Nach gut einem Jahr bereits eine neu aufgelegte Version. Macht das Sinn? Aus wirtschaftlicher Sicht auf jeden Fall. Sony portiert eines der besten Spiele der vergangenen Generation auf das neue Flaggschiff. Erfreut dieses Vorgehen nur die Sales-Zahlen oder haben auch die Spieler was davon?
The Last of Us brillierte im vergangenen Jahr mit einer aussergewöhnlich starken Technik (Testbericht hier). Die Jungs von Naughty Dog holten das letzte aus der angestaubten PlayStation 3 heraus. Der Preis dafür waren knapp 30fps. Diesen Preis fordert die Next-Gen Umsetzung glücklicherweise nicht mehr. Im Gegenteil, das Mehr an Hardware-Power verschafft auch ein Plus an Auflösung. Statt der mageren 720p wandern Elli und Joel in lupenreinen 1080p durch die Endzeit Landschaften. Nebst der allgemein hübscheren Grafik profitieren auch die (zugegebenermassen seltenen) Schiesseinlagen von der höheren Frame-Rate. Die gesamte Reise der beiden Virus-Überlebenden spielt sich flüssiger und besticht durch eine zwar nicht übermässig, aber an vielen Details verschönerter Grafik.
Möchte man sich dennoch in der gewohnt langsameren Version durch das Endzeit-Amerika bewegen, bietet die remastered Version genau diese Option an. Warum man sich das antun möchte, bleibt dagegen eine unbeantwortete Frage. Geschossen wird neu wahlweise über die endlich brauchbaren L2/R2 Trigger, PS4 Joypad sei Dank. Genauso wanderte die Rucksack Auswahl vom Select Button auf das grosse Touchpad des Next-Gen Controllers. Jener verfügt auf Wunsch über die gewohnte Sound-Effekt Ausgabe während des Spiels und verschafft so ein noch grösseres mittendrin statt nur dabei Gefühl. Alles nur Änderungen im Detail, jene machen ein sowieso grossartiges Spiel aber noch besser.
Zusätzlich befinden sich für den PS4 Käufer alle bisher veröffentlichten Download-Contents auf der Disc. Sowohl die Single-Player Erweiterung als auch die Multiplayer Add-Ons bedürfen keinen zusätzlichen Obolus. Trophy-Jäger erfreuen sich zudem daran, die Anzahl der ergatterten Pokale erneut in die Höhe treiben zu können. Übrigens darf neu schon zu Beginn jeder Schwierigkeitsgrad angewählt werden, speziell für Zweit-Käufer eine interessante Option.
Zum Spiel selbst muss man nicht mehr viel schreiben, das Internet explodiert beinahe aufgrund bereits niedergeschriebenen Lobeshymmnen auf die Story, die Charaktere und die Erzählweise von Naughty Dog. Auch bei uns gibt es dazu selbstverständlich etwas zu lesen. Das original Review gibts hier, die Details zum Download Content "Left Behind" findet man hingegen hier. An der Qualität hat sich selbstverständlich nichts geänderet. Nach wie vor werden wir spätestens nach dem Tutorial ähnlichen Beginn in die begeisternde Welt hinein gezogen. Ebenfalls unangetastet blieb das sehr gute, aber nicht überragende Spielprinzip.
Fazit:
Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob man schon ein Jahr nach dem Release erneut zuschlagen möchte. The Last of Us: Remastered ist im Prinzip das selbe Spiel wie schon ein Jahr zuvor, ergänzt um die extra Erweiterungen, welche auf der PS3 ebenfalls schon seit geraumer Zeit zum Download bereit stehen. Selbstverständlich ist das Spiel insgesamt hübscher und die zusätzlichen Frames machen die Schleich-Action noch ein gutes Stück flüssiger, aber es ist noch immer das selbe Spiel. Allerdings auch eines der herausragenden Spiele vom vergangenen Jahrzehnt. Wem die letztjährige Ausgabe entgangen ist, holt das jetzt unbedingt nach, und das erst noch in bester Qualität. Alle anderen fragen sich, ob Sie Lust verspüren, die erstklassig erzählte Reise der beiden Protagonisten ein weiteres Mal zu erleben.
Kommentarer