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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Styx: Shards of Darkness

Vor ein paar Monaten war der erste Teil ein kostenloses PS Plus Spiel, darum habe ich mir das Teil damals genauer angesehen - und auch gleich durchgespielt. Trotz technischer Schwächen hatte ich viel Spass damit, dank toll funktionierenden Stealth-Mechaniken. Styx Shards of Darkness nimmt sich vieler Probleme des Vorgängers an und sieht dank Wechsel auf die Unreal Engine 4 auch einiges hübscher aus.


Styx: Shards of Darkness Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Styx in ein reinrassiges Schleichspiel. Geduld, Planung, Vorhersehung und vorsichtiges Vorgehen sind Tugenden, die der Spieler tunlichst mitbringen sollte. Jede Bewegung in den wundervoll designten Levels will wohl überlegt sein. Wie gewohnt werden Laufwege von Feinden studiert, um Ecken gespäht, gemeuchelte Gegner versteckt, Fallen gestellt, Nahrungsquellen vergiftet und bei Gefahr die Beine in die Hand genommen. Nahkämpfe sollte man sich nämlich keine leisten, denn zum einen sind diese meist schnell verloren, andererseits bietet Shards of Darkness nur sehr wenige direkte Offensivmassnahmen.


Styx: Shards of Darkness Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Cyiande Studios haben sich offensichtlich viel beim Genre-Primus "Thief" abgeschaut. Sichtfelder der Gegner, Ablenkungsmanöver, Cloning, Unsichtbarkeit und ein Greifhaken sind ein paar der Dinge, die man sich bei der Konkurrenz geklaut hat. Aber wie sagt man so schön; besser gut geklaut als schlecht selbst erfunden und bei Styx greifen alle Gameplay-Mechaniken wunderbar ineinander. Styx Shards of Darkness ist ein eher schweres Spiel, das unvorsichtige oder gar aggressive Spieler sofort bestraft und das, obwohl (oder gerade weil?) die Gegner KI nicht gerade die Beste ist. Hardcore Stealth-Spieler werden über den hohen Schwierigkeitsgrad erfreut sein, während die Casual-Fraktion am besten gleich zu Beginn den einfachsten der vier Schwierigkeitsstufen wählt. Folglich kann eigentlich jeder Spass mit dem Spiel haben. Einzig die langen Ladezeiten dürften nerven, wenn man mal wieder an einer Stelle festhängt, Stichwort "Trial-and-Error".


Styx: Shards of Darkness Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Die Geschichte setzt dort an, wo Teil 1 endete, grosse Vorkenntnisse sind aber nicht nötig, um die Story in Shards of Darkness geniessen zu können. Kurz zusammengefasst: Der griesgrämige, grüne Kobold will sich die namensgebenden Edelsteinsplitter der Elfenfraktion unter den Nagel reissen, weil diese ungeahnte Macht besitzen. Natürlich ist das alles andere als einfach. Dank einem rudimentären RPG-System wird dieses Vorhaben mit zunehmender Spieldauer aber immer einfacher, da wir Styx' Fähigkeiten in so mancher Hinsicht verbessern können und Zugriff auf hilfreiche, neue Items bekommen. Fähigkeitspunkte kriegen wir nach Abschluss einer der vielen Haupt- und Nebenaufgaben, mal mehr, mal weniger viel, je nachdem wie "perfekt" man seine Aufgabe erledigt hat. Obendrauf gibt es noch wertvolle Materialien, mit welchen wir allerlei nützliches "craften" können. Diese Ressourcen sind auch in den Levels verteilt, man muss sich aber gut überlegen, ob man sich dafür in eine Gefahrenzone begeben will. Denn wird man gesehen, gibt es am Ende der Mission weniger Erfahrungspunkte. Einfach einzusacken sind diese Materialien folglich nicht, zumal sie meist noch gut bewacht werden.


