Den Sprung vom Film zum Game wurde bereits zuhauf vollzogen, jedoch war das Ergebnis in den allermeisten Fällen mehr Schlecht als Recht. Ob Wanted sich zu den Flops zählen muss oder sich bei den Tops einreihen kann wird sich in diesem Bericht zeigen.
Das Spiel beginnt direkt nach den Ereignissen des Films. Für alle welchen den Streifen noch nicht kennen oder ihn vor einer längeren Weile gesehen haben, werde ich ihn kurz zusammenfassen. Wesley Gibson, ein schwächlicher Loser, wird plötzlich damit konfrontiert, dass sein Vater Mitglied eines Killer-Ordens und einer ihrer berüchtigtsten Anhänger war. Ted hat eine spezielle Gabe von seinem Vater, welcher übrigens auch spielbar ist, in die Wiege gelegt bekommen. Und zwar die Kunst gekurvte Pistolenkugeln abzuschiessen.
Der Orden bildet Wesley aus um ihm die Rache an dem Mörder seines Vaters zu ermöglichen. Es stellt sich aber heraus, dass sein Vater gar nicht ermordet worden war und dass die Bruderschaft Wesley nur trainierten um seinen eigenen Vater, ein Gegner des Ordens, in die ewigen Jagdgründe zu senden. Unglücklicherweise erfährt Wesley dies erst nachdem er seinen Auftrag bereits erfüllt hat und jagt das ganze Hauptquartier des Ordens samt Bewohnern in die Luft. Um dem auf den heimischen Konsolen noch einen drauf zu setzen, sucht Wesley nun auch noch dem Mörder seiner Mutter, damit er diesem Typen ebenso die Rübe wegpusten kann.
Technisch hat Wanted einiges von Gears of War und dessen Deckungssystem abgekupfert. Die meiste Zeit im Spiel werdet ihr euch von einer Deckung zur nächsten schlängeln um nicht getroffen zu werden und um eure Ziele besser erreichen zu können. Damit man sich schneller bewegen kann und um somit den Gegner zu flankieren, könnt ihr auch blind um die Ecke feuern. Neben dem raschen Wechseln euer Schutzwälle wäre da auch noch die Möglichkeit eure Kugeln gekurvt auf eure Opfer zu schleudern. Damit hat sich das ganze aber leider auch schon.
In den kurzen 5-6 Stunden Spieldauer bewegt man sich die meiste Zeit von Deckung zu Deckung und erschiesst Horden von Ganoven. Das miserable Leveldesign hilft da auch nicht gerade. So cool es auch klingen mag eure Widersacher mit einer geschlenzten Kugel niederzustrecken, es ist es nicht. Jedes mal bevor der Abzug gedrückt werden darf, muss mit dem rechten Analogstick der Winkel anvisiert werden in dem die Kugel geschleudert werden soll. Auf Dauer geht dies mächtig auf die Nerven und dann sind die Gegner erst noch viel zu einfach damit zu treffen.
Das Spiel bietet leider auch zu wenig Abwechslung, denn einzig und allein die gelungenen Slow-Mo-Sequenzen bringen etwas Würze in diese fade Suppe. Aus manchen der viel zu vielen unbedeutsamen Cutscenes muss der Spieler innerhalb weniger Augenblicke sein Ziel anvisieren und erledigen und das alles während Wesley herumhüpft wie ein Irrer und erst noch in Zeitlupe. Mit dem Fadenkreuz lassen sich in diesen Kurzeinlagen sogar gegnerische Kugeln abwehren. Das ganze sieht dann nicht nur cool aus, sondern lässt sich auch sehr gut steuern. Fans der Call of Duty Serie mögen sich vielleicht noch an die Geiselszene aus der letzten Bonusmission im vierten Teil erinnern, denn genau so lassen sich diese Actionfahrten spielen.
Neben der normalen Pistole gilt es noch eine Sniper-Rifle und gelegentlich einen Geschützturm zu bedienen. Das Problem bei dem wirklich mageren Arsenal ist nicht einmal die fehlende Variation, sondern eher die Umsetzung der Waffennutzung im Spiel. Das Snipern sowie das Schiessen von einem Geschützturm machen keinen Spass, da man die Hälfte der Zeit gar nicht sieht auf was man genau zielt. Da man die ganze Zeit in Deckung gehen muss, bekommt man teilweise überhaupt nicht mit, was um einen herum geschieht. Vor allem von der Sniper Rifle hätte man sich mehr gewünscht. Im Film wurde noch souverän von einigen Kilometern Entfernung eine Kugel zwischen Wolkenkratzern, Gassen und Zügen hindurchgeschossen. Im Spiel handelt es sich jedoch um ein stinknormales Scharfschützengewehr.
Obwohl die Szenarien im Spiel wechseln bleibt der Kern immer der gleiche und alles scheint sich zu wiederholen. Das repetitive Gameplay lässt schon nach wenigen Stunden Langeweile aufkommen, was bei einem Spiel dieser Länge nicht gerade für die Entwickler spricht. Grafisch und Soundtechnisch bleibt leider auch nicht viel zu sagen. Wanted: Weapons of Fate sieht weder fantastisch noch grauenhaft aus. Ausser den schön gemachten Slow-Motion-Effekte bleiben noch undetaillierte Charaktermodelle, karge Umgebungen und grob animierte Zwischensequenzen übrig. Verglichen mit anderen aktuellen PS3 Titeln kann Wanted: Weapons of Fate auf jeden Fall nicht mithalten.
Fazit:
Die Filmvorlage bot dem Spiel eine ganze Palette an Ideen, schade nur, dass GRIN diese verschmähte. Obwohl mir der Film nicht sehr gut gefallen hat, konnte ich mir eine Videospielumsetzung durchaus vorstellen, doch auch Wanted: Weapons of Fate scheint keine Ausnahme in der Welt der Filmumsetzungen zu sein. Sei es der viel zu einfache Schwierigkeitsgrad, die laue Story oder das repetitive Gameplay, dass Spiel scheint keine Stärken zu haben. Bei so vielen guten Shootern auf dem Markt sollte man sich besser noch einmal umschauen, anstatt sich auf einen Titel wie diesen zu konzentrieren.
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