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The(G)net Review: The Mark of Kri

Autorenbild: Sascha BöhmeSascha Böhme

Sony überrascht uns nach ICO mit einem neuen Action Adventure und das nicht zu wenig. Und dabei hatten wir im Vorfeld so gut wie nichts über The Mark of Kri gehört oder in Erfahrung bringen können. Das bedeuted normalerweise nichts Gutes. Doch der Mix aus Metal Gear Solid und Devil May Cry ist Sony wirklich gelungen!


The Mark of Kri PS2 Classics Test, Review, Testbericht.

Kaum hat man die CD im Laufwerk, beginnt eine rauchige Stimme eine mitreissende Story zu erzählen: Vor langer Zeit wurde aus 6 uralten, mystischen Symbolen ein böser Zauber geschaffen, einer, der die Macht hat, eine Brücke zu bilden zwischen unserer Welt und der Welt der Dunkelheit. Aus Angst vor der unsagbaren Macht dieses Zaubers wurde er vor langer Zeit gestohlen, verborgen gehalten und vergessen... bis zum heutigen Tag. Die Hüter des Zaubers tragen das Zeichen des Kri.


Dies ist die Geschichte von Rau, einem heldenhaften Schwert-Kämpfer à la Conan, der sich zusammen mit seinem gefiederten Begleiter Kuzo auf ein Abenteuer voller Konflikte und Magie begibt, um seine Identität und das grauenhafte Schicksal seiner Familie aufzuklären.


Die Aufmachung von Mark of Kri erinnert von der ersten Minute an altbekannte Disney-Klassiker, speziell Neuere wie Mulan, bloss hat einer all die kitschigen Tanz- und Musik-Nummern durch blutrünstiges Schwert-Gemetzel ausgetauscht! 6 Familien sind also verdammt worden, die 6 Schriftzeichen des Zauberspruchs in Form eines Tattoos durch 6 Personen zu schützen (666?), indem eben diese Personen die Zeichen als Tättowierung tragen, hmmm? Eine dieser Hüter und Verdammten ist offensichtlich Rau, er trägt zumindest eine dieser Marken of Kri.


Zum Glück verleiht dieses "Tattoo" seinen Trägern auch einige coole Superkräfte. Rau ist nicht nur äussert stark, widerstandsfähig und perfekt im Umgang mit Schwert, Bogen (1st Person Sniping Action!) und Axt, sondern kann auch seinen Vogel Kuzo durch die Lüfte schicken und sogar durch dessen Augen sehen! So wird die Umgebung erstmal gefahrlos erkundet und die Standorte und Routen der Wachposten verinnerlicht, bevor man sich mit Rau zu Fuss auf den Weg macht. Zu jeder Zeit kann zwischen Rau's und Kuzo's Sicht umgeschaltet werden, was das lautlose Anschleichen an die Gegner ungemein erleichtert. So ein Vogel verschafft viel mehr Übersicht als ein futzliges Radar, und kann euch vor manch böser Überraschung warnen.


Wer sich nahe genug an einen Gegner ranpirschen kann hat die Möglichkeit, einen Stealth-Kill hinzulegen, ganz wie im grossen "Vorbild" Metal Gear Solid 2. Rau ist ohnehin ein kleiner Solid Snake. Er schleicht gerne Wände und sogar Hausdächer entlang und erledigt seine Feinde mit Vorliebe durch Konami-ähnliche Stealth-Techniken oder gezielte Kopfschüsse, wenn auch "nur" mit Pfeil und Bogen. Wird Rau von Wachen entdeckt, wird ins Horn geblasen und dann rücken ihm zur Strafe meistens eine handvoll gut trainierter Gegner auf die Pelle, wie die Spezial-Trupps in MGS2. In den Multi-Target Battles mit diesen Einheiten verliert man gern zu viel wertvolle Lebens-Energie, weswegen man sich möglichst ungesehen und lautlos fortbewegen sollte. Beim Sneaken müssten ihr sogar auf andere Tiere, wie z.B. fressende Vögel am Boden oder nach Futter suchende Eber, acht geben. Verscheucht ihr sie, erweckt ihr ungewollt Aufmerksamkeit nahestehender Wachposten. Kleine Icons oberhalb der Gegner geben beim Beobachten übrigens Auskunft über die Waffen-Gattung (Horn-Bläser, Bogen-Schütze, Schwert-Kämpfer mit und ohne Rüstung).


