Lange mussten wir auf den Klempner warten, doch die Wartezeit hat sich mehr als nur gelohnt. Selten zuvor war ein Spiel dermassen perfekt inszeniert und strotzte vor innovativen Ideen. Super Mario Galaxy macht sich auf, seine Vorgänger im Regen stehen zu lassen!
Das Pilz-Königreich hat mal wieder Probleme am Hals. Es sollte doch ein fröhliches Fest der Sterne werden. Doch da plumpst natürlich Bowser mit einer ganzen Armada in die Party und entführt Prinzessin Peach gleich mit dem ganzen Schloss. Mario, der natürlich auch eingeladen war, kann nichts machen ausser sich noch knapp am wegschwebenden Schloss festzuhalten. Doch Kamek gibt Mario mit ihrem Zauberstab den Rest und er fliegt gen Boden und wird bewusstlos. Als er wieder aufwacht, findet Mario sich auf einem Planeten wieder.
Nach einem kleinen Wettrennen gegen Hasen, welche sich als Lumas (Sternenförmige Geschöpfe) entpuppen, wird Mario klar, er ist weit weg von zu Hause. Nach dem Tutorial macht ihr Bekanntschaft mit einem völlig neuen Charakter namens Rosalina. Sie ist die Mutter der Lumas und wird euch fortan mit Rat und Tat zur Seite stehen bei eurem Quest, die Galaxie vor Bowser zu retten. Sofort nachdem ich das erste Mal die Kontrolle über Mario erlangte, fühlt ich mich wieder heimisch und das fröhliche Sternen sammeln konnte beginnen!
Das Spiel fängt auf einer Sternenwarte an, welche als Oberwelt fungiert. Hier könnt ihr mit den Lumas sprechen, Informationen über die Story sammeln und die einzelnen Levels betreten. Die Story kann der Spieler sich zu jedem Zeitpunkt in der Bibliothek nacherzählen lassen. Am Anfang steht euch natürlich nur 1 Level offen. Dazu betretet ihr einen Raum, in welchem ihr auf einen Blick die verschiedenen Galaxien seht. Jede Galaxie braucht, um sie zu betreten, eine bestimmte Anzahl an Sternen. In jeder Galaxie, könnt ihr bis zu 6 Sterne sammeln. Das Spiel bietet im ganzen 6 Levels mit jeweils 5 Welten. Im Ganzen könnt ihr also bis zu 120 Sterne holen, was euch eine kleine Überraschung beschert.
Praktischerweise seht ihr immer auf einen Blick, welche Sterne ihr noch nicht gefunden habt und welche Galaxien ihr noch erforschen könnt. Dieses Konzept ist bereits aus Mario64 bekannt. Die Steuerung geht sofort in Fleisch und Blut über. Per Nunchuck steuert ihr Mario pixelgenau durch die verschiedenen Welten. Per C könnt ihr die Kamera jederzeit hinter euch positionieren und per Digitalkreuz könnt ihr Sie zum Teil um euch rotieren lassen, was aber anhand der wirklich perfekten Kamera nie nötig ist. Die Kamera denkt richtig mit und positioniert sich in jeder Situation selbständig um die bestmögliche Perspektive zu zeigen. Per Z geht Mario in die Knie. Die Wiimote ist zuständig für alle wichtigen Aktionen. Ein Druck auf A genügt und Mario hüpft los. Er hat alle alten Tricks auf Lager.
Sei es der 3-fach Sprung, den Rückwärts- und Seitensalto und die Stompattacke. Durch ein beherztes Schütteln der Wiimote vollführt Mario eine Spinattacke, welche die Gegner kurzzeitig betäubt. Lauft jetzt nur noch auf den Gegner zu und Mario kickt ihn automatisch vom Bildschirm. Eine geniale Neuerung wurde mit der Pointerfunktion der Wiimote geschaffen. Zielt auf den Bildschirm und ihr werdet einen kleinen Stern erkennen. Mit diesem Stern, könnt ihr die neueste Währung in Mario Galaxy einsammeln: die Sternensplitter. Diese sind überall zahlreich in den Levels verteilt und diese benötigt ihr um verschiedene Lumas zu füttern, damit diese euch den Weg in einen anderen Abschnitt des Levels freimachen. Ebenfalls könnt ihr die Sternensplitter zum Ausschalten von Gegnern benutzen. Zielt auf einen Bösewicht und gebt ihm per B Knopf eine Portion davon!
