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The(G)net Review: The Elder Scrolls IV: Oblivion

Die lang erwartete Fortsetzung zu Morrowind und der mittlerweile 4. Teil der Rollenspiel-Saga ist endlich da! In Oblivion taucht der Spieler in eine enorm grosse Fantasiewelt ab! Erst nach über 60 Stunden wagten wir uns an den Testbericht.


The Elder Scrolls IV: Oblivion Test, Review, Testbericht für Xbox 360.

Bereit für das Abenteuer deines Lebens? Bereit deine Waffe zu zücken? Doch bevor es überhaupt so weit kommen kann, wird ein neuer Charakter erstellt. Dabei wurde bei Oblivion ausnahmsweise ein etwas anderer Weg eingeschlagen. Erst werden die Rasse, das Aussehen und das Geschlecht festgelegt. Dafür stehen 10 Rassen zur Auswahl: Dunkelelfen, Hochelfen, Orks, Argonian, Nords...und jede Rasse hat ihre speziellen Fähig- und Fertigkeiten (mehr Kraft, mehr Persönlichkeit, grösseren Lebens- oder Magiepool, Resistenz gegen Feuer usw). Die Charaktererstellung lässt unzählige Veränderungsmöglichkeiten zu. So kann sich jeder seinen Wunschhelden zusammenstellen.


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Da es sich bei Oblivion aber nicht um ein Online-Rollenspiel handelt, kann diese Individualität leider nicht mit anderen geteilt werden. Nach der Erstellung des Helden wacht dieser in einer imperialen Gefängniszelle wieder auf. Zufälligerweise ist der König gerade auf der Flucht, und sein Fluchtweg führt zufälligerweise direkt durch eure Zelle. Ein kurzes Gespräch mit ihm, fördert die momentane Situation zu Tage: Cyrodiil wird vom Bösen heimgesucht. Viele Items besitzt der Held zu diesem Zeitpunkt noch nicht und so müssen die eigenen Fäuste als Waffen eingesetzt werden. Der erste Dungeon ist noch nicht sonderlich schwer. Da drängt es sich förmlich auf sich mit dem Interface des Spiels vertraut zu machen. Schlagen, Schützen, mit dem Umfeld interagieren, alles wirkt offensichtlich und intuitiv. Gegenstände, mit welcher der Spieler ausgerüstet ist (Schuhe, Schilde, Ringe, Ketten, Waffen, Rüstungen, etc.) sind am Alterego sichtbar.


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Kontrolliert wird der Charakter wahlweise aus der First Person- oder der Third Person Perspektive. Beide Arten erlauben ein schnelles und genaues Lenken unseres Helden. Für den Einsatz des Bogens empfiehlt sich auf jeden Fall die 1st Person Sichtweise. Um einem solch komplexen Spiel ein entsprechendes Administrations-Interface zu verpassen, muss dieses sinnvoll aufgebaut sein. In Oblivion ist dies den Entwicklern gelungen. Im Journal finden sich sämtliche, für den Spieler relevanten Angaben und Items wieder. Diese sind zweischichtig aufgeteilt. Das beinhaltet die Angaben zum Charakter, das Inventar, die Zaubersprüche und den Karten-/Logbereich. Jeder dieser Hauptbereiche ist wiederum unterteilt in die jeweiligen Subkategorien. Welche das im Konkreten sind, wird der Spieler mit einem kurzen Durchblättern sehr schnell selbst raus finden. Das praktische dabei, die Zeit wird angehalten. So kann man sich bei einem Angriff in aller Ruhe den richtigen Zauberspruch, die richtige Waffe oder Rüstung aussuchen.


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All zu viel herumliegende Kostbarkeiten dürfen jedoch nicht mitgeschleppt werden. Jeder Gegenstand hat ein bestimmtes Gewicht. Wieviel der Protagonist mit sich tragen kann, wird durch die körperliche Stärke bestimmt. Sollte man überbeladen sein, kann man sich nur noch bedingt oder gar nicht mehr bewegen. Dann gilt es irgendwie Ballast los zu werden oder seine eigene Stärke künstlich zu erhöhen (z.b. mit speziellem Ring oder Magie). Nach einer abenteuerlichen und gefährlichen Reise durch den ersten "Gefängnis-Dungeon", treffen wir wieder auf den König. Überrascht und auch bewundernd für unseren Mut, stellt er uns ein paar Fragen. Hier beginnt der zweite Teil der Charaktererstellung. Mit dem Beantworten der Fragen werden der Beruf und das Sternzeichen unseres Helden festgelegt. Beides schlägt sich in die Ausprägungen der einzelnen Charaktereigenschaften nieder. Es definiert dazu auch die primären und sekundären Fähigkeiten. Nur das Steigern der primären Eigenschaften führt zu den in Rollenspielen gewünschten 'Level ups'.


