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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Virtua Athlete 2000

Der Tod für alle Joypads kehrt zurück, diesmal in Form von Virtua Athlete 2K für Dreamcast. Der Nachfolger von Decathlete (Saturn) wurde nicht von Sega selbst, sondern von Hitmaker für Dreamcast umgesetzt. Ob das Auswirkungen auf die Qualität des Titels hat oder ob 7 Disziplinen genug sind um länger zu motivieren, das lest Ihr jetzt.


Virtua Athlete 2000 Test, Review, Testbericht für SEGA Dreamcast.

Ich erinnere mich gerne an die gute, alte Track’n Field-Zeit zurück, wo Kumpels und ich stundenlang mit Feuerzeugen bewaffnet auf den Joypads rumhobelten (der Feuerzeug-Trick, wer erinnert sich?), immer auf der Jagd nach neuen Bestleistungen. Nicht selten waren Muskelkater und schmerzende Finger die Folge dieser Sessions, wie es auch im richtigen Sport eben vorkommen kann. Mit Virtua Athlete 2K will Sega dieses für Mensch und Material anstrengende Genre nun auch auf dem Dreamcast einführen.


Die Aufmachung des Spiels macht jedenfalls schonmal Lust auf mehr. Das realistische Stadion mit seinen vielen Details wie TV-Kameras, Trainern und Betreuern, Hot-Dog Buden und wogenden Bitmap-Zuschauern macht richtig Stimmung und ist kaum noch verbesserungswürdig. Auch die gut animierten Athleten sehen mit ihren vielen, kleinen Details wie Uhren, Schweissbändern oder Sport-Brillen richtig trendy aus, auch wenn sie teilweise noch etwas steif agieren. Die Grafik läuft mit 60 Frames über den Schirm, Pop Ups oder stockende Framraten gibts keine. Somit kann man sich in dieser Hinsicht nicht beklagen. Die Präsentation hat schon was TV-mässiges, auch wenn sie nicht ganz mit Titeln wie NBA 2K, NHL 2K oder Virtua Tennis mithalten kann.


Allerdings gibts einen starken Bremser bei den Disziplinen, von denen gerade mal 7 zur Auswahl stehen (100m, 110m Hürden, Kugelstossen, Speerwurf, Hoch- und Weitsprung und der berüchtigte 1500m Lauf). Da auch nach Beenden des Arcade-Modes keine neuen Events freigeschaltet werden, nehme ich an, dass es das war. Heutzutage – und bei einem Preis von über 100 Bucks – muss für mich einfach mehr drin sein. Zumindest hätte man eine Download-Funktion für neue Disziplinen einbauen können, schliesslich kann man sich ja auch im Internet-Mode in eine High-Score eintragen. Der Player-Editor ist dagegen wieder sehr gut gelungen (siehe Screenshot). Interessant hierbei ist, dass Ihr für Euren Spieler bis zu 3 Lieblings-Sportarten aussuchen könnt, die nicht im Spiel vorhanden sind (z.B. Shooting, Cycling, Swimming, etc.). Das macht mich irgendwie stutzig, sollte vielleicht doch noch was im Spiel versteckt sein??


Beim Gameplay läuft dann alles nach bewährten Prinzipen ab. Im Tournament-Mode können bis zu 4 Spieler gleichzeitig gegeneinander antreten, wahlweise in 3, 5 oder allen 7 Events. Beim 100m Lauf drückt Ihr abwechselnd A und X, je schneller desto besser. Beim Hürden-Lauf müsst Ihr noch zusätzlich den B-Button drücken, um über die Hürden zu springen. Beim Kugelstossen ist Timing und Geschicklichkeit gefragt, da Ihr den Abwurfwinkel durch langes oder kurzes Gedrückthalten des B-Buttons bestimmen müsst, so auch beim Speerwurf oder Hochsprung. Lediglich im 1500m Lauf müsst Ihr Euch Eure Kondition über die ganze Distanz einteilen, was mit einer Energieleiste dargestellt wird. Wer von Beginn weg also schon alles gibt, hat keine Chance auf einen Sieg. Der Arcade-Mode ist für Single-Player gedacht. Hier erspielt Ihr Euch nach Beenden neue Outfits, Gesichter oder Schuhe, die Euch im Player-Editor zur Verfügung stehen. Nett, aber nicht besonders motivierend.


Die Lernkurve ist bei allen Events ziemlich gering, zu gering für einen “Virtua”-Titel. Ich vermisse schmerzlich den Tiefgang, den ich normalerweise von Spielen dieser Serie gewohnt bin. Bis auf den Hochsprung ist keine Disziplin wirklich fordernd oder gar schwer. Das einfache Gameplay hat aber auch Vorteile. So finden sich zumindest Anfänger gleich zurecht und von daher eignet sich Virtua Athlete 2K besonders gut als Party-Game, wo auch mal Freunde ohne Videspiel-System mitzocken können. Spielt Ihr alleine ist der Schwierigkeitsgrad der Gegner entweder lachhaft (Easy), unspektakulär (Normal) oder Unspielbar (Hard). Auch hier hätte ich mir etwas mehr Ausgeglichenheit gewünscht. Vermutlich liegt es aber auch daran, dass Virtua Athlete einfach ein Arcade-Spiel und keine Simulation sein will.


Fazit:

Virtua Athlete 2K macht Spass, zumindest mit Freunden. Die gute Präsentation und das “idiotensichere” Gameplay sind gute Komponente für ein gediegenes Party-Spiel. Alleine bekommt Ihr wegen zu wenig Disziplinen, zu einfachem Gameplay und zu wenig erspielbaren Goodies aber einfach nicht den Kick, den Ihr Euch von “Virtua”-Titeln erhofft. Es gibt auch keine besonderen Extras oder Goodies. Von daher bleibt ein etwas fader Nachgeschmack. Interessierte sollten unbedingt Probespielen.


Virtua Athlete 2000 Test, Review, Testbericht für SEGA Dreamcast.

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