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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: The Simpsons Game

Die bislang erschienenen Simpsons Spiele hatten vor allem ein Problem: Sie sahen nicht aus wie die Zeichentrick-Vorlage. Das ist nun anders: Die Grafik in "Cel-Shading" fängt den Flair der Serie wunderbar ein und gibt sich technisch keine Blösse.


The Simpsons Game Test, Review, Testbericht.

Genau so muss ein Simpsons-Spiel aussehen. Die Zwischensequenzen zeigen außerdem über eine halbe Stunde lang neues Zeichentrick-Material der gelben Familie. Leider hat der echte Vorspann es nicht in die digitale Version der Kult Familie geschafft. Schon wenn wir der "Start Drücken"-Aufforderung im Hauptmenü folgen, wird ein Erfolg freigeschaltet und uns wird schnell klar, dass die Simpsons es auch in der Videospielwelt nicht allzu ernst mit uns meinen.


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Wenn wir das Spiel starten und mit Homer im Schokoladenland (aus der TV Vorlage bekannt) ein Tutorial starten, fallen euch auch gleich 2 Dinge auf: 1. Grosse Freude darüber, dass EA uns hier mit den originalen Synchonsprechern verwöhnt und 2. Der Comicbuchverkäufer erscheint mit einem Textfeld, welcher uns Videospielklischees erläutert. In diesem Fall beschwert er sich darüber, dass Tutorials ausgelutscht sind und nur existieren, da keiner die Anleitung liest. Diese Klischees gilt es im Spiel zu finden, diverse Aktionen lösen sie aus, wobei es nicht immer um auf der Hand liegende Aktionen gehen muss. Die Klischees könnt ihr euch im Menü alle noch einmal nachlesen, sie sind nicht nur witzig, sondern treiben auch den Prozentanteil der Komplettierung hoch.


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Das Spielsystem ist dem der Fantastischen Vier nicht unähnlich, wobei ihr im Grossteil des Spieles nur mit 2 Figuren unterwegs seid. In den Missionen, welche hier passenderweise Episoden heissen, müsst ihr ein vorgegebenes Duo nehmen. Immer wieder gibt es Situationen, welche nur von einer bestimmten Figur und seiner Fähigkeit gelöst werden können, bzw. im späteren Verlauf des Spieles kommt es darauf an, die Figuren zu kombinieren, um weiter zu kommen. Homer kann Rülpsen und sich aufblasen, wozu er genug gegessen haben muss. Aufgeblasen rollt ihr durch die Gegend und benutzt vielerlei Dinge als Rampe, um über Abgründe zu kommen.


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Später stellt Homer fest, dass wenn er sich mit Helium füllt, er sogar schweben kann! Marge wird ihrer TV Rolle wirklich gerecht und versucht alles zu verändern. Deswegen hat sie ein Megaphon dabei, mit welchen sie die NPC's dazu aufstacheln kann, ihr zu folgen. Habt ihr einen Mob um euch gesammelt, so könnt ihr diesen Dinge/Personen angreifen, zerstören oder aufbauen lassen. Auch hier gibt es viele kleine Rätsel zu lösen. Natürlich hat Marge auch die süsse, kleine Maggie dabei, die sich hervorragend dafür eignet, durch enge Schächte zu krabbeln. Lisa setzt auf ihre zwei großen Lebensinhalte: Das Saxophon und den Buddhismus. Mit ihrem Saxophon kann sie Gegner betäuben, wobei der Buddhismus eine viel mächtigere Waffe ist. Findet ihr einen Schrein, kann Lisa meditieren. Dann steuert ihr die Hand Buddhas und könnt mit dieser schwere Dinge bewegen, Gegner wegschnipsen, einfrieren oder mit Blitzen jagen. Bart, der kleine Raudi, hat auch hier sein Lieblingswerkzeug, die Steinschleuder, dabei. Mit ihr könnt ihr Gegner auf Entfernung angreifen oder auch diverse Ziele und Schalter betätigen. Weiterhin kann Bart sich in Bartman verwandeln. Dieser kann mit seinem Umhang zum Beispiel fliegen, Wände hochklettern und besitzt einen Enterhaken.


