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AutorenbildRony Liemmukda

The(G)net Review: The Legend of Zelda: Tri Force Heroes

The Legend of Zelda - Tri Force Heroes, die neuste Franchise aus der Zelda Serie für den 3DS. Doch ist es ein vollwertiges Zelda oder tut es nur so?


Nach dem Laden des Spiels findet man sich im Hauptmenü wieder. Kein Intro, nur das Menü und stimmige Musik. Es mutet zwar etwas seltsam an, aber wir sind ja offen für Neues. Also auf ins Abenteuer! Die grafische Präsentation kommt einem so gleich vertraut vor. Genauer gesagt scheint die Engine vom vorherigen Spiel, Zelda : A link between two worlds, verwendet worden zu sein.



Zur Story: Wir sind in einem Land das modisch sehr bewusst lebt. Allen voran die köngliche Familie und natürlich die bildhübsche und stets modisch gekleidete Prinzessin Rüschlinde. Im Lande das (modische) Vorbild aller. Nun, wie soll es auch anders sein, gibt es auch hier Neider. Da wir hier bei der familien freundlichen Firma Nintendo sind, werden nicht einfach diverse Modezare ermordet. Nein, man übersendet ihnen ein Paket, als schönes Geschenk verpackt, mit einer bösen Überraschung drin. Natürlich glaubt die naive Prinzessin Rüschlinde, sie sei bei allen geliebt und habe wieder Fanpost erhalten. Ohne Bedenken wird also das Geschenk geöffnet und sofort wird sie von einer extremst hässlichen Ganzkörperzauberstrumpfhose attackiert. Diese legt sich eng umunschlungen um ihren grazilen Körper und lässt sie fortan nicht mehr los. Die stets adrett und immer auf dem neuesten modischen Stand gekleidete Prinzessin verfällt auf Grund dessen in eine tiefe Depression. Der Vater, voller Gram über die Trauer seiner Tochter, will dem Unheil ein Ende bieten und beruft sich auf eine alte Legende. Eine Legende von drei Helden die in der Lage sind, die radikal unmodische böse Hexe zu besiegen. Natürlich haben die auserwählten Helden selbst diverse (modische) Attribute aufzuweisen: Spitze Ohren, ein verwegener Scheitel und eine Haarsträhne vor den Ohren. Wie es der genetische Zufall nach Mendel will schaut unser kleiner tapferer Junge genau so aus. Nach bestandener Prüfung werden wir als Helden anerkannt und müssen fortan die Gebiete in feindlichen Landen vom Bösen befreien, um zur vemeintlichen Integrantin, der bösen Hexe, zu gelangen.



Dieses Spiel ist für einen und auch für bis zu drei Spielern gedacht, aber nicht für zwei. Spielen wir alleine, so werden wir instruiert, zwei leblose Marionetten mit auf den Weg zu nehmen, in welche unsere eigene Seele aufgeteilt wird. Somit kontrollieren wir also alternierend die drei Helden. Ehrlich gesagt, mit zwei Spielern wäre das sicher auch möglich gewesen. Es hätte einfach nur einer zwei Helden alternierend steuern müssen. Der Einzelspielermodus ist entweder lokal oder über Internet spielbar. Wie dieser sich spielt, konnte ich mangels Mitstreiter leider nicht erfahren. Den Promovideos zu Folge wird über Icons kommuniziert. Ähnlich wie damals zu Phantasy Star Online Zeiten. Beim Versuch online Mitstreiter zu finden ist mir aufgefallen, dass es keine Lobbyübersicht gibt. Es wird eine Verbindung aufgebaut und dann steht man erst einmal im Palastraum und wartet geduldig bis einer kommt. Dementsprechend würde ich schon empfehlen über Freundschafts-IDs zu spielen, oder sich zumindest grob über die Uhrzeit abzusprechen. Ein weiterer Bonus der einem zuteil wird, wenn online gespielt wird: Freundschaftsmünzen, diese sind im Spiel für einige Gegenstände unentbehrlich.



Da ich jetzt Gegenstände angesprochen habe, leiten wir auch sofort über zu einer detaillierten Analyse der Spielmechanik. Im Gegensatz zum regulären Zelda spielen wir hier hart in Regionen unterteilte Gebiete. Die Gebiete sind nach den üblichen Themen wie Wasser, Feuer, Eis, Wald u.ä. unterteilt. Um ein Gebiet zu erobern müssen vier Abschnitte erfolgreich beendet werden welche wiederum in vier weitere Unterabschnitte unterteilt sind. Die Gebiete sind im Grunde kleine Minirätsel die es mit den, am Anfang eines Gebietes dargebotenen Waffen, zu lösen gilt. Diese müssen unter den Mitspielern aufgeteilt werden. Das fördert im Verlauf Teamgeist sowie logisches Denken. Manchmal werden alle drei gleichzeitig dargeboten, manchmal können sie erst in einer bestimmten Reihenfolge aufgesammelt werden. Im letzten Abschnitt des letzten Gebietes wartet ein Bossgegner auf euch. Die haben es, je nach Gebiet und Fortschritt im Spiel, auch mal ganz schön in sich. Öfters gibt es auch kleine Zwischenbosse, die auch mal ganz schön frusten können. Tritt der Fall ein, dass ein (Zwischen)Boss zu schwer ist, oder dem Spieler wird schlicht nicht klar, wie das Gebietsrätsel zu lösen ist, kann durch Einsatz einer von drei Feen (euer Continue wohlgemerkt) der entsprechende Unterabschnitt übersprungen werden. Ist ein Gebiet dann letztendlich erobert, schalten sich weitere Gebiete frei. Außerdem wird dem Helden die Möglichkeit geboten, Sondermissionen zu spielen. Drei pro Abschnitt, wiederum unterteilt in vier Unterabschnitte. Die Sondermissionen beinhalten beispielsweise die halbe Anzahl an Herzen oder eingeführter Zeitdruck.