Styx: Shards of Darkness Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Das Beste am neuen Styx ist das Level-Design. Die halb offenen Levels sind alle enorm gross, bieten unzählige Wege, Secrets und Verstecke und erstrecken sich nicht nur horizontal, sondern auch vertikal (Hallo Greifhaken!). Auf dem Weg zum Ziel warten jede Menge Neben-Aufgaben auf den grünen Kobold. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, da Styx alle möglichen Situation kommentiert und sich oft wie ein "kleines grünes Arschloch" verhält. Das ist irgendwie symphatisch und hat einen gewissen Unterhaltungswert. Schade ist, dass sich der kleine Griesgram nicht überall festhält, wo er sich festhalten soll oder auch mal springt, wenn er gar nicht springen sollte. Die Steuerung hat ihre Tücken, stellt jedoch nach einer Einwärmphase keine grösseren Probleme dar. Im gleichen Atemzug muss ich den verkorksten Nahkampf erwähnen, ein Punkt, der mir schon im Erstling nicht gefallen hat und welcher für Teil 2 leider nicht verbessert wurde. Man hat keinerlei offensive Massnahmen, keine Angriffe. Es seid denn, man wehrt Angriffe zeitlich korrekt ab, worauf man einen Konter-Angriff starten kann, der das Ziel ausschalten sollte. SOLLTE! Das Ganze funktioniert nämlich nur in den wenigsten Fällen, weswegen man den Nahkampf am besten gleich ganz meidet. Ja, es ist ein Schleichspiel und ja, Kämpfen hat hier keine Priorität. Trotzdem wäre es schön gewesen, wenn man sich wenigstens einigermassen seiner Haut erwehren könnte, wenn alle Stricke reissen.


Styx: Shards of Darkness Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Grafisch ist Shards of Darkness äusserst gelungen und hat bei mir ab und zu sogar für Staunen gesorgt. Der Wechsel zur Unreal Engine 4 war eine gute Entscheidung. Die Texturen sind scharf, die Framerate angenehm hoch (PS4pro). Das sind optisch Welten zum Vorgänger! Trotzdem fehlt ein gewisser technischer Feinschliff. Speziell die Zwischensequenzen fallen hier stark ab, sowohl grafisch wie auch bei der Vertonung. Cyanide ist aber kein Triple-A Entwickler mit hunderten von Angestellten, von daher kann ich darüber hinweg sehen. Den Spielspass stört das jedenfalls nicht.


Styx: Shards of Darkness Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Zu letzt möchte ich noch den gelungenen KoOp-Modus erwähnen. Die Story lässt sich komplett mit einem Freund erleben. Doppelter Spass, aber auch doppeltes Risiko entdeckt zu werden, wie ihr in obigem Trailer sehen könnt.



Fazit:

In den drei Jahren, die zwischen Master of Shadows und Shards of Darkness liegen, hat Entwickler Cyanide Studios einiges gelernt. Obwohl der erste Eindruck eher in Richtung "mehr vom Gleichen" geht, fällt sowohl die schönere Unreal Engine 4-Grafik als auch die geschmeidigeren Animationen sofort auf. Abseits davon hat es mir vor allem das exzellente Level-Design angetan, welches viel Freiraum zum Experimentieren lässt und die Motivation hoch hält, die Missionen unentdeckt zu überstehen. In diesem Zusammenhang darf man sich Genre typisch auf einige Trial-and-Error Passagen einstellen, denn oft führt der offensichtlichste Lösungsweg geradewegs ins Verderben. Dank fairen Checkpoints und manueller Save-Funktion kommt aber selten Frust auf. Schleich-Spieler sind sich das ja bereits gewöhnt. Schade ist, dass das Spiel selbst auf einer PS4pro mit aktiviertem Boost-Mode dauernd ruckelt. Das trübt den Spielspass und wird hoffentlich noch mit einem Patch behoben. Ansonsten ist Styx Shards of Darkness ein rundum gelungenes Schleich-Abenteuer.


Styx: Shards of Darkness Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

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