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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: The Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena

Der beliebteste Antiheld Riddick ist in neu überarbeiteter Pracht endlich zurück. Wir haben uns Starbreeze Studios Sequel Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena näher angeschaut, um mit Vin Diesel durch die tiefe Dunkelheit zu ziehen.


Vin Diesel ist nicht nur als Alternativ-Held im Filmgeschäft eine wahre Bereicherung gewesen, sondern hat es zudem auch noch geschafft, die Hauptrolle in einer der besten Spieleumsetzungen aller Zeiten abzusahnen. Der 2004 erschienene Ego-Shooter The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay wurde sowohl auf der Konsole als auch auf dem PC mit vielerlei Lob überhäuft und um allen Riddick-Unerfahrenen auf den Stand der Dinge zu bringen, gibt es hier nochmals einen kleinen Blick in die Vergangenheit: Richard B. Riddick ist hauptberuflich Schwerverbrecher. Das behauptet jedenfalls die Regierung und setzt ein üppiges Kopfgeld auf unseren Protagonisten aus. Nachdem Riddick sich lange versteckt hielt, wird er am Ende doch gefangen genommen und in dem berüchtigten Gefängnis Butcher Bay eingesperrt. Doch so etwas kann natürlich unseren tollkühnen Killer nicht aufhalten: Ihm gelingt die Flucht - und damit sind wir bereits am Ende der wahrlich komplexen Action-Geschichte, die nur so vor Intrigen und Wendungen strotz. Oder vielleicht auch nicht. Aber tiefgreifende Storys stehen in einem Stealth Ego-Shooter so und so nicht an erster Stelle, oder?!


The Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena Test, Review, Testbericht.

Und so können wir ohne weitere Umschweife zur Geschichte des neuen Sequels Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena kommen. Gleich nachdem unser Fleischmützenkiller aus dem Gefängnis entflohen ist, wird das Schiff, auf dem er gemeinsam mit Johns einen Abgang machen will, von dem Raumtransporter Dark Athena eingefangen. Hier hat es sich die Crew zur Aufgabe gemacht, Mensch und Material zu klauen und woanders gegen eine Menge Asche einzutauschen - und das scheinbar mit gutem Erfolg, denn das Transportschiff strotzt nur so vor Grösse und Technologie. Riddick erwacht allerdings rechtzeitig aus dem künstlichen Tiefschlaf, in die ihn die namentlich sehr treffenden Kälteschlafzellen des Schiffes versetzt haben, und schafft es, sich rechtzeitig vor den Schiff-kapernden Plünderern zu verstecken. Allerdings ist der weibliche Kapitän des Schiffes für Riddick keine unbekannte Person, wodurch sich bei seinem weiteren Streifzug durch die Dark Athena auch in diesem neuen Abenteuer wieder einige interessante Story-Wendungen ergeben werden.


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Nach ein paar Metern im Game treffen wir auf ein kleines unschuldiges Mädchen, das sich in einem Lüftungsschacht der Dark Athena versteckt hält. Von ihr werden wir ein wenig über die Besatzung des Raumschiffs aufgeklärt, die grossteils aus sogenannten Drohnen besteht. Diese menschenähnlichen Drohnen waren früher einmal Sklaven, die jedoch von der kaltblütigen Schiffscrew zu gnadenlosen Killermaschinen umgemodelt wurden und nun von den hauptsächlich angeheuerten Söldnern für ihren Belange ausgenutzt werden. Trifft Riddick bei seinen Spähaktionen auf einen dieser armen Kerle, dauert es meist nicht lange, bis die ersten Feuersalven über seinen glänzenden Schädel hinwegfliegen.


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Doch nicht nur die Crew des Schiffes kann die willenlosen Blechbüchsen steuern: Habt ihr das Glück an einem Cyborg-Steuerpunkt vorbeizulaufen, könnt auch ihr die halbmechanischen Kerle steuern und gegen andere Widersacher ins Gefecht ziehen lassen. Dieses Goodie bringt ganz neue Taktik- und Action-Elemente ins Spiel und sorgt vor allem bei erfahrenen Chronicles of Riddick-Spielern für weitere frische Abwechslung. Unter anderem auch bei den Rätseln: Beispielsweise stellt ein riesiger Ventilator ein eigentlich unüberwindbares Hindernis dar. Um weiterzukommen, muss dieser also irgendwie angehalten werden. Doch warum „irgendwas“ verwenden, wenn man auch „irgendwen“ hernehmen kann? Also fluggs mit einer Drohne einfach mal in den Ventilator gesteuert, woraufhin der rotierende Gigant - mit einigem an Pixelblut - zum Stilstand kommt. Zum Glück gibt es von den Dingern aber mehr als genug, weswegen man in einem solchen Fall einfach per Knopfdruck in die nächste wechseln und weiter vorrücken kann.


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Diese Neuerung ändert aber freilich nichts daran, dass das grundlegende Spielprinzip bei Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena immer noch das gleiche ist, wie im Vorgänger: Verstecken, schleichen und kreatives Meucheln, steht bei unserem Muskelmann kontinuierlich an erster Stelle. Egal ob Schiesseisen, Messer, Becher oder Haarnadel – Riddick bringt mit allem seine Gegner ins Jenseits und das nicht nur stets kreativ, sondern auch ganz schön hart. Aber das muss er auch, da Waffen an sich nach wie vor eher Mangelware sind. Schade eigentlich, doch immerhin hebt sich Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena somit noch um ein Weiteres von anderen Vergleichstiteln ab und macht die zahlreichen Auseinandersetzungen umso interessanter.