Doch nicht genug. Da Mario im Weltraum unterwegs ist, gelten die Regeln der Gravitation nicht mehr. Das heisst, es gibt keine Levelgrenzen mehr, bei denen man runterfliegen kann. Im Prinzip kann Mario um jeden Planeten herumlaufen, kopfüberstehend, auf der Seite und drunter und drüber. Diese Idee lässt jeden Level zu einem irren Erlebnis werden. Viele Spielereien innerhalb der Level fordern euch alles an Konzentration ab. Vielerorts werdet ihr nicht mehr wissen wo oben und unten ist! Ganz knifflig wird es, wenn ein schwarzes Loch in der Nähe ist. Dieses signalisiert euch, dass jeder Fehltritt tödlich enden kann. Um von einem zum nächsten Planeten zu gelangen, kommen rote Sternteleporter als Transportmittel zum Zuge. Einige dieser Teleporter sind nicht von Beginn frei zugänglich, sondern müssen erst durch das Besiegen von Gegnern oder Betätigen von Schaltern aktivert werden.
Das Leveldesign ist eine Klasse für sich und ist nur mit einem Wort zu beschreiben: Fantastisch! Was sich die Leute von Nintendo alles ausgedacht haben, ist an Kreativität nicht zu überbieten. Jeder Stern bietet eine andere Route, jeder Stern bietet eine andere halsbrecherische Irrfahrt über die Planeten. Es motiviert einfach endlos! Ob ihr jetzt kopfüber knifflige Sprungpassagen meistert oder im klassischen 2D Style durch die Levels hüpft, jeder Level bietet dermassen viele versteckte Items und geheime Passagen, dass munteres Erforschen Pflicht ist. Der Schwierigkeitsgrad wechselt zwischen leicht und ultra schwer. Es bietet für jeden Spielertyp die perfekte Mischung. Vor allem Hardcore Gamer werden sich an ein paar Sternen die Haar raufen. Das Spiel bleibt aber in jeder Situation machbar und sollte ihr sterben, ist es nicht wegen einem Fehler im Spiel, sondern wegen euch.
Neben den unzähligen Ideen die in Mario stecken, kommt auch die Grafik nicht zu kurz. Super Mario Galaxy zeigt endlich auf, zu was der jüngste Spross der Nintendo Konsolen fähig ist. Mario sieht fantastisch aus, seine Animationen sind oberknuffig. Die Gegner und anderen Charaktere wurden detailiert und mit viel Liebe erschaffen. Das ganze Spiel wirkt wie aus einem Guss. Die Levels wurden gefüllt mit Details. Überall bewegen sich Objekte. Die Weitsicht ist umwerfend. Schon zu Beginn eines jeden Levels, seht ihr jeden einzelnen Planeten schon in der Ferne komplett aufgebaut inklusiv den
Münzen und Gegner. Super Mario Galaxy bietet sogar Plastikeffekte und richtige Felle an Gegner. Das Spiel läuft zu jeder Zeit und mit jeder Perspektive flüssig mit 60 Frames, 16:9 Support und 480p. Nintendo liess es sich nicht nehmen und spendierte Mario Galaxy einen orchestralen Soundtrack aller ersten Güte. Von alten Tracks über neue wird alles geboten was die Boxen in Dolby Pro Logic 2 Codierung hergeben. Bei Bossfights wird eure Anlage nicht mehr aufhören zu vibrieren. Während der Levels frohlockt ein frisch fröhlicher Soundtrack.
Die Musik lädt zum Mitpfeiffen ein. Auf eine Sprachausgabe wurde erneut komplett verzichtet. Obwohl es diverse Textzeilen gibt die mit Sprachausgabe unterlegt wurden, vermisst man das sie nicht. Die Sounduntermalung und die Effekte reichen völlig aus um euch in die richtige Spielstimmung zu bringen. Super Mario Galaxy bietet euch gut 20 Stunden genialen Spielspass und ist in höchsten Masse motivierend. Danach habt ihr noch den etwas mageren, aber vorhandenen 2-Spieler Modus.
Fazit:
Itse Maaariooo! Er hat es mal wieder vollbracht. Nach Super Mario Sunshine, welches mir persönlich gar nicht gefiel, hat Nintendo tief in die Trick- und Innovations-Kiste gegriffen und ein Spiel der Superlative abgeliefert. Von A-Z ein absolutes Meisterwerk, welches den Spieler endlos motiviert. Das Leveldesign ist schlicht und ergreifend perfekt! Die Kamera gibt sich im ganzen Spiel keine Blösse und ist ebenfalls sagenhaft. Die Sounduntermalung passt wie die Faust aufs Auge und grafisch ist das Spiel einfach eine Augenweide. Es gibt nichts wirklich nichts was man diesem Titel aussetzen kann. Es ist schlicht und ergreifend ein perfektes Spiel! Danke Nintendo Team für dieses Meisterwerk der Spielegeschichte!
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