Der Super Mario Maker hat es auf den 3DS geschafft. Sicherlich ein Must-Have für viele Mario Fans, oder?
Der Start der Software gestaltet sich schon recht außergewöhnlich. Zu Beginn wird nämlich ein zufälliges Level aus dem internen Fundus geladen, welches auch direkt spielbar ist. Über den Touchscreen lässt sich derweil auswählen, ob der Anwender spielen oder bauen möchte.
Widmen wir uns vorerst dem Bauen. Nach aktivieren der Option offenbart sich uns der Leveleditor. Es ist anzuraten das Tutorial in Anspruch zu nehmen, um die grundlegende Steuerung kennenzulernen. Das Tutorial an sich ist recht lustig gehalten. Wir haben hier eine Level-Design-Gott-Taube und eine Assistentin (?) die den "typischen" Benutzer suggerieren soll. Also entsprechend auch durchweg "typische" Fragen stellt, welche eigentlich recht gut ausgewählt wurden. Der Tutorial-Ablauf ist immer in zwei Phasen unterteilt: "Grundkurs" und "Erweitert" und dies nochmal in mehrere Lektionen. Weiterhin ist das Tutorial nicht reines "Klick auf Weiter", sondern der Benutzer wird miteinbezogen; praxisorientiertes Lernen. Dazu werden einige Aufgaben gestellt bzw. es gilt ein Level zu spielen auf das, nach erfolgreichem Abschluss (oder Überspringen), im Detail eingeganen wird. Darunter zählen das Design des Levels, interaktive und passive Elemente, Variation von Gegenständen und Gegnern und noch so einiges mehr.
Dem Benutzer steht es frei zu jeder Zeit das Tutorial abzubrechen und selbst herauszufinden was wie funktioniert. Als jemand der keine Wii U besitzt und auch sonst noch nie einen Mario Level Editor in der Hand hatte, muss ich sagen: Ohne Tutorial bin ich bei den etwas erweiterten Dingen schon hängen geblieben. Es war mir jedenfalls nicht 100% klar, wie genau Sachen kombiniert werden müssen bzw. können oder dass manche geschüttelt (und das noch in diversen Varianten!) werden müssen, damit Alternativen derer zum Vorschein kommen. Also mein Rat an alle: Investiert die Zeit für das Tutorial, es lohnt sich.
Der Editor an sich ist recht übersichtlich gehalten und alles hat seinen Platz. Es stehen insgesamt vier Mario-Themen zur Auswahl:
Super Mario Bros.
Super Mario Bros. 3
Super Mario World
Super Mario Bros. U
Mit der Wahl des Themas ändern sich natürlich auch die Design-Elemente und auch Gegner. Das heißt, schaltet ihr euer Thema während des Bauens um, so kann es vorkommen dass etwaige Elemente wegfallen oder gar mit etwas anderem ersetzt werden. Entsprechend hat euer Level somit auch die Mechaniken des jeweiligen Spiels, d.h. mit dem Wii U - Thema kann euer Mario von Wänden abspringen, was in den anderen Spielen nicht möglich ist. Dies lässt viele Design-Möglichkeiten zu und der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Im Übrigen könnt ihr natürlich auch die Länge des Levels, sowie Spielzeit und Autoscrolling (inkl. Geschwindigkeit) frei einstellen.
Ganz lustig empfand ich auch den Sound-Editor. Ihr könnt Passagen, Gegner und Gegenstände mit Soundeffekten belegen. Stellt euch vor, ihr belegt jeden Gegner mit einem "Aua"-Soundeffekt, der triggert sobald ihr ihn killt. Ob manche Spieler da ein schlechtes Gewissen bekommen würden? Oder Rio-Karnevalmusik, sobald ihr durch eine Straße Münzen rennt. In der Tat, eine sehr spaßige Angelegenheit, die euren Levels den letzten Kick geben.
Nun, kommen wir zum Spiel-Modus. Natürlich lassen sich eure Level auch direkt spielen. Ihr habt bis zu 130 Slots frei welche in 30 Welten á vier Levels unterteilt sind. Dazu gesellen sich ein Herausforderungsmodus in dem es wieder mal gilt unsere "Damsel in distress" zu retten. Um den jeweiligen Level erfolgreich zu meistern werden zu Levelbeginn kleine Aufgaben gestellt, die es zu erfüllen gilt. Als Belohnung steht das erfolgreich abgeschlossene Level später bereit und kann in den Editor geladen werden. Weiterhin gibt es noch einen "100 Herausforderungen"-Modus der ähnlich funktioniert.
In Bezug auf die Netzwerkfuktionen können Level vom Wii U Editor aus aller Welt online heruntergeladen und gespielt werden. Nintendo gibt hier den Hinweis, dass nicht alle Level 100% kompatibel sein können. Mittels lokalem Netzwerk und Streetpass werden eigene Level geteilt oder Level unter Freunden ausgetauscht. Diese Funktionen sind allerdings auf 100 Level begrenzt; mehr überschreiben ältere empfangene Level. Die einzige Limitierung für den Tausch ist, dass das Level selbst einmal durchgespielt wurde. Dies soll verhindern, dass keine unlösbaren Level in Umlauf gebracht werden. Zusätzlich, sofern notwendig, können Benutzerprofile die "unangemessene" Inhalte über ihre Levels verbreiten, öffentlich markiert werden; sehr sinnvoll meiner Meinung nach. Ein Wehrmutstropfen gilt es noch zu erwähnen: Es gibt keinen generellen Internetupload, um eure 3DS erzeugten Level global zu teilen. Dies ist der Wii U Software vorenthalten.
Fazit:
Alles in allem ist der Super Mario Maker für 3DS eine grundsolide Software. Die Bedienung im Gesamten ist einfach gehalten, wenn auch stellenweise nicht wirklich intuitiv; für mich jedenfalls. Aber das macht das integrierte Tutorial wieder wett. Über viele Lektionen hinweg wird einem das Bedienkonzept erläutert und auch Tipps für Leveldesign an sich übermittelt. Mittels Downloads von Levels aus aller Welt, sowie der Möglichkeit ein eigenes Mario Spiel mit bis zu 120 Levels in verschiedenen Mario-Varianten zu erzeugen, sollten eigentlich alle Level-Bauer ausreichend beschäftigt sein. Ganz klar eine Empfehlung an alle kreativen Mario-Fans, die schon immer selbst Hand anlegen wollten.
Comments