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AutorenbildMichael Blum

The(G)net Review: Syndicate

Syndicate, den älteren Semestern unter uns Spielern durchaus ein Begriff, hat einen nostaligen Wert. Das Action-Strategie Spiel aus dem Jahre 1993 war ein Knüller. Kann der neuste Ableger an den Erfolg des Klassikers anknüpfen? Lest unser Review!


Syndicate Test, Review, Testbericht.

War das Original noch Echtzeitaction mit strategischen Einlagen aus der dritten Perspektive, so kommt der neue Spross als dröger Egoshooter daher. Stilistisch gibt es natürlich einige Parallelen zum Vorgänger; alles wirkt schön düster. Inhaltlich konzentriert sich Starbreeze allerdings auf neuzeitliche Action. Der Einstieg könnte auch aus einem beliebigen First Person Shooter stammen. Nach diversen Cutscenes und einigen Schiesseinlagen erfahre ich, worum es geht: Ich arbeite als Agent daran, die Macht des Eurocorp-Syndikats zu vergrößern.


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Die Geschichte um die Schlachten des Syndikats-Krieges wird schon zu Beginn relativ plump erzählt und auch später können weder Charaktere noch Dramaturgie überzeugen. Das Ziel ist es, die Macht des eigenen Konzerns zu vergrössern, der Weg zum Ziel ist Standard: töte jeden Feind mit Hilfe verschiedenster Knarren und einigen Spezialfertigkeiten. Das funktioniert wie in anderen Egoshootern, doch der „DART 6“ genannte Super-Chip in meinem Kopf gibt mir ein paar nützliche Extrafunktionen, Crysis lässt grüssen: Durch das in die Synapsen gepumpte Adrenalin verlangsamt sich die Zeitempfindung, meine Waffen richten mehr Schaden an und ich kann etwas mehr einstecken. Das kennen wir alles bereits aus verschiedensten anderen Titeln und lässt mich heute wirklich keine Luftsprünge mehr vollführen.


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Eine weitere, sehr wichtige, Spezialfähigkeit ist das Hacken. Habe ich mich nah genug an einen Gegner vorgearbeitet, kann ich zum Beispiel mit der Fehlfeuer-Funktion Projektile in seiner Waffe zum Platzen bringen. Dann stolpert er verwirrt und angeschlagen aus der Deckung und ich gebe ihm den Rest. Die bei den Gegnern implantierten Gehirnchips lassen sich ebenfalls bestens für die eigenen Zwecke zweckentfremden. Ihr hackt das Hirn eurer Gegner und dieser begeht dann entweder Selbstmord mit einer Handgranate (und reißt bestenfalls ein paar Kollegen ins Verderben) oder läuft kurzfristig über und erledigt ein paar seiner Mitstreiter, bevor er die Waffe gegen sich selbst richtet. Der Ansatz wurde bei andern Spielen schon gesehen, funktioniert hier jedoch erstaunlich gut und macht so richtig Laune.


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Solche Gefechte gestalten sich erfreulich dynamisch und die Action ist temporeich und kann durch die eigenen Kreativität auch abwechslungsreich gestaltet werden. Hauptmanko der Action sind die viel zu engen Areale und Level-Schläuche. In weitläufigen Arealen würden die ausdauernden Gefechte gleich doppelt so viel Spass machen. Erfreulicherweise kommt nach einem ermüdenden Marsch durch ein Areal und dem Umnieten dutzender dummer Standardgegner dann doch noch Spannung auf. Der Bosskampf ist immer eine besondere Herausforderung. Obwohl, so erfreulich ist das Ganze dann doch nicht. Auch diese Kämpfe gestalten sich meist zäh und ermüdend. In einem davon sitze ich in der Falle: Mein Widersacher hat mich von meiner Waffe getrennt und feuert viele zielgelenkte Raketen auf meine tiefer gelegene Plattform ab. Also muss ich mir nach und nach die Reihenfolge einprägen, wann er wie von welcher Plattform schiesst oder einen Störsender platziert, damit ich schließlich alle Raketen rechtzeitig hacke, bevor sie mich pulverisieren. Nicht gerade spannend, sondern nur mühsam und unendlich ermüdend.


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Technisch bietet das Spiel auf beiden Konsolen nur Mittelmaß: Die Charaktere zeigen bei weitem nicht so viele Details wie zum Beispiel Uncharted 3, auch die Texturen an den Wänden sind selten richtig scharf. Mit Effekten wird nicht gegeizt, diese ist jedoch meist Standardkost und reissen heute niemanden mehr vom Hocker. Einen besseren Eindruck hinterlässt die spannungsgeladene Mischung aus Elektro- und Gitarrenklängen, welche während der schnellen Gefechte aus den Boxen hämmert. Auch die Waffensounds sind gut gelungen.



Fazit:

Syndicate ist guter Durchschnitt, nicht mehr mehr aber auch nicht weniger. Wer auf der Suche nach einem soliden Ego-Shooter ist, kann bedenkenlos zuschlagen. Wer ein episches Meisterwerk oder gar ein ähnliches Spiel wie es der Vorgänger war erwartet, der wird bitter enttäuscht.


Syndicate Test, Review, Testbericht.

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