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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Tokyo Highway Battle 2

Augen zu und durch! Mit Tokyo Highway Battle 2 steht uns ein weiterer Titel der Race-Tune-Win-Kategorie ins Haus, der sich jedoch merklich von allen anderen Racern abhebt. Mit vielen Neuerungen im Gameplay gegenüber Teil 1 und verbesserter Grafik, könnte THB 2 diesmal ein echter Hit werden, trotz Bugs (Japan-Version)!


Tokyo Highway Battle 2 Test, Review, Testbericht für SEGA Dreamcast.

Vielleicht kennt Ihr es. Da fährt man so voll friedlich auf einer Strasse, geile Musik im Background, und plötzlich taucht ein Störenfried im Rückspiegel auf, der verdächtig nahe auffährt. Dann fängt der Typ vielleicht noch zu Blinken an und gibt wilde Zeichen mittels Scheinwerfer. Sieht so aus als möchte der ein Rennen!? Da wollen wir mal Gummi geben! OK, Stop! Im Normal-Fall wäre im richtigen Leben spätestens hier Schluss (ausser man will seinen Führerschein riskieren). Nicht so bei Tokyo Highway Battle 2, dort fängts an diesem Punkt erst an!


Die Idee des Strassen-Zweikampfs wurde von Genki bereits in Teil 1 erfolgreich eingeführt und in Teil 2 noch perfektioniert. Lest auch unser Preview! So kann es in THB 2 vorkommen, dass Ihr selbst zum Duel herausgefordert werdet! Ihr könnt aber auch ein Rennen absagen, z.B. dann, wenn Euer Wagen demjenigen des Konkurrenten sichtlich unterlegen ist. Schliesslich hat man ja auch noch ein gewisses Ehrgefühl. Ausserdem gibts jetzt 3 Wagen-Klassen – A, B und C – wobei A-Wagen die Schnellsten und C-Klasse Wagen die Langsamsten sind. Neben japanischen dürft Ihr auch auf europäische Modelle zurückgreifen (z.B. Mercedes, Porsche oder sogar Peugeot!). Auch wenn Genki keine offiziellen Lizenzen eingekauft hat, sehen alle Fahrzeuge verdammt authentisch aus! Ausserdem müsst Ihr es diesmal mit rund 300 Gegner aufnehmen, unterteilt in mehr als 30 Gangs und ein paar Einzelgängern! Schnelles Durchspielen ist also nicht, die Langzeitmotivation somit garantiert. Nicht zuletzt des Schwierigkeitsgrades wegen, der langsam und gemächlich anzieht. Saubere Arbeit!


Jede Gang ist in einem bestimmten Stadtkreis zu Hause und man muss sich in die jeweiligen Regionen begeben, um entsprechende Konkurrenz aufzutreiben. Der Bezirk Shinjuku wird z.B. meist von Klasse C Wagen unsicher gemacht, während der Ginza-Bezirk mit ihrer langen Geraden ein gefundenes Fressen für schnelle Sportwagen ist. Tokyo wurde also in 3 riesengrosse Regionen unterteilt, in denen Ihr für eine Runde jeweils rund 10 Minuten Fahrzeit einrechnen müsst! Auch ein Oval fehlt nicht, um den eigenen Wagen mal so richtig auszufahren. Diesmal gibts also richtig Abwechslung, mit echten Landmarks und nicht bloss Strassen und Hochhäuser wie im ersten Teil.


Genki’s Fortsetzung der Street-Gang Raserei hatte dabei eigentlich keinen guten Start. Erstens konnte Teil 1 irgendwie nicht 100%ig überzeugen. Zweitens hat sich Genki bereits kurz nach Erscheinen von Teil 2 öffentlich für einige Bugs entschuldigt, die im Endprodukt enthalten sein sollen: Folgende Bugs wurden von Genki gemeldet:


  • Reset, wenn man zur Garage zurückkehrt nachdem das Auto verkauft wurde.

  • Absturz, wenn man "Return to Base" anwählt, anstatt zu der Garage zurückzukehren, nachdem das Rennergebnis angezeigt wird.

  • Teile der Strecken verschwinden während dem Spiels. Verursacht durch fehlerhafte GDs oder Dreck auf der GD-Linse.

  • Speichern nicht möglich. Verursacht durch fehlerhafte VMUs oder zu spätes Einstecken der VMU in den Controller.

  • Teilweise Ausfall der Hintergrundmusik.


Wie auch immer, diese Fehler können, müssen aber nicht unbedingt vorkommen! Unsere GD lief auf unserem Japan-DC (bis jetzt) jedenfalls ohne Probleme. Einzig die Tatsache, dass im Replay ab und an Streckenteile verschwinden. Vermutlich liegt die Ursache aber eher in verschmutzten Linsen und fehlerhaften VMUs, keinen Grund zur Panik. Das Streaming Ladeverfahren ist da sehr anfällig. Also, Geräte sauber halten!


