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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Warhammer 40.000: Space Marine 2

Es ist weit über zehn Jahre her, als ich mit Captain Titus von den Ultramarines das letzte Mal gegen die Horden der Orks und das Chaos antrat (lest meinen Xbox 360 Test). Ein befriedigendes Ende der Story gab es damals nicht. Daher freue ich mich umso mehr, dass ich seine Geschichte nun endlich fortsetzen darf. Ich hatte die Hoffnung eigentlich schon lange aufgegeben...



Fast 200 Jahre nach den Ereignissen des ersten Spiels darf Titus endlich zu den Ultramarines zurückkehren, nachdem er als "frei von jeglichem Chaos-Makel" eingestuft wurde, wenn auch mit einer Herabstufung seines Ranges. Aber der gute Titus ist nicht der Typ, der lange Pausen macht, und so wird er sofort in den wohl schlimmsten Tag seines Lebens geworfen. Eine Tyranidenflotte verwüstet nämlich gerade einen nahegelegenden Planeten. Ist hier womöglich das Chaos im Spiel? Wahrscheinlich! Die Handlung entpuppt sich zwar als recht hanebüchene 08/15 Warhammer-Story, wird aber gut erzählt und schlussendlich ist Titus einfach ein sympathischer Kerl, mit dem man liebend gerne durch die fantastischen Levels stapft.



Spielerisch orientiert sich Space Marine 2 am Original und ist wohl die ultimative Warhammer Power-Fantasy. Titus verfügt neben seinem treuen Kettenschwert selbstverständlich über eine Schuss-Waffe. Die Auswahl ist - zumindest in der Kampagne - überschaubar und schnell hat man seine Lieblingsknarren gefunden, die man vermutlich auch nicht mehr so schnell wechselt. Ausser, wenn es die Situation verlangt. Das Spiel hält immer wieder aufregendere Szenarien bereit, in der man gezwungen wird das Arsenal zu wechseln (mehr dazu weiter unten). So oder so hat man stets ein breites Grinsen im Gesicht, wenn man sich durch die Hordern von Insekten pflügt und das Blut in alle Himmelsrichtungen spritzt. Optisch ist Space Marine 2 mehr als beeindruckend!



Neu im Spiel sind waffenfokussierte Finisher. So zücken wir zum Beispiel, das richtige Timing vorausgesetzt, unsere Pistole und verpassen dem Gegenüber einen Kopfschuss, was dank cineastischer Kameraeinstellungen stets brutal und filmisch in Szene gesetzt wird. Sowas wird eigentlich nie langweilig, und unterstreicht den Aspekt, wirklich einer dieser unaufhaltsamen Supersoldaten zu sein, die einfach nicht totzukriegen sind. Denn mit jedem Finisher holen wir uns einen kleinen Teil unserer Schild-Energie zurück! Man sollte also ein risikobereiter Draufgänger sein, um länger am Leben zu bleiben. Risk and Reward eben.



Und damit kommen wir zu den "aufregenden Szenarien", von denen ich vorher sprach; die neue Schwarmtechnologie. Wenn man einen Schwarm von gefühlt hunderten Tyraniden auf sich zukommen sieht, ist das genauso aufregend wie absolut furchteinflössend. Zum Glück liegt immer genügend Munition in der Gegend rum oder man erhält Zugriff auf spezielle Ausrüstung und Waffen, um diesem Ansturm Herr zu werden. Gut, dass es einen Campaign CoOp-Mode für 3 Spieler gibt, denn einfach ist Space Marine 2 nicht. Selbst auf der leichtesten Stufe werdet ihr öfters in Gras beissen, als es euch lieb ist und mit einem oder zwei Kumpels an seiner Seite wird das Spiel ein ganzes Stückchen erträglicher. Man sieht am Level-Layout, dass die Kampagne für mehrere Spieler designt wurde. Aber keine Sorge, auch Solo-Spieler sollten es mit ein wenig Ehrgeiz bis zum Endboss schaffen.



Die Missionen sind, gelinde gesagt, ein Riesenspass. Ich fand den Hordenmodus im Original schon toll, aber mit meinen Kumpels Xeno-Abschaum zu zertrampeln, ist einfach unendlich befriedigend. Besonders, wenn ihr erst einmal in Fahrt kommt und alles ausschaltet, was euch in die Quere kommt.


