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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Trials Rising

Die Motorräder sind zurück. Nach dem «Back to he Future» Motto des letzten Ablegers starten die Bikes in "Rising" wieder in der Gegenwart auf die abenteuerlich gestalteten Parcours. Virtuelle Weltenbummler steht eine interessante Reise bevor.


Tatsächlich sind schon wieder fast fünf Jahre ins Land gezogen, seit dem letzten Trials Release. Nur zu gut erinnern wir uns noch an Trials Fusion, das erstmalig in der Zukunft spielte. Dessen Art-Design wirkte anders als bei den Vorgängern, überzeugte aber ebenfalls mit der immer gleichen aber nahezu endlos motivierenden «Nur noch ein Versuch» Masche. Dennoch sind wir lieber durch weltlichere Szenen der Gegenwart gebrettert als durch die mit EDM unterlegten, futuristisch anmutenden Routen. Umso grösser war die Vorfreude auf den neusten Ableger der Trials Reihe: Trials Rising.


Das altbekannte Spielkonzept ist nahezu unzerstörbar, das ist auch 2019 so: Die Bikes steuern sich nach wie vor erstklassig durch die 2.5D Levels. Ausschliesslich mittels eigener Gewichtsverlagerung und wohldosiertem Tempo gilt es das jeweilige Level-Ende und die nächst bessere Medaille zu erreichen, idealerweise mit der neuen Bestzeit. Das funktioniert auch 2019 noch und ist hochgradig motivierend. Trials Rising vergleicht gar die eigenen Bestzeiten mit jenen der anderen User auf allen Systemen. Crossplay wird dennoch nicht unterstützt.


Wie schon eingangs erwähnt freuen wir uns, wieder in «normalen» Welten um Top-Zeiten zu konkurrieren. Und optisch enttäuscht das Spiel definitiv nicht. Die über 110 Parcours sehen teilweise richtig schön aus und überzeugen dank Schauplätzen auf der ganzen Welt mit viel Abwechslung. Egal ob bei den Pyramiden oder auf dem Eiffelturm, die ganze Erde wird zum Spielball der Trials-Fahrer. Dabei führt das Spiel sanft an die erst später freigeschalteten, richtig schweren Levels heran. Das mag für Profis etwas anstrengend sein. Denn der Spielfortschritt gelingt nur durch das erhöhen des eigenen Levels, was wiederum durch das absolvieren von Strecken gelingt. Endloses Grinding ist zwar nicht notwendig, eine direkte Strecken-Anwahl hätten wir dennoch begrüsst. Insbesondere da es zwecks Levelanstieg auch immer wieder Challenges zu bestreiten gibt, die leider nicht alle den selben Spassgehalt aufweisen können.


So schön die Grafik übrigens auf PS4 und XB1 ist (der Preis dafür sind auffällige Ladezeiten), so abgespeckt wirkt dann die Nintendo Switch Version. Im direkten Vergleich ist die Nintendo-Fassung auf der ganzen Linie der klare Verlierer. Auch läuft die Handheld Version nur mit 30 statt der 60 fps bei Sony und Microsoft Konkurrenz. Mit das unangenehmste beim Nintendo-Vertreter ist aber das Fehlen von Trigger-Buttons auf dem Joypad. So empfiehlt es sich, die Bikes bei Trials Rising mittels rechtem Analogstick zu beschleunigen. Das benötigt etwas an Eingewöhnungszeit, funktioniert dann aber erstaunlich gut. Auf allen Systemen gleich gelungen ist der Soundtrack. Weg von den fast ausschliesslich elektronischen Klängen des Vorgängers, hin zu Gitarren-Riffs von Motörhead. Ab und an geht es aber auch hier etwas ruhiger zu und her.


Ach da war doch noch was; in-Game Währung natürlich. Auch mit dem neusten Trials Ableger konfrontiert uns Ubisoft mit einer virtuellen Währung. Mit diesen "Eicheln" wird sowohl das eigene Motorrad als auch dessen Fahrer nach Belieben angepasst. Da diese Schmankerl nur optischer Natur sind, fällt das Ganze auch nicht weiter ins Gewicht. Auch Lootboxen warten darauf, freigespielt zu werden. Wer nicht genug davon kriegen kann, darf das reale Portemonnaie plündern und mittels Echtgeld fragwürdige Investitionen tätigen. Gut finden müssen wir das nicht, Spielvorteile gibt es dadurch auch keine. Wir hätten uns aber gewünscht, diese Dinge nicht permanent zu Gesicht zu kriegen.


Wer den Titel durch hat oder sich gerne kreativ austobt, widmet sich dem mitgelieferten Streckeneditor oder damit erstellten Routen anderer Spieler. Zudem gibt es auch bei Rising wieder einen Mehrspieler-Modus, wo bis zu vier Spieler lokal auf einem Screen um den ersten Platz fahren. Zudem gilt es zu zweit auf einem Tandem-Bike Strecken erfolgreich zu bezwingen. Wer keine Freunde zuhause hat, tritt kurzerhand online an.



Fazit:

Dank des realistischeren Settings gefällt mir Rising besser als Fusion. Zudem sind die wenig begeisternden Tricks wieder wegrationalisiert worden, das kommt meinen Bedürfnissen entgegen. Dass die schwierigeren Strecken erst mit weiterem Vorankommen auf der Weltkarte frei geschaltet werden ist etwas unnötig, aber kein Dealbreaker. Etwas unschön ist die Switch Version, welche praktisch überall etwas abfällt im Vergleich zur potenteren Hardware-Konkurrenz. Dafür spielen wir Trials endlich auch auf längeren Flugreisen und unterwegs – ein vertretbarer Kompromiss. Wer mehrheitlich vor dem heimischen Fernseher fehlerlos ins Ziel gelangen möchte, holt sich aber die Sony bzw. Microsoft Version, wovon letztere mit am besten läuft. Das magische Trials Prinzip funktioniert auf allen Systemen genau so wunderbar wie immer, weswegen das Spiel letztendlich jedem Fan der Reihe empfohlen werden kann. Viel Neues gibt es aber 2019 nicht zu vermelden.



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