Zurück zum Spiel: Habt Ihr einen Gegner gefunden und ein Rennen gestartet gewinnt derjenige, der am längsten die Nase vorn hat. Wer zurückliegt verliert wertvolle Energie. Wer keine Energie mehr hat, ist endgültig besiegt. Der Gewinner bekommt dann jede Menge Kohle (die Yen Zahlen mit ihren Millionen Beträgen!) und kann damit fleissig Tunen – Aufhängung, Motor, Übersetzung, Radstand, Aerodynamik und Aussehen - oder Autos kaufen gehen. Hier muss ich den geilen Logo-Editor erwähnen, der mit seinen vielen Zeichentools echte Möglichkeiten bietet!


THB 2 ist alles andere als ein GranTurismo-Clonel! Dies ist ein Action-Game, Marke “Wer bremst, verliert!”. Es gibts auch kein Schadensmodell, wildes Gerase und Gedrängel ist an der Tagesordung. Das macht mächtig Spass, vorallem wenn die Grafik mit sahnemässigen 60 fps über den Bildschirm flutscht! Die Wagen sehen fantastisch aus, man sieht sogar die Bremszangen und –Scheiben, wunderschön konstruierte Speichenfelgen, beleuchtete Armaturen, Antennen, realistische Glas- und Plastik-Texturen und ein – wenn auch gefakter – Realtime-Glanz-Effekt! Bei so viel HighRes-Texturen kommt wahre Freude auf! Die Autos sind der Knaller und ich kann sagen, dass ich noch nie schönere, virtuelle Stahlrösser gesehen habe! Die Wucht!


Beim Strecken-Design ist weniger fahrtechnisches Können, als gute Reflexe gefragt. Ihr habt immer mit Verkehr zu rechnen, was die Raserei natürlich erschwert. Das ist auch gut so, denn darin liegt die Würze von THB 2. Vorallem wenn Ihr mit 280 Sachen über den Screen fegt und so ein blöder Taxifahrer mal wieder ohne Blinker die Spur wechselt. Yiiiiehaaa!! In THB 2 gibts neben Taxis aber noch jede Menge andere “Bystanders” wie Lastwagen, Pizza-Kuriere, Abschleppwagen oder Busse und somit deutlich mehr Abwechslung als in Teil1.


Die zwei wesentlichsten Neuerungen kommen aber noch: Die geniale Steuerung und die vielen Verzweigungen! Von Letzteren gibts jede Menge, manchmal werdet Ihr richtig vor die Qual der Wahl gestellt. Je nach Wagen stehen Euch mehr oder weniger dieser Verzweigungen zur Verfügung, man kann sich richtiggehend verfahren! Die Steuerung kann mit ihren vielen Setup-Möglichkeiten endlich überzeugen. Punktgenaues Maneuverieren und coolen Drifts steht also nichts mehr im Wege. Kommen wir zu den Schwachpunkten. Was zuerst ins Auge fällt, sind die kurzen Lade-Stopps. Da die Strecken unheimlich lang sind, haben sie natürlich nicht völlig im Speicher des DC Platz. Daher wird “gestreamt”, also während des Spiels im Hintergrund geladen. Das Streaming läuft aber nicht ganz sauber und so kann es zu kurzen Freezes bzw. Stockern kommen, die ein paar Zehntels-Sekunden dauern können. Da dies sehr selten ist, kann mans gerade noch verkraften. Das Game spielt ausserdem die ganze Zeit in der Nacht, was ein weiterer Negativ-Punkt sein kann. Vermutlich wird so der Grafik-Aufbau im Dunkeln gehalten!? Aber keine Angst, die Weitsicht ist phenomenal, PopUps bekommt Ihr nicht zu Gesicht! Die SloMos fallen da schon mehr auf, die glücklicherweise aber nur bei mehr als 3 Fahrzeugen onScreen ein Thema sind. Dann wäre noch der etwas öde Soundtrack, den man vermutlich nach ein paar Runden abstellen wird. Zuletzt seien nochmals obige Bugs erwähnt, die wir zwar nicht alle bestätigen, aber auch nicht unbedingt dementieren wollen.


Fazit:

Was lange währt, wird endlich gut! Packende Strassen-Rennen in edlen Karrossen mit etlichen Setup- und Tuning-Möglichkeiten und kremigen 60 fps! Wer Teil 1 mochte wird THB 2 garantiert lieben! Alle anderen sollten spätestens jetzt einen Blick riskieren, man könnte sonst echt einen Hit verpassen! Für mich einer der besseren Racer auf Dreamcast!


Tokyo Highway Battle 2 Test, Review, Testbericht für SEGA Dreamcast.

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