Aber Achtung: Wird euer Team ausgelöscht, ist Ende im Gelände und man beginnt die Mission komplett von vorne. Das kann frustrierend sein, besonders im abgekapselten Operations-Mode, wenn man fast eine Stunde in einer Mission verbringt, nur um ganz am Ende ins Gras zu beissen. In diesem Modus, der abseits der Kampagne für Langzeitmotivation sorgt, stapft ihr durch einzelne Zonen und stellt euch - ähnlich wie im Original - immer grösser werdenden Horden. Ein KI-Director bestimmt dabei den Schwierigkeitsgrad je nach Anzahl Spieler und gewählter Klassen. Dadurch bleiben die sechs Missionen relativ frisch, da ihr nicht jedes Mal mit denselben Feindesschwärmen konfrontiert werdet. Das ist wichtig und hilfreich, da ihr diese 6 Levels oft spielen werdet, um eure Klassen zu verbessern.



Apropos: Space Marine 2 bietet sechs Klassen. Taktiker, Sturmtruppler, Aufklärer, Verteidiger, Scharfschütze und Zerstörer. Hier sollte für jeden etwas dabei und genügend Spielraum vorhanden sein, um mit den Teams zu experimentieren. Jede dieser Klassen verfügt über eine Reihe von Waffen sowie eine charakteristische Fähigkeit, wie z.B. den Schild des Zerstörers, der sich aufklappen lässt, oder die Fähigkeit des Aufklärers, einen Enterhaken auf einen Feind abzufeuern, um sich mit einem Hochgeschwindigkeits-Tauchkick auf ihn zu stürzen. Wenn ihr die einzelnen Klassen auflevelt, erhaltet ihr auch Waffen-EP und Bonuspunkte, mit denen ihr passive Fähigkeiten freischaltet, wie z.B. automatisches Nachladen nach dem Ausführen eines Finishers.



Ich wünschte nur, es wäre nicht so verdammt mühsam und langatmig, die Klassen hochzuleveln. Es gibt ja nur 6 CoOp-Missionen und um alle Klassen auf Stufe 25 zu leveln sind verdammt viel Erfahrungspunkte nötig! The grind is real! Ich bin ehrlich; darauf hatte ich dann doch keinen Bock. Bleibt zu hoffen, dass bald neue Missionen nachgeschoben werden, denn Laune macht das Ausprobieren der Klassen und Systeme allemal. Es ist auch nicht hilfreich, dass man nur eine Klasse pro Team haben kann. Wenn ihr also einem Spiel beitretet und die anderen beiden Spieler bereits die Klassen spielen, auf die ihr euch konzentriert habt, seid ihr gezwungen, eine andere zu verwenden, die euch aufgrund ihrer Unterstufe womöglich die Mission kosten könnte.



Neben dem kooperativen Aspekt des Spiels gibt es auch einen PvP Modus, den ich im Testzeitraum aber leider nicht genügend lange ausprobieren konnte (da ich diesen Test nun endlich raushauen wollte!). Infos hab ich aber: Unter dem Namen „Ewiger Krieg“ könnt ihr in 6-gegen-6 Kämpfen in drei Spielmodi gegen andere antreten: Vernichtung (Team-Deathmatch), Domination und Erobern & Kontrollieren (King of the Hill) stehen wieder auf dem Programm. Ihr könnt das Aussehen jeder Klasse anpassen. Jede verfügt über vorgefertigte Rüstungsteile, die ihr kombinieren dürft. Neue Teile gibt's als Belohnung für die Erfüllung von Aufgaben. Darüber hinaus könnt ihr die Farben von praktisch jedem erdenklichen Teil ändern und euch so richtig in die Arbeit stürzen, euren Marine so individuell und "badass" zu gestalten, wie ihr es wollt.



Fazit:

Wie oft habe ich mir genau diese Art von Spiel in den letzten Jahren zurück gewünscht! Warhammer 40.000: Space Marine 2 ist eines dieser linearen, bildgewaltigen Action-Feuerwerke, die in Sachen Inszenierung ihresgleichen sucht. Die Kampagne ist kurz und knackig, macht Lust auf mehr und dieses "mehr" wird im hervorragenden CoOp Modus befriedigt. Mehr noch als im ersten Teil haben die Entwickler es zudem geschafft, die Essenz des Warhammer-40k-Universums einzufangen. Egal ob Umgebungen, Charaktere oder Fahrzeuge, die Tabletop-Welt scheint hier lebendig geworden zu sein. Das Spiel sieht unfassbar super aus und ich hatte mehr als einmal die Kinnlade am Boden! Space Marine 2 ist von Anfang bis Ende ein Riesenspass mit allen Merkmalen eines grossen Action-Blockbusters. Bitte mehr davon!



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