Ah was sehen meine frohlockenden Augen hier vor mir liegen? Siehe da, es handelt sich um das neuste Transformers Videospiel. Das freut mich. Schliesslich sind die Michael Bay Filme nach dem ersten Teil kaum noch zu ertragen und die bisherigen Versoftungen… – ach was, geben wir dem Spiel eine Chance:
Gesagt getan und rein mit der Disc.
Nach unzähligen Logos und dem mittlerweile zum Standard avancierten Update stürzen wir uns auch gleich in die Kampagne. Wenig überraschend befinden wir uns in der „Haut“ von Bumblebee. Das Tutorial erklärt uns, dass wir unsere Form vom schnellen Fahrzeug in die waffengespickte, langsamere Variante dessen und natürlich in die allseits bekannte Roboterform verwandeln dürfen und auch sollen.
Die Story überrascht mit Langeweile. Durch das gesamte Spiel hindurch ist es nicht von Belang, weswegen die Roboterschar abgeschossen und angefahren wird. Jedenfalls passt das Ganze thematisch – eine erneute grosse, ja gar unerwartete Überraschung – zum neusten Kinoklamauk der Roboterbande aus dem All. Bereits jetzt sei gesagt: Fans werden damit möglicherweise lang gehegte Träume in Erfüllung bringen; nicht aber ich.
Zusätzlich zum belanglosen Drumherum manövriert sich das Metallgerüst auf zwei Beinen, na sagen wir mal „ok“. Verwandeln wir uns in einen fahrbaren Untersatz, wird es allerdings allmählich lächerlich. Gleich noch was zum lustigen Gesellen namens Bumblebee: Liebe Entwickler, dies ist ein Chevrolet Camaro. Der benzinvernichtende V8 Motor sollte sich definitiv nicht wie ein Staubsauger anhören. Auch sollte sich das Fahrzeug keinesfalls wie ein Elektromobil steuern. Ähnlich verhält es sich leider mit allen Transformers von denen wir, Abwechslung sei Dank, doch so einige durch die Levels bewegen dürfen.
Ah die Levels – richtig. Sie sind nichtssagend und langweilig. Zwar kriegen wir wenigstens verschiedenartige Lokalitäten zu Gesicht, diese sind aber an Einfältigkeit kaum zu überbieten. Typischer Low-Budget-Lizenz Titel halt. Und einmal mehr: Wir sind überrascht. Grafisch hinkt Transformers – Dark oft he Moon der aktuellen Videospiele Generation um Jahre hinterher. Wenigstens die musikalische Untermalung ist ganz passabel gelungen. Das schlimmste an den Levels ist aber, dass sie völlig unglaubwürdig und beliebig wirken. Wenn ich durch Detroit stapfe, wirkt das auf mich eher, als würde ich mich mit einem Spielzeug-Robi durch eine selbst gebastelte Transformers-Welt eines 8 Jährigen gehen.
Das Spielprinzip ergänzt den Spielfluss ideal. Immer gleiche Kampfgefechte mit ein und denselben Gegnern. Jene verpuffen übrigens in der Luft nach einigen Treffern, das steigert die ansonsten schon kaum vorhandene Atmosphäre natürlich ungemein. Für Achievementjäger bietet sich Transformers wie kaum ein anders Spiel an. Dank nur marginaler Spielzeit regnet es die begehrten Auszeichnungen schneller als möglicherweise von so Manchem gewünscht.
Abschliessend sei noch der zum guten Ton gehörende Online Modus erwähnt. Dieser ist - schliesslich gehört sich das so - vorhanden. Punkt. Mehr gibt's darüber nicht zu sagen. Ich sehe abseits von den harten Transformers Fanatikern keinen vernünftigen Grund, weswegen man sich länger damit beschäftigen sollte. Aber hey: Wir haben einen online Modus hier.
Fazit:
Das alles hört sich ironisch, skeptisch – ja möglicherweise sogar schlecht an. Ist es aber nicht. Transformers 3 Dark of the Moon ist ein typischer Durchschnittstitel. Dank angehefteter Lizenz wird er sich auch garantiert den Erwartungen entsprechend verkaufen. Man kann das spielen, natürlich. Dark of the Moon macht nichts enorm schlecht, aber auch rein gar nichts in irgend einer Art und Weise so gut, als dass man seine wertvolle Zocker Zeit nicht besser in etwas anderes stecken sollte. Schon oft gehört, schon oft gesagt und wieder trifft es zu: Fans gehen in den nächsten Laden und kaufen Transformers, TRANSFORMERS, DER WAHNSINN! Alle anderen haben wahrscheinlich nicht mal diesen Text gelesen.
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