Clowns hatten ja schon immer etwas Gruseliges an sich. Wenn sie dann noch in schwerbewaffneten Gruselkarossen durch die Strassen donnern und ganze Vorstädte in Schutt und Asche legen, kriegen auch hartgesottene wackelige Knie. Oder einen Bleifuss.
Mit Twisted Metal kommt ein Re-Issue eines alten Klassikers auf die Playstation 3, denn Calypso ruft ein weiteres Mal zum tödlichen Strassenkampf. Bis auf die Pneus bewaffnet gehen verschiedenste Vehikel aufeinander los, dass kein Stein mehr aufeinander bleibt. Für alle, denen jetzt Calypso kein Begriff ist: Das ist so ein Überbösewicht, der allerlei durchgeknallte Chaoten um sich schart, um dem Gewinner seines Wettkampfs einen Wunsch zu erfüllen.
Im Singleplayer schlüpft der Spieler nun in die Rolle eines Mitstreiters. Einer davon, ist ein verrückter Killerclown „Sweet Tooth“, der gerne seine Tochter umbringen will. Da er aber nicht weiss, wo sie sich versteckt, braucht er die Hilfe von Calypso. Nun ja, ob das jetzt Sinn macht, sei dahingestellt, aber es handelt sich hier auch um Twisted Metal. Neben „Sweet Tooth“ ballert man sich danach auch noch als „Mr. Grimm“ und „Dollface“ an die Spitze der Hirnverbrannten.
Leider sind die Storymodi so löchrig wie die Karosserie nach einer Schlacht in der Todesarena in Twisted Metal. Wirklich punkten kann das Spiel aber mit seinem Multiplayermodus. Einerseits sind die verschiedenen Fahrzeuge und Waffensysteme sehr gut gewichtet (Obwohl eines davon ein Helikopter ist). Man hat mit jedem Fahrzeug die Möglichkeit, mit genügend Talent und Skills, alle anderen Fahrzeuge abzuschiessen. Andererseits bietet das Spiel im Multiplayermodus eine selten gesehene Langzeitmotivation. Mit jedem getöteten Gegner erhält man Erfahrungspunkte, mit dem wiederum neue Waffen und Fahrzeuge freigeschaltet werden können.
Optisch sieht das Spiel enorm gut aus. Vor allem die verschiedenen Feuer- und Explosionseffekte, von denen es in Twisted Metal echt genug gibt, sind sehr, naja, realistisch gestaltet. Ausserdem lässt sich fast alles in den Maps zerstören. Hinzu kommt ein Soundtrack aus Heavy Rock, Metal und hartem Rap. Es gibt nichts Schöneres, als zu diesem Sound andere Fahrzeuge wegzupusten. Leider ist das aufgrund der Spielsteuerung nicht sonderlich einfach. Es dauert einige Zeit bis man die Steuerung so gut im Griff hat, dass man für die anderen Fahrzeuge überhaupt eine Gefahr darstellt. Dazu kommt auch eine fast lächerliche Fahrphysik, die dafür sorgt, dass man in jedem Fahrzeug das Gefühl hat, man steuere einen Spielzeugbuggy.
Das ist insofern mühsam, da das Spiel mit einer guten Steuerung überhaupt kontrollierbar werden würde. Die meisten Kämpfe (und ja, es sind Kämpfe, keine Rennen) sind so schnell durch, dass man keine Ahnung hatte, was überhaupt passiert ist und weshalb der Gegner jetzt genau tot ist. Oder dann wird man einfach die ganze Runde durch die Luft geschleudert, weil man ununterbrochen von Gegnern attackiert wird. Das sieht zwar spassig aus, ist aber nicht sonderlich motivierend. Da reicht es ab und zu nur, Bleifuss zu geben und das Weite zu suchen.
Fazit:
Twisted Metal ist ein unterhaltsames Race and Rampage-Game für zwischendurch, das insbesondere durch den Ballerspass im Multiplayer punkten kann. Ohne Internet ist das Spiel mit seiner kurzen Laufzeit und den löcherigen Storys aber zu dürftig ausgestattet.
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