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Bei der Auswahl des Berufsstandes bietet das Spiel 20 vorgefertigte Berufe an. Selbstverständlich hat auch hier der Spieler die völlige Freiheit. Er darf selbst bestimmen, welche Eigenschaften primärer und sekundärer Natur sind. Berufe gibt es viele. Dies geht vom gemeinen Dieb, über den brutalen Ork Krieger, zum Magier oder auch Alchemisten. Bevor uns der König jedoch endgültig in die Freiheit entlässt, übergibt er uns einen Ring und die Erste der vielen Aufgaben des Mainquests. Kaum dem Dungeon entsprungen, gibt es auch schon viel zu bestaunen. Noch nie wurde eine natürliche Umgebung so real und zauberhaft dargestellt. Wer einen HDTV und die maximale Auflösung des Spiels anwählt, wird in den Genuss einer Umgebung kommen, welche so noch nie da war. Das Stampfen der Wachen, welche in jeder Stadt von Cyrodiil postiert sind, hängt schwer und respektvoll im Raum. Vorausgesetzt man nennt eine Double Digital 5.1 Anlage sein Eigen. An Hand der Stimmen und Geräusche ist sofort ersichtlich, aus welcher Richtung sie kommen. Es fällt leicht, sich danach zu orientieren. In den Dungeons hört man nicht nur das Gestöhne der Zombies, das Fiepen der Ratten, das Klappern der Skelette und Schlammkrabben, sondern auch das Tropfen des Wassers und andere Feinheiten. Damit und mit den ausgezeichneten Licht/Schatteneffekte, welche noch durch das Licht einer brennenden Fackeln verstärkt werden, baut Oblivion enorm Atmosphäre auf. All zu leicht vergisst man dabei, dass da ja eigentlich noch eine Aufgabe zu erledigen wäre. Und genau da fängt das eigentliche Problem erst an.


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Das Spiel bietet so enorm viele Quests an, dass ein Review dieser Grössenordnung nur die Spitze des Eisberges aufzeigen kann. Alleine für den Hauptquest benötigt man gut 30 Stunden. Danach gibt es noch die Arena und 4 Gilden-Quests. Dabei erzählt jede Gilde ihre eigene Geschichte. Es kann dennoch vorkommen, dass man einem früheren Charakter aus einem anderen Quest wieder begegnet. Mit diesen Quests werden die Achievements des Spiels frei gespielt. Dafür kann gut mit 80 Stunden für alles zusammen gerechnet werden. Wer nun denkt, dass sei es gewesen, der hat weit gefehlt oder kennt eventuell Elder Scroll: Morrowind nicht. Schon damals gab es unzählige Nebenaufgaben. Auch in Oblivion ist diese Tradition fortgeführt worden. Überall können von Spielcharakteren Quests entgegen genommen werden. Das Questlog ist stellenweise überflutet mit aktiven Aufgaben. Der Haupt- und die Gildenquests erzählen eine Geschichte über Cyrodiil. Die vielen kleinen Quests der NPCs erzählen die Geschichte der Bewohner. Wer alles sehen und erleben will, kann gut und gern 200 Stunden Spielzeit einkalkulieren.


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Auch ohne Quests bietet das Spiel sehr viel Abwechslung. Überall in der Umgebung wachsen Pflanzen und Kräuter. Oftmals können dem Gegner, nachdem er getötet wurde, spezielle Zutaten entnommen werden. Jedes Getränk, jede Speise, jedes Kraut und jede Pflanze hat einen bestimmten Einfluss (oder auch mehrere), welche sowohl positiver, wie auch negativer Natur sein kann. Mit einem Mörserset kann man zwei oder später auch bis zu 4 Zutaten zusammenfügen und daraus Tränke brauen. Diese enthalten danach die vom Spieler ausgewählten Eigenschaften und können eventuell auch für eine nette Summe Gold verkauft werden. Dem Spieler wird auch die Möglichkeit geboten, ein eigenes Heim zu kaufen. Je nach Preis des Eigenheims, ist auch der entsprechende Wohnkomfort. Danach noch die entsprechende Möblierung rein und schon hat man ein gemütliches Zuhause. Durch die Ausübung der meisten Aktionen des Charakters, steigern sich die Werte seiner Fähigkeiten.