Nun, was haben wir außer einem neuen Gebiet davon, unser Gehirn so anzustrengen? Nach jedem Abschnitt darf eine von drei Truhen ausgewählt werden. Ein kleines Glückspiel also. In einer der Truhen befindet sich ein ganz besonderer Gegenstand, in den anderen beiden etwas eher Reguläres. Ist allerdings die oben erwähnte Fee eingesetzt worden, wird der ganz besondere Gegenstand durch einen Rubin ersetzt. All diese Gegenstände werden benötigt, um für euren Helden neue Gewänder anfertigen zu lassen. Ganz recht, in diesem modebewussten Spiel sollte euer Held immer ein elegantes Gewand besitzen, bevor er sich in bestimmte Gebiete wagt. So geben die Gewänder, u.a. ein Cheerleaderkostüm, ein Prinzessinenkleid oder gar ein Bombermananzug, diverse Attribut-Boni wie z.B. dreifacher Bogenschuß oder Lavaresistenz. Das macht im Endeffekt das Erobern eines Gebietes sichtbar einfacher. Sollte das Glück bei der Wahl der Truhe dem Helden nicht hold sein, so können die besonderen sowie die normalen Gegenstände auch bei einem Händler erworben werden. ist jedoch der ersehnte Gegenstand mindestens einmal schon in Besitz gewesen, dann gibt es ihn auch gleich zum halben Preis käuflich zu erwerben.



Jetzt muss ich etwas auf die leider negativen Punkte des Einzelspielermodus hinweisen. Im Grunde ist es anfangs wirklich gut möglich die Level alternierend mit den zwei Marionetten zu meistern. Nach einer Weile, z.B. im Lavagebiet beim Zwischenboss, steht man zu dritt auf zwei Schienengefährten und wird von einem Hinox mit Bomben beworfen. Klare Sache: Aufsammeln und zurückwerfen! Klingt einfach; ist es nicht! Nach einer Weile kommt nämlich sein Chef dazu und hilft dessen unfähigen Azubi. Allerdings wie ein echter Hinox-Chef: Ein Arm wie eine Gatling. Die Bomben kommen ohne Pause geflogen; aufsammeln fast unmöglich. Es hat mich gut zwei bis drei Stunden gekostet den Boss zu besiegen. Klar, ich hätte überspringen können, aber das wollte ich jetzt auch wieder nicht. Einen anderen Zwischenboss habe ich überspringen müssen, weil das alleine einfach unmöglich war. Und später kommt noch ein Gebietsboss, der kann im Einzelspielermodus eigentlich nur übersprungen werden. Die Geschwindigkeit die er an den Tag legt ist einfach nicht einzuhalten, zumindest nicht mit der Zeit die es benötigt, die Charaktere ständig umzuschalten.


Einen weiteren Negativpunkt, der wohl für beide Spielmodi gleichermaßen gilt ist, dass sich Dialoge grundsätzlich weder überspringen noch beschleunigen lassen. Es nervt doch auf Dauer etwas, ständig die gleichen Dialoge lesen zu müssen. Außerdem wirkt es äußerst befremdlich, dass es nur einen Speicherplatz gibt. Seinem Kumpel mal den 3DS in die Hand drücken, damit er sich selbst an seinem eigenen Speicherstand versucht ist so leider nicht möglich.


Davon abgesehen ist die graphische und musikalische Gestaltung, wie so üblich bei den Zelda Spielen, richtig gut gelungen. Klar, die eingsetzte Engine ist schon aus "A link between worlds" bekannt und hat dort sehr gute Dienste geleistet. Dementsprechend halte ich mich auch kurz mit der Beurteilung jener.



Fazit:

Wer ein klassisches Zelda sucht, der fühlt sich hier wahrscheinlich nicht zu 100% wohl. Jedenfalls erging es mir so. Für mich ist ein klassisches Zelda eine epische Geschichte, ein (sehr) abwechslungsreiches Gameplay und mindestens eine Prinzessin Zelda im Spiel. Es soll nicht heißen dass das Spiel schlecht ist, eher dass es wohl auch mit jeder anderen Franchise hätte umgesetzt werden können. Außerdem wäre wünschenswert gewesen, wenn das Studio den Einzelspieler-Modus etwas angepasst hätte. Es ist stellenweise unmöglich, in der erwarteten Geschwindigkeit umzuschalten. Das ist einfach sehr schade für das Spiel-Empfinden eines Einzelspielers. Auch die Umsetzung, wie ein Online-Spiel erstellt bzw. beigetreten wird, könnte besser gelöst sein. Im Endeffekt stehst du einfach in dem Palastraum und weißt eigentlich gar nicht, ob überhaupt jemand da ist. Unterm Strich ist es ein solides Knobel-Spiel, verpackt in einer sehr beliebten Fanchise, das wohl im Multiplayer deutlich weniger Frust-Momente aufkommen lässt, als das im Einzelspieler-Modus der Fall ist. Lasst euch aber nicht von den negativen Punkten abschrecken! Für knobel freudige Menschen mit Freunden oder Solisten mit Nerven aus Drahtseilen (und evtl. Uzi-Daumen) ist das Spiel trotzdem zu empfehlen.


The Legend of Zelda: Tri Force Heroes Test, Review, Testbericht für Nintendo 3DS.

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