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Anfänglich nutzen die Figuren ihre Kräfte nur, um diverse eigene Ziele zu verfolgen. So schleichen Homer und Bart sich ins Museum und machen Ärger, Lisa will den Wald retten und Marge versucht das Videospiel Grand Theft Scratchy zu verbieten. Diese Missionen sind eine wunderbare Grundlage, um mit den Figuren in Kontakt zu kommen und sich an ihre Kräfte zu gewöhnen. Innerhalb der Missionen gibt es für jeden Charakter Symbole, die ihr sammeln müsst, um wieder eure Fortschrittprozente zu steigern. Es lohnt sich also nicht, durch die schön animierten Level zu rennen, sondern auch mal zu überlegen, was euch die Superkräfte so für Möglichkeiten bieten, um an höhere oder entferntere Plätze zu kommen. So müsst ihr in klassischer 3D Jump'n Run-Manier durch die bunte Welt der Simpsons hüpfen und diverse Gegner dabei verprügeln. Nichts Neues, aber durchaus solide umgesetzt.


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Schön zu sehen ist die Tatsache, dass ihr dabei nicht zwangsweise alleine sein müsst, denn Simpsons bietet einen CoOp-Modus. Mit einem Freund wird doch gleich nochmal so viel gelacht. Daher solltet ihr unbedingt zu zweit spielen, wenn ihr die Möglichkeit habt. Zwischen den einzelnen Episoden dürft ihr frei in Springfield herumturnen. Hier wurde viel Liebe ins Detail gesteckt, es gibt nahezu alles, was ihr aus der Serie auch kennt. Ihr könnt auch das Haus der Simpsons in der Evergreen Terrace von innen anschauen und alle Zimmer besichtigen. Ihr könnt mit Homer einen kleinen Ausflug zum notorisch schlecht gelaunten Moe in seine Bar machen oder einfach mal durch die überschaubare, aber detaillierte Stadt streifen und nach Boni suchen. Diese erhöhen den Fortschritt und das führt natürlich auch zu dem mittlerweile hochgeliebten Gamerscore-Punkten. 'Die Simpsons' ist kein Grafikhammer, kein Spiel was ihr euren Freunden zeigt, um anzugeben wie toll eure Xbox 360 ist. Jedoch hat es durchaus Charme.


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Die Grafik ist so nah an dem Zeichenstil der Serie, wie es noch nie zuvor in einem Videospiel der Simpsons der Fall war. Wenn ihr Sequenzen in In-Game Grafik seht, fällt euch schon auf, dass die Figuren irgendwie nicht 100% mit denen der Serie übereinstimmen, Kleinigkeiten im Gesicht sind einfach nicht so wie im TV. Das fällt dem Fan auf, aber trotzdem sieht es sehr nach der Serie aus. Weiterhin wurde viel Material extra für das Spiel gezeichnet. Zwischendurch bekommt ihr in gewohnt hoher Qualität neue, unveröffentlichte Szenen der Simpsons zu sehen und der Übergang von In-Game zu den Cartoon-Einlagen, könnte kaum noch besser sein. Allerdings fällt auf, dass zum Ende des Spieles die Grafik nicht mehr so verspielt und aufwendig ist, wie noch am Anfang. Schade.


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Der Audio-Part ist einfach Klasse. Wie oft ärgert man sich über ein Spiel, dessen Synchronstimmen einfach nicht gut sind? Hier wurden keine Kosten gescheut und das nahezu komplette deutsche Synchro-Team der TV-Serie angeheuert. Es kommt dadurch natürlich sofort ein heimisches Gefühl auf. Die Figuren sind genau unsere Lieblinge aus der Serie. Es wird viel geredet, viele witzige Sprüche fallen und zünden fast alle perfekt. Auch der restliche Sound überzeugt. Was wirklich an der technischen Seite ganz klar negativ hervorgehoben werden muss, ist die miserable Kameraführung. Es gibt Momente, da ist die Kameraführung einfach tödlich und macht den Spieler verrückt. Ein Spiel, welches sich über Videospielstereotypen lustig macht, sollte nicht selber in solche Klischees verfallen.



Fazit:

Die Simpsons Game ist ein Titel, der witzig sein will und das auch grandios schafft! Noch nie habe ich in einem Videospiel so viel lachen müssen. EA schafft es hier, ein simples und fast schon ausgelutschtes Spielprinzip so schön neu zu verpacken, dass es wieder richtig Spass macht. Aufgefrischt durch Mini-Games, welche andere bekannte Videospiele repräsentieren, geht die etwas kurze Spielzeit gleich doppelt so schnell vorbei. Das "Problem" an den Simpsons ist natürlich, dass ihr sie durch und durch mögen müsst. Habt ihr grundsätzlich ein Problem mit dieser Art von Humor und Parodie, dann wird das Spielprinzip alleine euch nicht befriedigen. Habt ihr aber ein wenig für die Simpsons übrig, so empfehle ich euch nach einem harten Arbeitstag einen Freund einzuladen, Simpsons zu spielen und einfach viel zu lachen.


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