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AutorenbildHamed Abdalla

The(G)net Review: Titanfall

Mein Puls schnellt jetzt noch in die Höhe wenn die Durchsage „Your titan is now ready“ aus den Boxen ertönt. Immer noch geht mein erwartungsvoller Blick in Richtung Himmel, sobald der Befehl ausgeführt wurde. Denn das Schauspiel, wenn mein Zehn-Meter-Mech aus dem Himmel auf das Schlachtfeld fällt, wird nie langweilig.


Titanfall Test, Review, Testbericht.

Mein flinkes Alter Ego, der Pilot, welcher sich mit Rennen an Wänden und filigranen Doppelsprüngen auszeichnet, wird gleich den furchteinflössenden Titanen erklimmen. Die Luke schliesst sich und ich spüre regelrecht die Kraft dieser gewaltigen Maschine indem ich feindliche Piloten in der Luft abfange oder KI gesteuerte Minions einfach zertrample. Lange als „ein Call of Duty mit Mechs“ abgetan, bietet Titanfall so viel mehr und schafft es, mit bewährten sowie neuen Elementen eine fantastische Mischung zu fabrizieren.


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Anders als die grosse Konkurrenz konzentriert sich in Titanfall alles auf ausgeglichene 6 vs. 6 Schlachten. Es ist nicht möglich alleine oder offline zu spielen. Es gibt zwar eine Art Singleplayer innerhalb der Onlinemodi, doch ich kann euch beim besten Willen nicht erklären um was es geht, ausser dass die IMC gegen die Miliz Krieg führt. Der Überlebenskampf gegen feindliche Truppen war Ablenkung genug, dass die Story (via Einblendungen im HUD und zu leise vorgetragen) als Hintergrundgeräusch kaum wahrgenommen wird.


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Doch wenn wir ehrlich sind, hat Titanfall niemand wegen der packenden Geschichte gekauft, oder? Die fesselnden Onlineduelle sind da schon eher des Pudels Kern. Ein grosser Vorteil ist die Schlichtheit des Titels. Es sind keine langwierigen Tutorials nötig (obwohl diese existieren) und alles läuft sehr intuitiv ab, sei das im Titan oder als Pilot. Erfreulich ist auch, dass im Kampf David gegen Goliath nicht völlig Hilflos ist. Alle Klassen haben eine Anti-Titan-Waffe und mit ein wenig Teamwork können die übermächtigen Kampfroboter schnell beseitigt werden.


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Natürlich ist es auch in Titanfall möglich Erfahrungspunkte zu sammeln. Das Studio Respawn wurde von Ex Infinity Ward Mitarbeitern gegründet und diese haben mit Modern Warfare die aktuelle Shooter-Generation wie kaum ein anderes Entwicklerteam geprägt. Mit erfolgreichen Kämpfen werden am Ende der Runde Erfahrungspunkte verteilt, diese wiederum werden benötigt um Parks und Waffen freizuschalten, soweit ist der Ablauf bekannt. Das Rad wurde nicht neu erfunden, doch mit der Einführung der sogenannten Burn Cards kommt Respawn verdammt nah ran.


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Mit diesen Karten ist es möglich sich einen kurzzeitigen Vorteil zu verschaffen. Eine Karte gewährt beispielsweise unendliche Granaten oder andere reduzieren die Zeit welche verstreichen muss um euren Titan zu erhalten. Wenn die Burn Cards richtig eingesetzt werden können sie den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen und das Zünglein an der Waage darstellen. Der springende Punkt ist: Der Effekt hält nur so lange wie das digitale Leben, er kann also sehr schnell verpuffen. Das führt dazu, dass keine Halbgötter auf der Map rumrennen, sondern lediglich kleine Unterschiede den Ausgang der Schlacht beeinflussen.


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Euer Spielverhalten wirkt sich auch direkt auf die Verfügbarkeit des Titanen aus. Je mehr Spieler oder Bots aus dem Weg geräumt werden, desto schneller steht der metallene Gigant auf dem Schlachtfeld. Am Schnellsten geht es natürlich, wenn feindliche Titanen auf den Schrottplatz befördert werden. Auch wenn die Titans nie unverwundbar sind, ist es dennoch das Ziel, möglichst schnell an den Mech zu kommen und sich auf dem Schlachtfeld auszutoben.


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All diese Elemente tragen zu einer hervorragenden Balance bei, dank dem der erfahrene und geübte Spieler genauso wie Neulinge ihren Spass haben. Die verfügbaren Waffen, Fähigkeiten der Piloten und das Gameplay greifen schon fast perfekt ineinander und feuern ein Actionfeuerwerk der Extraklasse ab.


Mangels des Erscheinens der Xbox One in der Schweiz konnten wir den Titel nicht im Next-Gen-Glanz testen und mussten uns mit der 360 Version begnügen. Das Spiel vermag optisch nicht ganz so zu überzeugen wie spielerisch. Es gibt merkliche Einbrüche in der Framerate und gelegentliches Tearing gehört leider zum Spektakel dazu. Es hilft, dass die Action wahnsinnig schnell stattfindet und diese Fehler so ein wenig kaschiert werden, doch es ist enttäuschend, dass der Flaggschifftitel nicht besser aussieht.


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Während das noch verzeihlich ist, hat Respawn im Matchmaking einige unnachvollziehbare Entscheidungen getroffen. Es ist nicht möglich mit 12 Freunden in einer Lobby zu spielen und gegeneinander anzutreten, obwohl das bereits bei Halo 2 möglich war. Während es möglich ist sich zu sechst in der Lobby zu treffen, sind nur Duelle gegen fremde Gegner möglich. Eine weitere Sünde ist das Fehlen einer Wahl der nächsten Map. Es ist nicht möglich das nächste Level zu wählen und es ist so dem Zufall überlassen wo die nächsten Kämpfe stattfinden. Das ist ein unverzeihlicher Fehler in einem modernen Shooter und schlicht nicht verständlich.



Fazit:

Titanfall ist das Kunststück gelungen, bewährte Elemente mit neuen Designaspekten zu paaren und so eine funktionierende Mischung zu erhalten. Titanfall ist ein frischer Wind im Genre und kann immer wieder überraschen. Es sorgt mit seinem hohen Tempo für reichlich Action im heimischen Wohnzimmer. Die Mechs und Burn Cards sind eine willkommene Abwechslung vom sonstigen Einheitsbrei. Leider fehlt dem Spiel der letzte Schliff um sich eindeutig von der Konkurrenz abzuheben, nichtsdestotrotz kann sich Titanfall sicher als langwierige Serie etablieren. Bleibt nur zu hoffen, dass sich Microsoft die Serie nicht ganz unter den Nagel reisst, damit auch andere Konsolenspieler in den Genuss des Actionknallers kommen.


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