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Das eigentlich nur grafisch überarbeitete Remake von Escape from Butcher Bay dank der aufgebohrten Grafik-Engine noch einen Hauch mehr Spass und ist erstaunlich gut gealtert. Die meisten dort eingeführten Spielelemente bleiben in dem Sequel natürlich erhalten. Ausserdem dürft ihr euch wieder auf die aus Escape from Butcher Bay bereits bekannten Kampfrobis freuen. Mit diesen Dingern könnt ihr eure Widersacher im Sekundentakt per wuchtigem Maschinengewehr unter die Erde bringen, was nicht nur unglaublichen Spass bereitet, sondern auch das Weiterkommen in entsprechenden Passagen ungemein vereinfacht. Auch neu ist, dass unsere sympathische Glatze jetzt auch sprichwörtlich „um die Ecke“ mit einer speziellen Pistole schiessen kann. Der einzige Wermutstropfen an der neuen Wumme ist bloss wieder die nervige Identifikationserkennung. Aber selbst die weiss Riddick neuerdings auszutricksen: Einfach den leblosen Körper des ausser Gefecht gesetzten Bösewichts geschnappt, seinen Finger aus der Totenstarre gelöst und schon fliegen die ersten Geschosse aus der ausgeborgten Schusswaffe. Allerdings ist man damit so gut wie bewegungsunfähig, da man den dazupassenden Gegner einfach als Schutzschild vor sich hält und somit nicht mehr vorwärts, sondern nur noch rückwarts gehen kann – und auch das nicht sonderlich flink.


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Generell ist der zweite Teil actionlastiger als der Vorgänger. Auch in Dark Athena seid ihr nicht auf euch allein gestellt. Mitgefangene sind gerne bereit, euch zu unterstützen. Jedoch nur für den einen oder anderen Gefallen. Zerplatzende Schädel, abgehackte Glieder und natürlich nicht zu vergessen, Unmengen an Blut bekommt ihr bei Riddicks Auseinandersetzungen nicht selten zu sehen - und dieses wirkte schon beim Vorgänger erschreckend real. Falls ihr euch also zufällig für die Arbeit in einem Notwagen interessiert, gibt es beim Starbreeze Studios Actiontitel bereits einen kleinen Vorgeschmack, was euch bei diesem Job eventuell alles erwarten könntet. Interessant sind ebenso die zu meist dreckig angelegten Dialoge zwischen den vereinzelten Söldnern auf dem Schiff. Da wird sich schon mal über das aktuelle Model eines Erotikmagazins oder über feuchtfröhliche Vorstellungen mit dem weiblichen Captain philosophiert.


Grafisch halten die Entwickler wieder an ihrem alten Motto fest: „Geil muss es aussehen!“ Was das im Detail bedeutet? Hochkarätige Charaktermodelle, reichliches Bump-Mapping und fette Lichteffekte, die mit aktuellen Hits mehr als nur mithalten können. HD-Sympathisanten dürfen sich besonders freuen, da das Sequel mit 1080p Auflösung läuft. Ansonsten gibt es wieder sensationelle Synchronisationsstimmen. Vin Diesel leiht, wie gewohnt, seinem Pixelimitat die Stimme und auch andere, wie beispielsweise Michelle Forbes, die die Chefin der Söldner auf der Dark Athena spielt.


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Auch zum Multiplayer habe ich noch ein paar Details, obwohl die Server noch nahezu leer waren: Es gibt sechs Modi, wobei die Entwickler neben den üblichen Verdächtigen TDM, DM, CTF und Arena vor allem zwei besonders hervorheben möchten. Der erste hört auf den Namen "Butcher Bay Riot" und unterteilt die bis zu zwölf Spieler in drei Teams: Söldner, Wärter und Insassen. Diese kämpfen um eine Energiezelle, die in das Lager der Gegner (Wärter/Insassen; Insassen/Söldner; Söldner/Wärter) gebracht werden muss. Das wiederum bringt für die betreffende Fraktion Bares, mit dem sie sich zu Beginn der Partien besser ausrüsten können. Allerdings auch nur dann – Respawns gibt es hier nämlich keine. Der zweite Modus wäre "Pitch Black". Hier dürfen bis zu sieben Spieler durchladen, wobei einem davon allerdings genau das verwehrt wird. Während sechs der Zocker nämlich als bewaffnete Söldner losziehen, übernimmt der letzte Spieler die Rolle von Riddick – samt aller Sonder-Moves und Nahkampfkniffe, die er so drauf hat. Noch viel hilfreicher ist allerdings seine Fähigkeit, im Dunkeln sehen zu können: In den betreffenden Levels ist es nämlich zappenduster und für die Söldner bleibt einzig und allein ihre Taschenlampe als Lichtquelle übrig. Hier sollte ein hoher Adrenalin-Spiegel wohl Dauerzustand sein.



Fazit:

2 auf einen Schlag. Das Remake gefällt mit neuer, aufgemöbelter Engine, überarbeiteten Levels und knapp 10 Stunden Spielzeit, während die Fortsetzung Dark Athena mit neuen Waffengoodies, ferngesteuerten Cyborgs, noch schönerer Grafik und rund 7 Stunden Spielzeit zu Buche schlägt. Kein schlechter Deal wie ich finde. Wenn unser Muskelmann mit der Bärenstimme und seinen Katzenaugen leise durch die Gänge huscht, einen coolen Oneliner nach dem anderen raus haut und die Story mit filmreifen Zwischensequenzen erzählt wird, kommen Action-Freaks (und Diesel-Fans) voll auf ihre Kosten. Etwas Geduld und Spass am leisen Meucheln sollte man aber schon mitbringen, denn die beiden Spiele stellen nach wie vor das Schleichen und bedachtes Vorgehen in den Vordergrund und gerade das kann mitunter etwas frustrierend sein.


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