"I can do that Voodoo that you do!". Übernehmt die Rolle der Voodoo Puppe Vince und lasst euch in Brand stecken, zerstückeln, halbieren und von schweren Dampfwalzen überrollen. Doch ob das Spiel genau so schmerzhaft für den Spieler ist wie für Vince, erfahrt Ihr in diesem Review.
Als Voodoo Puppe hat man es auch nicht leicht! Nicht nur, dass man den lieben langen Tag als Testperson für Freistil Akupunktur herhalten muss, nun soll man auch noch die Welt vor einem verrückten Zauberer und dessen leicht inkompetenten Handlangern retten. Dabei ist die Puppe Vince nun wirklich niemand, dem man so ohne weiteres das Schicksal der Menschheit anvertrauen würde. Aber in der Not frisst der Teufel Fliegen und so bleibt der Zauberin Charmaine gar nichts anderes übrig, als ihre drittliebste Voodoopuppe mit der Rettung der Welt zu beauftragen.
Vince ist nicht der typische Held, den man aus Spielen dieser Art kennt. Er ist eigentlich eher der typische Antiheld, der mehr zufällig in ein Abenteuer reinstolpert als bewusst die Heldenrolle zu übernehmen. Obwohl, das ist gar nicht so unpassend, denn er hat es auch nicht mit typischen Gegnern zu tun. Denn durch die Magie, die Charmaine gestohlen wurde, spielt die Welt plötzlich verrückt und eine Menge komischer Dinge wurden überraschenderweise zum Leben erweckt. So muss Vince während des Spiels nicht nur gegen die Zapfsäule an der Tanke nebenan antreten, er muss auch solch ungewöhnliche Gegner wie beispielsweise das Sparschwein des Schreckens bekämpfen.
Zum Glück ist Vince nicht wehrlos und nicht nur mit stechendem Sarkasmus bewaffnet, sondern hat selbst eine Menge Voodoo Tricks auf Lager. Was dabei besonders witzig ist, was immer auch Vince in Voodoo Trance widerfährt, bekommen auch seine Gegner zu spüren. Lässt er sich beispielsweise von einem herunterfallenden Safe plätten, enden auch seine Gegner als Pfannkuchen. Also das perfekte Spiel für Leute, die gerne Anderen Schmerzen zufügen! Das gute an Vince, er ist so gut wie unzerstörbar, denn ob er nun von einem Mixer zerstückelt oder von einer Dampfwalze überrollt wird, das alles hält Vince locker aus. Diese witzige, neue Idee macht viel des Scharms von Voodoo Vince aus und auch wenn viele Abläufe des Spiels stark vorgegeben sind, macht das Game trotzdem sehr viel Spass.
Nur schade, dass dem Spieler nicht mehr Freiheit zugestanden wird und er oft einfach nur eine Kette von Gags in Bewegung setzen muss. Natürlich sind viele Aktionen von Vince zum Brüllen komisch, aber zu oft muss sich der Spieler an die Lösungswege und Ideen der Entwickler halten. Die haben jedoch eine Menge Phantasie an den Tag gelegt, was sie Vince im Spiel alles antun könnten und so hat Vince fast drei Dutzend verschiedener Voodoo Angriffe zu Verfügung. Der etwas derbe Humor mag nicht jedermanns Sache sein, aber wer den Koyoten bei Road Runner gerne die Schlucht runterstürzen sieht, wird auch Voodoo Vince mögen.
Technisch wiederum kann man den Entwicklern nichts vorwerfen, denn grafisch ist das Game durchgehend solide gemacht. Selbstverständlich ist Voodoo Vince nicht die neue Grafikreferenz im Genre, aber wirkliche Schwächen hat das Game auf der technischen Seite keine. Irgendwie hätte man auf der XBox zwar mehr erwartet, denn schon Launchtitel wie Shrek haben optisch in der Ober-Liga gespielt, aber trotzdem gehört Vince plattformübergreifend zu den technisch besseren Plattformern.
Fazit:
Voodoo Vince ist im kein Jump n’Run wie jedes Andere. Mehr ein interaktiver Comic, dessen Schwerpunkt auf den Slapstik Einlagen liegt, von denen es in Voodoo Vince wirklich genug gibt. Manchmal geht zwar etwas die Freiheit verloren und man fühlt sich oft etwas eingezwängt und den Ideen der Entwicklern ausgeliefert. Der etwas derbe Humor wiederum macht eine Menge wieder gut und deshalb ist Voodoo Vince trotzdem ein gutes Games, das man mehr oder weniger uneingeschränkt empfehlen kann. Denn schlussendlich bringt Vince auch wieder frischen Wind ins Genre und auch das ist schon eine Menge in einer Zeit, in denen von vielen Spielern immer wieder neue Ideen gefordert werden.
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