Ersatzcontroller von Vorteil: Das erste Next-Gen Trials steht auf der Startrampe bereit. Ob das Spiel der tausend Stürze erneut endlos motiviert, oder die Geschicklichkeitsübung auf der neuen Konsolengeneration versagt, haben wir uns angesehen.
Trials debütierte im vergangenen Jahrzehnt auf der XBox 360 mit durchschlagendem Erfolg. 2012 folgte der heiss begehrte Nachfolger mit dem Untertitel ‚Evolution‘. Während sich die Optik veränderte, blieb sich das Gameplay bei beiden Titeln gleich: Der Spieler steuert sein Motorrad über eine mal längere, mal kürzere 2D Strecke. Das einfache Grundprinzip wird aber schon nach den ersten paar Übungsparcours schwieriger als zu Beginn erwartet. Bis zum Ende der Route wollen unzählige Hindernisse und Abgründe überwunden werden. Um das erlösende Ziel zu erreichen, lehnt sich der Biker nach vorne oder hinten und hält damit auch in kritischen Situationen die Balance des Zweirads. Auf einer mehr oder minder geraden Strecke kaum eine Herausforderung. Wenn aber nahezu 90° Winkel erklommen werden müssen, stehen bis auf die Dosierung des Gashebels und einer perfekt eingesetzte Bremsleistung keine weiteren Hilfsmittel zur Verfügung.
So werden Kurse beim ersten Versuch gerne als unmöglich eingestuft. Erst ausgiebiges Training mittels unzähliger Versuche führen letztendlich zur Zielflagge. Pro Strecke offerierten die Jungs bei RedLynx bis anhin 250 Fehlversuche, danach musste der Hinternis-Parcours von vorne gestartet werden. Jetzt werden deren 500 geboten. Naheliegend, dass die Geschichte im Jahr 2014 zwar nicht neu geschrieben, aber auch keinesfalls einfacher wurde. Um die Geduldproben – und das wird es spätestens beim 50sten Versuch mit Sicherheit – ausgiebiger zu belohnen, wurden in jedem Level vereinzelte Spezialaufgaben eingestreut. So soll eine Strecke komplett ohne den Fahrer zu bewegen oder mit Dauer-Vollgas zu Ende gefahren werden, jeweils fehlerlos versteht sich. Genau wie die normalen Aufgaben gibt’s auch für die erfolgreich abgeschlossenen Bonustasks massig Kohle und je nach Abschneiden Medaillen gutgeschrieben. Die hart erspielten Bronze, Silber und Goldprämien schalten wiederum neue, noch schwerere Level und Themengebiete frei.
Nur selbstverständlich, dass auch in Fusion im weiteren Spielverlauf schnellere und PS-stärkere Motorräder freigespielt werden. Neu mit von der Partie sind die Quad Bikes, mit welchen die Strassen unsicher gemacht werden. Die Quads, die gewöhnlichen Bikes sowie die eigene Helmoptik dürfen noch immer nach Belieben angepasst und optimiert werden.
Technisch macht das Next Generation Trials eine hervorragende Figur, viel wird vom Stuntspektakel aber in dieser Hinsicht auch nicht erwartet. Grafisch sauber, vor allem aber mit einer gehörigen Portion Abwechslung und die rockige elektro Musik treibt zu immer weiteren (Fehl-) Versuchen an. Insbesondere die optische Variation sei nochmals hervorgehoben. Durch das Zukunfts-Setting warten bisher ungesehene Streckendesigns auf den Motorrad-Profi. Das einwandfreie Physikmodell wurde kaum verändert, wieso auch – es kratzt an der Perfektionsmarke.
Sollten die gebotenen Strecken wider Erwarten zu einfach und die Goldmedaillen bereits abgegrast sein, werden eigene Strecken generiert. Wer sich nicht in den komplexen aber mannigfaltigen Streckeneditor einarbeiten möchte, spielt auf Usergenerierten Parcours anderer um die Bestzeit. Zu guter Letzt finden wir auch in Trials Fusion einen lokalen 4-Spieler Modus. Im Test ging das (automatische) Speichern der eigenen Bestleistung nach Beendigung eines Levels teilweise unerbittlich lange. Wir gehen davon aus, dass dieses Unding mit einem Patch behoben wird oder noch besser, es sich nur um einen temporären Missstand im Zusammenhang mit dem Ubi-Server handelte.
Fazit:
Trials Fusion ist nicht besser als seine Vorgänger, eigentlich auch nicht hübscher. Es ist vielleicht ein wenig anspruchsvoller, aber dann doch wieder nicht – auch hier macht Übung den Meister, viel Übung. Was es aber ganz sicher ist: Ein hervorragender Ableger der Trials Serie. Das Spiel macht auch auf der PS4 alles, was es soll, richtig. Das Pad weg zu legen fällt mindestens so schwer wie bei den Vorgängern und auch hier wird schnell klar: Einfach zu erlernen, aber enorm schwer zu meistern.
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