Es ist noch nicht so lange her, da konnte ich mir im PS4 Store das UFC 2 für sehr wenig Geld ergattern. Sehr angetan vom Spiel freute ich mich umso mehr, als ich hörte, dass EA Sports nun den dritten Teil der Serie auf den Markt bringt.

Gleich zu Beeginn sieht man, dass noch mehr auf die Story und die Unterhaltung gesetzt wird. Als erstes darf ich mich als Conor McGregor in einem Leichtgewicht Weltmeisterschaftskampf bewähren. Er ist übrigens der erste MMA Kämpfer, der in zwei Gewichtsklassen die Weltmeisterschaft gewann. Wie bei allen Titeln von EA Sports gibt es auch bei UFC einen Karriere-Modus. Wie im Vorgägner kann ich mein eigenes Game Face herunterladen und damit einen Kämpfer erstellen, der meines Gleichen sehr ähnlich aussieht. OK, ein paar Abstriche in Punkto körperliche Ausstattung muss ich hinnehmen. Aber Spass bei Seite, wir wähen hier die Gewichtsklasse, den persönlichen Kampfstil, geben dem Hühnen einen Kampfnamen und wählen die Walk-In Musik. Gerade hier fühlte ich mich etwas überfordert, da die Auswahlmöglichkeiten mittlerweile ein gigantisches Ausmass angenommen haben.

Mit etwas Startgeld suche ich mir ein Dojo (das direkten Einfluss aufs Training haben wird) und absolviere meine ersten Trainings-Einheiten. Hier hat sich EA Sports etwas Neues ausgedacht und motzt das Training im direkten Vergleich zum Vorgänger etwas auf. Wahlweise kann ich meine bestehenden Skills verbessern oder komplett neue Fähigkeiten erlernen. Wurde im Vorfeld die Box-Halle gewählt, werden die Fähigkeiten der Strikes verbessert, sollte ich mich für ein Ninjutsu Dojo entschieden haben, werden es eher meine Bodenfertigkeiten sein, die sich verbessern. Ebenfalls muss ich entscheiden, wie viele Einheiten ich vor einem Kampf bewältigen möchte, was dann auch wieder direkten Einfluss auf meine Gesundheit und Fitness nimmt. Wie ihr seht, hat sich EA Sports hier wirkliche Mühe gegeben, gegenüber dem Vorgänger das ganze Training etwas interessanter zu gestalten.

Auch wenn EA Sports mit neuen Zwischensequenzen etwas mehr Unterhaltungswert bietet, war ich dann doch etwas enttäuscht, dass die Einspielsequenz des Walk-In altbekannt aussah. Auch die Kommentatoren glänzen durch sehr ähnliche Sprüche und Bruce Buffer schien kein Jahr älter geworden zu sein.

Das tolle Kampfsystem bleibt glücklicherweise altbekannt, auch wenn einige neue Kombinationen für Frische sorgen. MMA ist eine sehr komplexe Sportart und aus diesem Grund auch für den Spieler nicht unbedingt sehr einfach zu handeln. Aber wie bei jedem Spiel macht Übung den Meister. Anfänger können zu Beginn eher frustriert sein, sobald ein stärkerer Gegner auf sie wartet. Trotzdem tut dies dem Spielspass nichts ab und erfreut jedes Kämpferherz. Die Schläge und Tritte im Spiel wirken echt, überzeugend und wuchtiger als im Vorgänger. Die Spielmechanik macht Spass und fühlt sich sehr realistisch an.

Die Kämpfer-Vielfalt und deren Können wurden sehr gut umgesetzt. So kann man die Stärken und Schwächen der einzelnen Recken sehr gut nutzen und gegen sie verwenden. Auch wenn die KI hierbei noch etwas Schwierigkeiten hat und einen Strike schwachen Spieler wie wild auf einen loslässt. Ebenfalls etwas schwieriger als im Vorgänger lässt sich der Ground & Pound ausführen. So bliebt mein Gladiator manchmal einfach stehen, statt das am Boden liegende Gegenüber zu erledigen.

Die Balance könnte EA Sports auch noch etwas nachbessern. Selbst nach gefühlten 100 Schlägen fällt der Gegner einfach nicht um. Ein Knockout ist im Gegensatz zum Vorgänger um einiges schwieriger geworden. So konnte ich wie wild am Boden auf meinen Gegner einschlagen und hatte ihn auch vorher schon gut am Kopf bearbeitet. Trotzdem ging er nicht KO. Je höher der Schwierigkeitsgrad eingestellt ist, je höher auch die Frustration über die fast schon unmenschliche Ausdauer der Gegner.
Auch bei der Submission hätte man mehr unternehmen können, um den Spielspass beim Bodenkampf etwas zu erhöhen. So fühlt es sich eher nach Verschlimmbesserung an, weil es noch schwieriger gestaltet als wurde als im Vorgänger. Die Anzeigen und die Konter auf die Gegner werden so schlecht angezeigt, dass es fast nicht möglich ist, den korrekten Schritt im richtigen Moment zu tätigen.

Wo EA Sports jedoch punkten kann, sind die vielen Spielmodi. Der Karriere Modus wurde aufgefrischt und mit neuen Zwischensequenzen und mehr Geschichte aufgebessert. Auch der Knockout Modus wurde wieder hinzugefügt und wer sich für die Englische Tonspur entscheidet, darf mit Altrapper Snoop Dogg vorliebnehmen. Bei dieser Variante in Englisch fiel mir auch gleich auf wie brav und langweilig sich die deutschen Kommentatoren verhalten und empfehle deswegen grundsätzlich die englische Version zu spielen. Auch das Erstellen von Events und Turnieren ist wieder mit von der Partie und natürlich darf auch das Ultimate Team bei EA Sports nicht fehlen. Mit den Kartenpaketen können Boost und neue Fähigkeiten erworben und in der Liga dann gegen andere Fighter eingesetzt werden. Wobei sich der Spieler auch nur im Offline Modus mit dem Ultimate Team vergnügen kann. Schade und nervig: Wie so oft sind in der Online Variante immer die Spieler im Vorteil, die sich für Echtgeldeinkäufe entscheiden.
Fazit:
EA Sports konnte nicht viel falsch machen. Der Vorgänger war schon gelungen. Die Steuerung wurde grösstenteils beibehalten und um Finessen erweitert, die Grafik etwas aufgefrischt, das übliche Update der Kämpfer und Arenen wurde ebenfalls getätigt. Die Präsentation wirkt insgesamt gelungener und der Karriere Modus noch einen Deut spannender. Wie schon im zweiten Teil finden wir nur wenige Fehler, die hoffentlich via Patch noch nachgebessert werden. Im Grossen und Ganzen kann ich das Spiel nur empfehlen. UFC 3 wirkt sehr überzeugend und dank den Verbesserungen ist auch die Langzeitmotivation ein gutes Stück grösser geworden.

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