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AutorenbildMarco Rohner

The(G)net Review: Test Drive: Le Mans 24

Die Test Drive-Reihe ist nun schon seit über einem Jahrzehnt bekannt, früher mir einem vielfach besseren Ruf als heute. Dem begegnet Infogrames nun mit einem mutigen Schritt in Richtung "Hall of Fame", in Richtung des berühmtesten 24 Stunden Rennens der Welt.


Test Drive: Le Mans 24 Test, Review, Testbericht für SEGA Dreamcast.

Die Grafik ist allgemein auf qualitativ hohem Niveau, speziell die Sportwagen selbst sind absolut authentisch und sehr gut in Szene gesetzt. Die rauchenden Reifen, feuerspuckenden Sidepipes und der feine Wind an den Flabs führen den Willen zum Vollgas sofort und ungehemt direkt in die Blutbahn. Trotz den ungefähr 30 Frames pro Sekunde ist das Gefühl für den Speed in jeder der 4 Perspektiven konsequent umgesetzt, und lässt allen Geschwindigkeits-Fetischisten direkt eine intravenöse Ladung rein. Die Strecken an sich lassen aber teilweise den Realismus vermissen, was die Kurvenabfolge und den Kurvenradius betrifft. Ansonsten sind sie allerdings gut integriert und sauber dargestellt.


Die strahlenden Lichter im Dunkeln und das Blitzlichtgewitter auf den Tribühnen tragen ebenfalls zum sehr guten optischen Gesamteindruck des Games bei, und heben die Stimmung und die Motivation für die kompletten Replays der hart umkämpften Rennen. Die Soundeffekte sind so gut gelungen, dass man eigentlich nur noch die Fliehkräfte vermissen müsste, besser geht’s fast nicht, Rennoverall und Helm nun mal ausgeschlossen. Speziell beim Wagen von Don Panoz hat man dass Gefühl, dass man bei kernigen 5900U/min jede Schraube einzeln vibrieren hört, und der drehfreudige F333 vom JMB-Team erinnert schon fast an eine Synphonie von Zylinderköpfen und Nockenwelle - leistungsstarke Stereo-Anlage ist sehr zu empfehlen!


Was die Steuerung betrifft kann man eigentlich nur mit der „Expert“-Version zufrieden sein, denn die Bremshilfe, und vorallem die Fahrhilfen kann man dank ungehemmtem Eingriff in den Fahrstil getrost durch den Auspuff ströhmend verbrennen lassen. Die dürftige Konfiguration der Buttons ist ebenso verbesserungswürdig. Übrig bleibt eine durchaus einfache und gelungene Steuerung, welche realistischen Fahrspass toll vermittelt. Der Drahtseilakt zwischen Arcade- und Simulation ist hier optimal gelungen, erinnert stark an die Gran Turismo-Reihe. Bei vollem Tank und / oder abgenutzten Reifen muss man jedoch mit Vorsicht ans Werk.


Der Aufbau der Game-Modes ist so ausgelegt, dass man im Quick Race alle Strecken freispielen, und bei Championship, Time Trial, sowie dem famosen 24hours-Mode die begehrtesten GT-Sportwagen erobern kann, wie zum Beispiel der dieses Jahr dominierende Audi R8, der letztjährige Gewinner BMW V12 LMP und dessen Kontrahenten Toyota Gtone, der flugerfahrene Rennstrecken-Akrobat Mercedes CLK-LM – genau der Wagen, der nach einem 3 ½-fachen Salto-Rückwärts vom Rennen zurückgezogen wurde. Das Gameplay glänzt vorallem mit den Optionen für Reifen- und Benzinverbrauch, dadurch werden die Rennen mit einem tüchtigen Schuss Strategie gewürzt, was einen grossen Einfluss auf die einzelnen Wettbewerbe hat. Eine ebenso willkommene Abwechslung ist der Windschatten-Einfluss, wodurch man schon mal auf 365km/h kommen kann.


Der Championship-Mode garantiert ebenso Langzeitmotivation wie der 24hours-Mode. Hier kommt der Save-Mode in den Boxen zum Einsatz, allerdings ist dieser allgemein etwas umständlicher programmiert, als man es von den meisten Games gewohnt ist.


Fazit:

Ein durchaus solides und spassbringendes Motorsport-Vergnügen, das auch den kritischsten Geschwindigkeits-Fanatiker überzeugt, und mit der Motivation bis zum Ende nicht nach lässt. Mit guten Konkurrenten und einer angenehmen Retry-Option sind dem Spass fast keine Grenze gesetzt, zudem bietet das Game auch für Gelegenheits-Spieler mit der freundlichen Steuerung ein schnelles Vergnügen.


Test Drive: Le Mans 24 Test, Review, Testbericht für SEGA Dreamcast.

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