogenannten "Zombots" auf sich hat. Mit einem speziellen Helm, den man den Untoten aufsetzt, kann man sie kontrollieren und darf sogar selbst bestimmen, wie sie sich genau zu verhalten haben. Sie beschützen mich nicht nur und unterstützen mich im Kampf, sondern sammeln auch Gegenstände ein. Und schon habe ich meinen ersten treuen Zombot an meiner Seite, der mich durch die feindliche Open World begleitet.
Zu Beginn bin ich noch in Wiesen- und Waldlandschaften unterwegs, später kommen auch Wüsten mit Sandstürmen und Schneelandschaften dazu, die einfach toll aussehen. Es gibt einen Tag- und Nachtwechsel, welcher durch das Licht realistisch dargestellt wird und auch die Soundkulisse hört sich nachts natürlich anders an als am Tag. So friedlich wie die Welt scheint ist sie ausserhalb der gesicherten Orte aber nicht. Zu viele Infizierte (sogar Zombie-Tiere) greifen mich beim Erledigen von Haupt- und Nebenmissionen an. Zum Glück habe ich meinen treuen Begleiter an meiner Seite.
Mit Schnellreisepunkten kann ich immer wieder an bekannte Orte zurückreisen. Der Bildausschnitt aus der isometrischen Perspektive lässt sich zwar nicht manuell ändern, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt und auch das Managen der Menüs und der Steuerung funktioniert gut. Am Anfang noch mit einem einfachen Stock bewaffnet, kommen bald auch verschiedene Schiesseisen zum Einsatz. Die Ausrüstung kann ich immer weiter verbessern. Ressourcen zum Erstellen von Verbänden, Munition und weiterem nützlichem Kram gibt es in grossen Mengen zu finden. In den heissen Regionen muss ich zusätzlich meinen Wasserhaushalt im Auge behalten und in den Schneelandschaften aufpassen, dass ich nicht erfriere. Ein einfacher Skilltree hilft ebenfalls beim Überleben der Post-Apokalypse. Durch das modifizieren der Zombots ergeben sich im Kampf ausserdem verschiedene, taktische Möglichkeiten und mit den richtigen Ressourcen im Gepäck, baue ich sogar Brücken um neue Abschnitte auf der Karte zu erreichen.
Bauen ist ein gutes Stichwort. Es wird Zeit meine eigene Basis aufzubauen. Dazu gehört zum Beispiel ein Ofen, der für Strom sorgt aber regelmässig mit Holz gefüttert werden muss. Diese lästige Aufgabe gebe ich natürlich an meinen schlurfenden Gehilfen ab. In der neu errichteten Waffenschmiede kann ich gefundene Ballermänner upgraden oder sogar komplett neue Waffen zusammenbasteln, die es so nicht einfach zu finden gibt. Denn auch die Zombiehorden werden nicht weniger gefährlich, besonders in der Nacht. Ein Schutzwall inklusive Fallen könnte da nicht schaden. Für leckere Malzeiten gibt’s noch eine Küche und ratet mal, wer dort dann hinter dem Herd stehen muss!
Mit der Zeit habe ich eine kleine Zombot-Armee und folge weiter der Story. Die ist zwar nicht besonders tiefgründig aber das habe ich bei dem augenzwinkernden Humor des Spiels auch nicht erwartet. Die Charaktere und die kurzen Videosequenzen erinnerten an den schwarzen Humor der Fallout-Spiele. So ist also nicht alles schlecht, wenn es um das Thema Zombies geht.
Fazit:
Welcome to ParadiZe ist ein Geheimtipp, der bekannte Spielelemente wie Survival, Hack-n-Slay und Base Building zu einem frischen Gesamtpaket schnürt und richtiggehend süchtig macht. Nur noch schnell eine kleine Quest erledigen, danach noch kurz das Inventar aufräumen und neue Ausrüstung craften. Ach, und mit der neu gefundenen Waffe muss ich noch schnell eine Horde Zombies wegballern, da ich dafür sicherlich noch eine Kiste mit Loot kriege... und schon sind wieder 2 Stunden ins Land gezogen! Einziger Wermutstopfen ist die fehlende Sprachausgabe der Hauptfigur, die dadurch selber ein wenig "untot" wirkt. Zum Ausgleich kann man sich aber auch online austoben oder man holt sich (endlich mal wieder) einen KoOp-Partner aufs heimische Sofa und spielt gemeinsam. Für einen fairen Preis bekommt man mit Welcome to ParadiZe also jede Menge Unterhaltung geboten.
Welcome to ParadiZe ist für PS5, Xbox Series X|S und den PC erschienen. Wir haben uns die PlayStation 5 Version angesehen. Das Test-Muster stammt von NACON, wofür wir uns herzlich bedanken!
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