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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Test Drive

Ein weiterer Vertreter der "never-ending series" ist bei uns eingetroffen. Diesmal dürfen alle XBOX Fans im neuen Test Drive durch realistisch gestaltete Städte und Landschaften driften, immer auf der Hut vor hartnäckigen Cops und rücksichtslosen Sonntags-Fahrern.


Test Drive 2002 Xbox Classics Test, Review, Testbericht.

Schon als Teenager konnte ich mich für das allererste Amiga-Test Drive begeistern. Damals gefielen besonders die vielen verschiedenen Cockpits, die heissen Verfolgungsjagden mit den Cops und die relaxten Stopps an den kleinen Tankstellen entlang der amerikanischen Landstrassen. Die Idee, mit den schönsten Sportwagen der Welt durch die Pampa zu fetzen und ab und an von Cops verfolgt zu werden ist und war schon immer attraktiv. Mittlerweile gibt's jede Menge Ableger wie z.B. Midway's Cruisin' USA- oder San Francisco Rush Serie. Ein "Test Drive" (oder zumindest einen Nachfolger davon) gibt's heute auf praktisch jedem System. Der Name dürfte den meisten Rennspiel-Fans ein Begriff sein.


Was sich im neuen Test Drive wie immer geändert hat ist in erster Hinsicht Story und Grafik. Ganz zeitgemäss werdet ihr im Underground-Mode (auch Story-Modus genannt) von einem alten Racing-Crack aufgegabelt der euch bittet, an seiner Stelle an diversen illegalen Rennen rund um den Globus teilzunehmen. Natürlich willigt ihr ein und werdet sofort mit einem ersten, fahrbaren Untersatz ausgerüstet. Die Hetzjagd führt euch von San Francisco nach Tokyo, geht über London und endet schliesslich an der malerischen Küste Monte Carlo's. Ab und an fordert man euch zu sogenannten "Slip-Races" auf, wo der Gewinner automatisch den Wagen des Verlierers kassiert (Slip = US-Slang für Fahrzeug-Papiere). Nach und nach stockt ihr so euren Fuhrpark auf stattliche 30 Wagen auf.


Die meisten der 41 Rennen in Test Drive sind Langstrecken Rennen von A nach B. Hin und wieder dürft ihr auch an den berühmten Drag-Rennen (1/4 Meile geradeaus) oder den "Navigation-Challenges" teilnehmen. Bei Letzteren wird die Streckenführung während des Fahrens per Zufall bestimmt, was einiges an Reflexen verlangt. Wer auf all das keinen Bock hat und lieber den Macker mimt, kann sich im Police-Chase Modus als Cop versuchen. Als Gesetzeshüter beschränkt sich euer Aktions-Radius nicht auf die Streckenführung der Rennen innerhalb der Stadt. Cops dürfen völlig frei rumdüsen, um den Racern den Weg abzuschneiden oder an gewissen Kreuzungen auf sie zu warten.


Während der Raserei dröhnt euch der Sound von aktuellen Interpreten wie Moby, JA Rule, Saliva, Bubba Sparxxx oder Junkie XL um die Ohren. Die Motorengeräusche sind dagegen ziemlich mager ausgefallen. Die Fahrt durch die Grossstädte weiss vor allem grafisch zu gefallen. Die Texturen, der Detailreichtum und auch das Speedfeeling sind durchgehend akzeptabel. Die Weitsicht ist gar phenomenal und selbst rechenintensive Regen- oder Nacht-Rennen scheinen für die XBOX - trotz berechneter Lichtkegel und spiegelnden Karossen - kein Problem zu sein. Ab und zu könnt ihr sogar einige Fussgänger auf dem Bürgersteig ausmachen, die fluchtartig zur Seite hechten, sollte man ihnen zu nahe kommen. Jumps über langsamere Trailer-Trucks oder aufgebaute Rampen werden mit zusätzlicher Zeit belohnt, denn während jedem Rennen tickt eine Uhr, die euch von Checkpoint zu Checkpoint hetzt.


Leider gibt's - im Gegensatz zum Ur-Test Drive - immernoch keine authentischen Cockpit-Perspektiven oder realistische Crashs. Auffahrunfälle erinnern unweigerlich an das Spiel mit einem Gummiball. Strassen- oder Werbe-Schilder können zwar ohne grössere Probleme umgefahren werden, die ganzen andere Objekte wie Blumenkästen, Bäume, Treppen oder Busstationen bringen euch jedoch schnell zum Stillstand. Da die Gegner immer im "Pack" fahren, verliert ihr in diesem Fall nicht einen oder zwei Plätze, sondern liegt in null-komma-nix wieder an letzter Position! Hinzu kommt, dass die Gegner dann auf einen zu warten scheinen (Gummiband). Die verlorenen Plätze hat man daher ebenso schnell wieder wett gemacht, wie man sie hergeben musste. Der Weg zum Sieg wird so oft zur reinen Glückssache. Perfektes Fahren wird nicht belohnt.


Fazit:

Schöne Grafik, Lensflare- oder Lack-Effekte machen halt immernoch kein gutes Game. Bei den erwähnten Features schlägt sich Test Drive zwar wacker, beim Gameplay haben die Entwickler jedoch eher versagt. Zu simpel die Steuerung und zu öde die Raserei, wenn die Gegner einem dank Gummiband-Effekt ständig am Allerwertesten hängen, egal wie gut man fahrt. Ulkig anmutende Unfälle und belangloses BlaBla im Story-Mode verdarben mir am Schluss die "Freue am Fahren". Aber einen BMW gibt's im Spiel ja eh nicht. Renn-Fetischisten werden für ein-zwei Tage glücklich, alle anderen greifen aber lieber auf das gute, alte Gotham Racing zurück, sollten sie es nicht schon getan haben.


Test Drive 2002 Xbox Classics Test, Review, Testbericht.

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