Mittlerweile sind fünf Jahre vergangen, seitdem Street Fighter IV dem Fighting Genre fast im Alleingang neues Leben eingehaucht hat. Passend da auch Street Fighter II damals massgeblich an der Entstehung einer ganzen Gattung von Spielen beteiligt war. Etliche Konkurrenten versuchten sich der plötzlichen Popularität des tot geglaubten Kampfspiels in den Weg zu stellen. Keines schaffte es an die Beliebtheit von Street Fighter IV anzuknüpfen. Wie hat es der Titel geschafft so lange auf dem Thron zu bleiben?
Statt das Rad neu zu erfinden tüftelt Capcom an den Feinheiten. Ultra Street Fighter IV führt die Tradition der Evolution fort. Es werden abermals neue Charaktere, Modi und andere Verbesserungen geboten, um den König im Ring fit zu halten.
Der bereits illustren Kämpferschar wurden fünf neue Haudegen spendiert, diese lassen die Auswahl auf beachtliche 44 Charaktere ansteigen. Vier von diesen neuen Gesichtern sind aber keine Unbekannten und uns bereits bestens aus Final Fight bzw. Street Fighter III vertraut. Hugo, Rolento, Posion und Elena kennen die einen oder anderen ausserdem bereits aus dem relativ aktuellen Street Fighter X Tekken. Die Charaktermodelle sowie die Move-Sets wurden nahezu 1:1 aus dem bereits erschienen Titel entnommen, das Gameplay ist allerdings entsprechend geändert und dem gemächlicheren SF IV angepasst worden.
Die einzige wirkliche Debütantin hört auf den Namen Decapre, sie ist laut offizieller Street Fighter Historie aber ein Klon von Cammy. Glücklicherweise hören hier die Ähnlichkeiten aber auf, die beiden verhalten sich im Kampf grundlegend anders. Alles in allem passen die „neuen“ Raubeine aber zu den bereits etablierten und fügen sich nahtlos in das Spiel ein.
Veteranen und Profis werden sich aber noch für mehr als nur einige Neulinge interessieren. Ihnen geht es hauptsächlich um die Verbesserungen, welche Capcom unter der Haube angebracht hat. Es ist nun beispielsweise möglich beide Ultra Combos währende eines Duells abzufeuern. In vorherigen Versionen war die Wahl auf einen beschränkt, was die Flexibilität begrenzte und die Taktik bereits im Vorfeld verraten hat. Ein längst überfälliges Feature mag sich trivial anhören, doch für Turnierspieler ist der Unterschied gewaltig: Es ist nun beeinflussbar, wann das Alter Ego nach einem Treffer wieder aufsteht. So ist es nun endlich möglich, den lästigen Vortex-Combos zu entkommen; das war zuvor nur schwer zu schaffen.
Ebenfalls sehr interessant ist die neue Umsetzung der Red Focus Attacke. Eine aufgemotzte Version des herkömmlichen "Focus" Angriffs. Diverse Moves lassen sich nun abbrechen, was einen aggressiveren Spielstil zur Folge hat. Andere erwähnenswerte Ansätze sind die online Trainingsräume sowie die Team Battle Funktion. Combos und Setups können endlich auch gegen menschliche Trainingspartner eingespielt und geübt werden. 3 vs. 3 Teamkämpfe verkürzen die Wartezeit in der Lobby und bieten eine witzige Ablenkung.
Fazit:
Die Community spielte bei diesem Update eine wesentliche Rolle und Capcom ist auf viele Wünsche und Anregungen eingegangen. Die Handvoll Änderungen wird wohl kaum eine Schaar von neuen Käufern anlocken, aber hartgesottete Fans und Turnierspieler nehmen die Aktualisierung dankend an. So schafft es Capcom einmal mehr den Titel relevant zu halten. Street Fighter IV wird noch einige Zeit Titelverteidiger des Genres bleiben. Fighting Fans ohne einen der zahlreichen Vorgänger im Regal, holen das mit dieser definitiven Street Fighter Edition schleunigst nach.
Comments