Tournament of Legends wurde bei seiner Ankündigung noch unter dem Namen Gladiator AD gehandelt. Die Entwickler von High Voltage konnten mit dem tollen Wii Shooter The Conduit schon Erfahrungen mit der Wii-Hardware sammeln. Ihr neuestes Produkt ist aber leider ein Totalausfall.
Man nehme eine Kämpferriege aus der römischen Antike, vermixe diese mit einem simplen Kampfsystem und schon hat man Tournament of Legends. Die Story dreht sich darum, dass ein Kämpfer sich durch diverse Gegner prügeln muss, damit er dem Gott des Todes, Thanatos, gegenübertreten kann.
Am Anfang staunt ihr nicht schlecht. Das Spiel bietet euch nur 3 Spielmodi: Story, Gegeneinander sowie einen Übungsmodus - that's it. Onlinemodi oder ähnliches sind nicht vorhanden. Im Storymodus könnt ihr aus einem zehnköpfigen Kämpferfeld auswählen. Darunter finden sich die für diese Zeit bekannten Charaktere, wie zum Beispiel der Gladiator Maximus, ein Minotaurus sowie andere Gesellen aus dieser Zeit. Jeder Charakter hat eigene Waffen und magische Attacken zur Verfügung. Sobald ihr im Storymodus einen Gegner besiegt, könnt ihr fortan dessen Waffen sowie sein magische Attacke für euch benützen.
Man kann sich das Spiel als eine Art Soul Calibur vorstellen. Es stehen sich 2 Kontrahenten mit Waffen in einem abgegrenzten Areal gegenüber und dreschen aufeinander ein. Die Kämpfe laufen sehr gemächlich ab. Nach einer kurzen Vorstellung der Charaktere werdet ihr aufeinander los gelassen. Euch stehen diverse Schlagkombinationen sowie magische Attacken zur Verfügung. Leider reagieren die Kämpfer sehr träge auf eure Eingaben und das ganze verkommt zu einem simplen Buttonmasher. Nettes Detail: die Kämpfer verlieren während der Matches bei geglückten Schlägen immer mehr von ihrer Rüstung.
Anders als bei Soul Calibur könnt ihr nicht aus den Arealen fallen. Die verschiedenen Schauplätze sind gespickt mit diversen, zufällig auftretenden Fallen. Da kann es schon einmal vorkommen, dass ein riesiger Krake euch zu fangen versucht oder plötzlich ein Drache Feuer über die Arena speit. Dem ganzen seid ihr aber nicht schutzlos ausgeliefert; durch kleinere Quicktime Events könnt ihr diesen Fallen entkommen.
Das Spiel gibt euch die Möglichkeit, entweder per Classic Controller zu zocken oder es mit der Wiimote und Nunchuck zu versuchen. Mit dem Classic Controller spielt es sich angenehmer, da mit Wiimote und Nunchuck extrem viele Fuchteleinlagen vonnöten sind. Aber auch mit dem Classic Controller werdet ihr Mühe haben, eine drei- bis vierfache Combo zu schaffen, da zum Teil die Eingaben nicht registriert werden.
Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad seid ihr nach knapp 20 Minuten mit dem Spiel durch. Die einzige Motivation, das Spiel mehrmals durchzuspielen, sind die verschiedenen (in Comicbildern gehaltenen) Endsequenzen der jeweiligen Kämpfer. Danach ist das Spiel auch schon beiseitegelegt. Zu Zweit kann vielleicht noch eine Zeitlang Spass machen, aufgrund des trägen Spielverlaufs werdet ihr aber auch den 2-Spielermodus schnell verlassen.
Auf den ersten Blick sieht Tournament of Legends toll aus. Die Charaktere überzeugen allerdings nur solange mit Details bis sie sich bewegen. Die Animationen sind hölzern, holprig und schlicht nicht zeitgemäss. Auch die Areale fühlen sich leer an. Keine wirklichen Animationen sind in den Hintergründen auszumachen, farblos und texturarm fühlen sie sich an. Auch die Sprachausgabe der verschiedenen Kämpfer nerven schon nach kurzer Zeit, da sie sich nach jeder Runde wiederholen. Die sonstige Musikuntermalung ist dezent.
Fazit:
High Voltage, was ist da passiert? Nach dem tollen "The Conduit" stürzen die fähigen Entwickler in die Trash-Sparte ab. Das Spiel ist voller Fehler und wirkt wie ein altes N64-Prügelgame. Die Kämpfe machen aufgrund ihrer Trägheit zu keiner Zeit wirklich Spass. Die Steuerung nervt und wirkt überhaupt nicht ausgereift oder kontrollierbar. Die magere Modusauswahl setzt dem ganzen noch die Krone auf. Wer auf der Wii prügeln will, macht dies bitte weiterhin mit den Smash Bros von Nintendo und lässt Tournament of Legends links liegen.
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