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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Unravel

Der kleine Wollknäuel 'Yarni' (vom englischen Wort 'Yarn' - Deutsch: Garn) hat es sich zur Aufgabe gemacht, alte Familienbande neu zu knüpfen. Dazu spinnt er sich selbst durch ein äusserst hübsches, Physik-basiertes Puzzle-Abenteuer, und sorgt dabei zumindest bei Grafik-Fetischisten für offene Mäuler.


Unravel Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Zu Beginn blickt eine alte Oma auf ihr bisheriges Leben zurück. Sie erinnert sich an Ihre Enkel-Kinder und Kinder, an die grünen Wiesen und Wälder im Frühling, an das wogende Meer im Sommer oder aber die schneebedeckten Täler und Berge im Winter. Diese Erinnerungen wollen miteinander verknüpft werden und genau das macht sich unser Held Yarni - das Wollknäuel - zur Aufgabe. Dazu knobelt er sich durch insgesamt zwölf bezaubernd schöne, optisch äusserst eindrucksvoll gestaltete Level. Grafisch hat sich der schwedische Entwickler Coldwood ein Denkmal gesetzt, soviel steht bereits nach wenigen Spielminuten fest.


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Um Oma's Erinnerungen noch einmal zu erleben, zieht sich der 'rote Faden' abermals durch ihr Leben, welches allerdings nicht nur schöne Momente bereithält, soviel sei schonmal verraten. Dabei stellen sich Yarni allerlei physikalische Rätsel in den Weg. Es gilt Abgründe zu überwinden, sich wie Tarzan von Garn-Lianen zu schwingen, Brücken zu spannen oder das Garn zu einer Art Trampolin umzufunktionieren. Das rote Seil eignet sich ausserdem prima als Abseil- und Kletter-Hilfe oder lässt sich in Lassoform dazu verwenden, um ferne Objekte zu greifen. Der Catch ist, dass Yarni mit jedem Schritt dünner wird und somit der zur Verfügung stehende Faden immer kürzer. Man sollte tunlichst darauf achten, dass am Ende noch genügend Schnur vorhanden ist, um auch noch das letzte Hindernis zu überwinden. Das setzt voraus, das man seine Route durchs Level stets sorgfältig plant und den Vorrat an Faden an den überall verteilten Wollknäuel-Checkpoints neu auffrischt.


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Die herzerwärmende Geschichte wird dabei gänzlich ohne Worte erzählt. Diese ist aber auch nicht zwingend nötig, denn durch den gelungenen Soundtrack und die starke Optik entsteht auch in der wortkargen Welt eine starke, emotionale Atmosphäre. Technisch ist Unravel ohnehin ein Brett und kann sich in jeder Hinsicht sehen lassen.


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Schade ist, dass sich einige Rätsel-Elemente mit der Zeit wiederholen und man dadurch nicht mehr gross gefordert wird, um auf die richtige Lösung zu kommen. Zu schnell stellt sich so eine gewisse Sättigung ein. Da ist es nur gut, dass das Abenteuer nach knapp drei bis vier Stunden schon wieder vorbei ist. Und dann gibt es da noch ein paar Trial & Error Passagen oder unfaire Checkpoints, oder die leicht schwammige Steuerung, die für Frust sorgen können.



Fazit:

Unravel tut vor allem eines eindrucksvoll: Es erzählt mit nur wenigen Mitteln eine herzergreifende Geschichte, die dank stimmungsvoller Klangkulisse und wunderschöner Optik zu begeistern weiss. Auch der symphatische, wollige Hauptcharakter 'Yarni' trägt viel dazu bei, dass einem das Spiel von Anfang an gefällt. Das wenig innovative, ja gar ideenlose Gameplay fällt mit zunehmender Spielzeit unangenehm auf, ebenso wie die schwammige Steuerung oder weit entfernte Checkpoints. Ich hätte mir gerade bei den Rätseln etwas mehr Einfallsreichtum und Abwechslung gewünscht. Vieles haben wir in anderen Physik-Puzzlern auch schon gemacht. Darum ist es auch nicht weiter schlimm, dass das Abenteuer bereits nach rund 4 Stunden zu Ende ist. Mehr und es wäre mir persönlich langweilig geworden.


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