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The(G)net Review: Unknown 9: The Awakening

Autorenbild: Armin MedicArmin Medic

Wenn die Chef-Redaktion einen mit dem Vermerk "Uncharted Light" für eine Review ködert, kann der alte Nathan Drake Fan in mir schlecht nein sagen. Muss sich Naughty Dogs Hardcore Archäologe warm anziehen?


Unknown 9: The Awakening Test, Review, Testbericht für PS5, Xbox Series X|S und PC.

Wir befinden uns wieder mal im klassischen Kampf Gut gegen Böse. Die Geschichte beginnt mit Haroona, unserer athletischen Heldin und ihrer Mentorin Reika, die dem Quaestor-Clan angehören. Die Fieslinge von der Gegenseite, die sich "The Ascendents" nennen, haben es sich zum Ziel gesetzt, die Quaestors zu vernichten. Warum? Auch egal!


In der alternativen Zukunft des 20. Jahrhunderts existiert eine mysteriöse Zwischendimension "The Fold", aus dem Haroona magische Tricks hervorzaubert, mit denen sie in den folgenden 8 Stunden haufenweise Gegner und deren Bosse auf die Matte legt.


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Haroona kraxelt Wände hoch, springt über Schluchten und ist meistens aus Storygründen mit einem NPC unterwegs, der jedoch im Kampfgeschehen sehr passiv agiert. Haroona nimmt die anrückende Feindesschar mit harten Faustkombos alleine auseinander. Halten wir den Schlagknopf länger gedrückt, holt Haroona zu einem saftigen Schwinger aus und drischt mit Extraschmackes auf die Schurken ein. Im defensiven Bereich nutzen wir ein magisches Schild zur Abwehr, weichen flink per Hechtsprung aus oder schalten später optional die Parierfähigkeit frei.


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Direkte Angriffe sind aber nur die halbe Miete in Unknown 9. Leise Naturen greifen auf die umfangreichen Stealth-Möglichkeiten zurück. Wir schleichen uns von hinten an und backstabben den Schurken so hart, dass es ihm gleich das Astralbild aus dem Körper haut. Dank dem Magie Sektor werden im späteren Spielverlauf noch weitere Fähigkeiten draufgelegt. Wir verleihen uns kurzzeitig Unsichtbarkeit und entfliehen der Gegner Meute oder zaubern einen Magiestein aus der Tasche, der zur Ablenkung eingesetzt wird.


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Die absolut beste Option ist aber der Transfer-Zauber. Per Knopfdruck übernehmen wir einen Gegner, dürfen ihn für einen kurzen Zeitraum steuern und greifen mit seiner Waffe oder einem beherzten Schlag dessen Kameraden an. Zu Beginn ist nur eine Übernahme möglich. Später schalten wir im Skill Tree mehrere Slots frei und können so bis zu vier unterschiedliche Feinde nacheinander übernehmen. Für heillose Durcheinander ist gesorgt.


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In der linearen Fantasywelt stossen wir regelmässig auf Anomalien. Einmal eine dieser bizarren Orbs eingesackt, können wir ihn jederzeit in den Fähigkeitenbaum investieren. Wir gönnen uns einen Extradash, verlängern unsere Unsichtbarkeit oder reagieren nach einem perfekten Dodge mit einer heftigen Konterattacke.


Im ersten Abschnitt benehmen sich die Gegner noch harmlos. Bald aber ist es keine Seltenheit, dass ihr von einem halben Dutzend Ganoven gleichzeitig angegriffen werdet. Da kommt selbst der flinkste Ausweichkünstler ins Schwitzen. Gelegentlich missbrauchen wir auch ein Umgebungs-Item wie Gasflasche, Elektrokabel oder Schock Kanister, die in den Kampfabschnitten strategisch platziert wurden, als einmalige Sekundärwaffe.


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Zwischen den Konfrontationen mit den Ascendants, joggen wir hauptsächlich durch die linearen Levels, sammeln das eine oder andere unnütze Collectable ein, lösen in ganz selten Fällen extrem einfache Rätsel oder nehmen an einem Geschützturm Platz.


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Fazit:

Bereits nach den ersten Minuten ahnte ich schon, das wird heute nix! Bereits das lahme Intro-Level mit unsinspiriertem “folge dem NPC und klettere ein bisschen auf vorgeschriebenen Wände herum"-Szenario schrie nach Mittelmässigkeit. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Anzahl an ausgelutschten Abläufen und Mechaniken heben Unknown 9 auf ein neues Level. Wir drängen uns durch Dutzende von Spalten, müssen stets die gleichen faden Teamwork Animationen über uns ergehen lassen, weil uns aus unverständlichen Gründen 90% des Spiels ein NPC folgt oder wir ihm nachrennen. Das Leveldesign kann man als zweckmässig abspeisen, denn wirklich krasse Oh-Momente sind hier ein Fremdwort. Taugt wenigstens der Action Teil etwas? Jein! Zwar verfügt Haroona über ein respektables Arsenal an Fähigkeiten, wenn aber die Hälfte davon nicht genutzt wird, weil unbrauchbar oder wenig effektiv, dann nützen mir die Skills auch nichts. Und natürlich wird in den späteren Levels einfach die Zahl der Gegner erhöht, bis man schliesslich seine 6 Standardtypen dauernd wiederholt und der Schwierigkeitsgrad zwischen unfair und Glückssache pendelt.



Schlimm wirds auch bei der Technik, insbesondere den Charakter Animationen. Die Gesichtszüge entstammen direkt aus der PS3-Hölle. Alptraummaterial deluxe! Feinde stecken in der Architektur fest und zwingen uns zum Reset. Dumme KI Gegner, die je nach Lust und Laune agieren oder eben nicht, sind keine Seltenheit. Das finale Level wird so dermassen ideenlos in die Länge gezogen, dass ich tatsächlich ein wenig sauer wurde. Soviel spieltechnische Inkompetenz gabs schon lange nicht mehr. Schauderhaft. Dem ganzen Debakel wird dann noch beim Endboss eine Krone aufgesetzt. Die beiden Bosse sind exakt dieselben, die ich bereits in der Story vermöbelt habe. Und als ich dann in der letzten Phase des Endkampfs ins Game Over flog und beim Continue dann einfach die Healthbar des Endgegners plötzlich verschwunden war, platzte mir der Kragen. Unknown 9: The Awakening ist eine Bankrotterklärung an das Action-Adventure Genre, billig kopiert, ohne eigene Ideen, technisch zwei Generationen zu spät. Finger weg!


Unknown 9: The Awakening Test, Review, Testbericht für PS5, Xbox Series X|S und PC.

Unknown 9: The Awakening ist für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S erschienen. Wir haben das Spiel auf der PS5 gespielt. Das Test-Muster stammt von Bandai Namco, wofür wir uns herzlich bedanken!


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