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Das Level-Up-prinzip wird zu Beginn etwas verwirrend erscheinen, ist jedoch relativ einfach aufgebaut. Die Eigenschaften eines Charakters unterteilen sich in Haupt- und Nebenfähigkeiten. Jede dieser Eigenschaft für sich selbst ist wieder in Levels unterteilt. So kann ein Spieler mit gewissen Aktionen gezielt seine Fähigkeit verbessern. Doch um die Grundeigenschaften wie Persönlichkeit, Stärke, Agilität, Willenskraft usw. zu verbessern, benötigt es ein Level-Up. Dazu müssen die Haupteigenschaften verbessert werden. Um den Levelaufstieg endgültig durchzuführen, muss das Alterego schlafen. Egal ob es 1 oder bis maximal 24 Stunden sind. Das Spiel, beziehungsweise die Gegner, passen sich automatisch einem Levelaufstieg an. Ab einer bestimmten Höhe begegnet man plötzlich nicht nur noch Ratten und Schlammkrabben, sondern Orks, Minotauren, Gespenster Wildschweine, Bären und viele mehr. Jeder NPC von Cyrodiil geht seinen eigenen Geschäften nach und hat einen entsprechenden Tagesablauf. Die meisten Bewohner sind in der Nacht zu Hause anzutreffen. Gewisse Quests müssen zu bestimmten Zeiten oder mit bestimmten Personen durchgeführt werden, oder Personen sind nur zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten. Mit der 'Warten' Funktion kann die Zeit innerhalb von 24 Stunden beliebig vorgestellt werden.


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An dieser Stelle könnte man noch seitenweise über Quests und Möglichkeiten in The Elder Scroll IV: Oblivion weiter schreiben. Wir lassen es jetzt aber mal gut sein. Die grafische Präsentation lässt erkennen, zu welchen Leistungen die Xbox360 fähig ist (und noch fähig sein wird). In diesem Spiel bewegt sich jetzt immer irgend etwas. Egal ob Blumen, Blätter, Menschen, Tiere oder das Gras, es steht nichts still. Genau so verhält es sicht auch mit der Geräuschkulisse. Die Bewohner von Cyrodiil führen Dialoge an den verschiedensten Stellen, welche vom Spieler mitverfolgt werden können. Üblicherweise sind da aber keine wichtigen oder auch quest-relevanten Informationen enthalten. Die orchestrale Hintergrundmusik wechselt im Anzug von Gefahr den Stil von eher gemächlich auf warnend. Alles wirkt aus einem Guss.


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Auch wenn Oblivion wirklich alles bietet, was ein RPG-Herz sich wünscht, so hat dieses Spiel leider auch seine Schattenseiten. Bei der Komplexität des Spiels haben sich auch ein paar Fehler eingeschlichen. Glücklicherweise können jeweils Umgehungslösungen für die jeweiligen Bugs in den Quests gefunden werden. Hoffentlich wird hier noch ein entsprechender Patch der Entwickler nachgeliefert. Als weiteres Minus sind die teilweise heftigen Ladezeiten zu erwähnen. Je mehr Personen sich innerhalb einer Räumlichkeit befinden, desto länger benötigt das Spiel um eine Umgebung zu laden. Manchmal muss wirklich sehr viel Geduld aufgebracht werden. Die Konsole sollte auf keinen Fall neu gestartet werden, solange der Ladeprozess 3 Minuten nicht überschritten hat. Erst dann kann man davon ausgehen, dass das Spiel sich eingefroren hat. Unternimmt man Reisen zu Fuss oder auch mit einem Pferd von einer Stadt zur nächsten, kommt es immer wieder zu kurzen Lade-Rucklern. Das Spiel stockt immer wieder und kommt stellenweise fast komplett zum Stillstand. Das hätte man besser lösen sollen. Die auftretenden Clippingfehler sind nicht wirklich störend und bei echten 3D-Spielen auch nie auszuschliessen. Glücklicherweise ist der Rest des Spiels so gut, dass diese Mängel fast überhaupt nicht ins Gewicht fallen.



Fazit:

Die obigen Beschreibungen sind nur ein Versuch den gesamten Umfang dieses Spiels zu beschreiben. Wir haben sicher tonnenweise vergessen. Bei dem enormen Umfang ist das aber zu erwarten. Alleine dieser Umstand zeigt auf, dass Oblivion unzählige Stunden für Entdeckungen und Spielspass bereit hält. Für RPG-Liebhaber definitiv ein Muss. Für Einsteiger von RPGs vielleicht etwas zu umfangreich aber sicher nie frustrierend. Oblivion setzt die Messlatte der RPG's ein bedeutendes Stück höher und sollte in jeder gut sortierten XBOX 360 Spielesammlung einen Platz bekommen. Ach ja: Das Spiel gibts als Standard- und Collectors-Edition. Letztere enthält einen Cyrodiil Almanach und eine wunderschöne Münze!


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