Wer dennoch auf's Kämpfen aus ist, kann sich eines neuen und ziemlich innovativen Multi-Targeting-Kampfsystems bedienen: Mittels zweitem Analog-Stick nehmt ihr bis zu vier Gegner gleichzeitig ins Visir und "markiert" sie mit bekannten PlayStation Button-Symbolen (Kreis, X, Viereck, Dreieck). Der euch am nächsten stehende Gegner erhält immer das X, der nächste das Viereck, dann Kreis, dann Dreieck. Jetzt braucht ihr euch nur noch für einen Knopf zu entscheiden, worauf Rau sich dem entsprechenden Gegner zuwendet und attackiert. Steht ihr nahe, verwendet ihr automatisch schnelle, leichtere Attacken, steht ihr weiter weg, die Langsamen aber Todbringenden. Mittels R1 wehrt ihr Schläge aus allen Richtungen ab, egal wie ihr steht. Der Clou dieses Systems kommt aber erst: Wer 4 Gegner anvisiert, hat leider keinen Button für Combos mehr frei! Die meisten Moves und Combos stehen Rau zur Verfügung, wenn er nur einen Gegner auf's Korn nimmt, nämlich 3. Dann geht er jedoch Gefahr, dass er aus dem Hinterhalt von 3 Richtungen angegriffen wird. Markiert ihr zwei, habt ihr 2 Combo-Buttons zur Verfügung und zwei ungeschütze Seiten, usw.


Stealth oder frontale Attacke, das ist jetzt die Frage. Die Missionen verlangen beim ersten Durchzocken zwar nicht viel mehr von euch als zu Überleben und ein weiter entferntes Ziel zu erreichen. Ihr könnt den Kämpfen also auch davonrennen. Beim zweiten Durchgang kann man sich dann über ein grösseres Waffenarsenal und auch über die Baumusu-Challenges freuen, und dann wird das Spiel erst richtig spassig! In jeder Mission gilt es z.B. einen Tuku zu finden, und wer alle hat, kriegt natürlich ein Secret, wie z.B. den Arena-Modus oder neue Outfits. Ausserdem müsst ihr eurem Meister Baumusu beweisen, dass ihr sein bester Schüler seid, indem ihr kleine Mini-Quests löst, wie z.B. alle Feinde eines Levels eliminieren, einen Double-Stealth-Kill vollführen, einen Eber zur Verwirrung der Feinde nutzen, gewisse Combos mehrmals fehlerfrei anwenden, mehrere Feinde mit blosser Hand entwaffnen oder 4 Gegner mit einem Schuss zu töten. Gerade diese Challenges und Goodies sind ein Extra-Garant für langanhaltende Motivation.


Zu Bemängeln gibt's wiedermal die Länge des Abenteuers, das mit 10 Missionen - und angesichts des hohen Spassfaktors - doch recht kurz ausgefallen ist. Die Save-Scrolls strecken das Spiel ein bisschen, bringen aber auch Frust mit sich, da man nicht zu jeder Zeit speichern kann. Die Kamera steht während der Kämpfe auch nicht immer optimal. Die Entwickler hätten auch ein bisschen mehr Liebe ins Level-Design stecken können, damit man die vielen geilen Kampf-Techniken auch wirklich überall anwenden kann. Gerade diverse Stealth-Maneuver wie z.B. Wall-Sneaking, wären da und dort sehr hilfreich und spannend gewesen, wo sie vom Programm/Level-Design her nicht zugelassen werden. Last but not least geht bei grossem Feind-Aufkommen die ansonsten konstante Grafik-Engine in die Knie, was aber zum Glück den Spielfluss nicht weiter beeinflusst.


Fazit:

The Mark of Kri hat praktisch alles; Hübsche Grafik und Animationen im besten Disney-Stil, gute Synchronisation, eine packende Story, ein ausgefeiltes Kampf- und Stealth-System, ein stimmiger Soundtrack, ein innovatives "Look-Ahead" Feature mittels Vogel Kuzo und genügend Ideen, um das Spiel auch mehrmals motiviert zu beenden. Das etwas schlampige Level-Design und die doch recht langen Ladezeiten fallen daher besonders negativ auf. Das hindert mich aber nicht daran, dem Spiel einen Gold-Award zu verleihen. Unterm Strich ist Mark of the Kri, zusammen mit MGS2 und Devil May Cry, eines der mitreissendsten Spiele für die PlayStation2.


The Mark of Kri PS2 Classics Test, Review, Testbericht.

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