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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: Street Fighter 6

Capcom gibt Gas! Nach dem phänomenalen Auftritt von Resi 4 RE, haut der japanische Softwaregigant den nächsten Brecher raus. Mit neuem Kampfsystem, verschiedenen Steuerungsmethoden und einem wilden Charakter Editor will Capcom nicht nur alteingesessene Veteranen bei Laune halten, sondern auch Neulingen den Einstieg in die komplexe Strassenkeilereien leichter gestalten.


Street Fighter 6 Test Review Testbericht PlayStation Xbox

Zuerst geht's wie gefühlt bei jedem zweiten AAA-Titel automatisch in den Charaktereditor. Haben wir unseren Avatar im üppigen Setzkasten zusammengebaut, stehen uns umgehend drei unterschiedliche Modi zur Auswahl. Den Battle Hub haben wir bereits in unserer Beta Preview auf Herz und Nieren geprüft und intensiv besprochen und nur am Rande anschneiden. Konzentrieren wir uns hier auf den Fighting Ground und die World Tour. Aber bevor es losgeht, schauen wir zuerst, wer diesmal alles mit von der Partie ist.


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Die ersten acht World Warriors kennt eigentlich jeder bereits aus Street Fighter 2. Dhalsim, Zangief, Chun Li, Ken, Ryu und der Rest der Original Garde bringen zudem noch Cammy und Dee Jay aus Super Street Fighter mit und Luke kennen wir bereits als Nachzügler aus SF5, genauso wie Juri aus SF4. Jamie und Kimberly haben wir in der Beta besprochen. Frisch im Game haben wir diesmal JP, Manon, Marisa und Lily. JP ist ein CEO einer NGO, der eher einen eleganten, aber effektiven Fighting Stil pflegt. Marisa, die Italienerin, ist ein monströses Muskelpaket, die mit harten Würfen und vernichtenden Combos die Gegner gleich reihenweise umhaut. Die zierliche Mannon arbeitet tagsüber als Topmodel und legt in ihrer Freizeit mit ihren Judoskills selbst den dicksten Kanzler auf die Matte. Die Jüngste im Bunde ist Lily. Die aufgeweckte Fighterin des "Thunderfoot Tribe" mag mit ihren beiden indigenen Schlagstöcken ein wenig hilflos wirken, verprügelt mit ihrem einzigartigen Kampfstil aber jeden, der sich ihr in den Weg stellt.


Street Fighter 6 Test Review Testbericht PlayStation Xbox Guile

Gut, die Charaktere sind vorgestellt, schauen wir mal, was uns im Gameplay Departement erwartet. Im Fighting Ground treffen wir auf altbekannte Optionen wie den Arcade Modus, in dem wir die einzelnen Stories der insgesamt 18 unterschiedlichen Charaktere verfolgen und neben harten Fights auch im Bonuslevel nach klassischer Manier z.B. einen Lastwagen innerhalb eines bestimmten Zeitlimits in seine Einzelteile zerlegen. Im Practice Mode erlernen wir das neue Drive System, das wir ein wenig später genauer erklären werden, studieren Fight Tutorials oder messen uns in den Combo Trials, wo wir in unterschiedlichen Challenges mit unserem Joypad Geschick angeben dürfen.


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Im Versus Mode verprügeln wir uns entweder 1 gegen 1 oder stellen uns ein Team mit bis zu 5 Kämpfern zusammen und duellieren uns mit der CPU oder anderen Mitspielern. Im Special Match Modus, einer Neuerung in Street Fighter 6, haben wir Zugriff auf die "Extreme Battles". In diesen Fights werden uns besondere Regeln aufgehalst. So gewinnt zuerst der oder diejenige der sein Gegenüber fünf Mal umhaut oder wir müssen einen Special Move schneller ausführen als unser Rivale. Oder wir wählen die Heaven & Hell Unterkategorie und werden nicht nur mit Debuffs, wie "kein Springen" oder "leerer Drive Meter" bestraft, sondern müssen uns auch gegen unliebsame Gäste, wie einen wildgewordenen Stier, der durch den Screen wütet, kümmern oder holen fiese Killerdrohnen vom Himmel, die unser Kampfgeschehen stören. Im Onlinemodus treffen wir entweder auf die Ranked Matches, in denen wir weltweit anderen Fightern die Ligapunkte abluchsen oder stellen uns im Casual Match freundschaftlich Spielern aus aller Welt. Zusätzlich lassen sich im Custom Room eigene Fights mit Freuden und Erzfeinden abhalten. Wir konnten diesen Online Modus jedoch nicht testen, da die Server erst am 2. Juni aufgeschaltet werden.


Street Fighter 6 Test Review Testbericht PlayStation Xbox Ryu

Interessant wird es auf der World Tour. Hier zotteln wir anfangs mit unserem Avatar durch Metro City. Nur mit ein paar rudimentären Angriffen ausgerüstet, die uns Luke mit auf die Reise gibt, gilt es, auf den harten Strassen der Final Fight ́Metropole zu überleben. Im Stile von Yakuza streifen wir durch Gossen, Seitenstrassen, Parks oder Plazas und treffen auf hunderte von NPCs. Bis auf wenige Ausnahmen können wir mit allen auf die eine oder andere Art und Weise interagieren und erkennen direkt deren Flightlevel. Manche haben nur einen kurzen Dialog auf den Lippen, andere verleiten uns zu Nebenmissionen oder wollen uns was andrehen. Das Wichtigste aber ist, dass wir alle Nebendarsteller mit oder ohne Grund verhauen dürfen. Entweder fordere ich ihn ehrenvoll per Prompt zum Duell oder haue ihn schon in der Oberwelt mit einem Special Move aus den Latschen, bevor der Kampf überhaupt ins klassische 2D wechselt (der Schaden wird dann gleich mit übernommen).


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Unterwegs treffen wir auf alte Gesichter wie Chun Li, Ken oder den Sumo E. Honda. Haben wir uns nach ein paar Dialogen angefreundet, erlernen wir deren spezifischen Kampfstil. Es geht aber noch weiter. Dadurch, dass wir viele unterschiedliche Kampfstile in petto haben, dürfen wir innerhalb der World Tour unsere Special Moves anpassen. Ken mit Chun Li's Spinning Kick? E. Honda's Hundred Hand Slap und Ryu's Hadoken mit dem gleichen Charakter? Alles kein Problem! Solange wir die einzelnen Moves erspielt haben, dürfen wir fröhlich rumexperimentieren und mixen. Da wir alle paar Minuten in irgend einen Kampf verwickelt sind, werden wir bei stetigem Gewinn auch stärker. Automatische XP leveln unseren Avatar hoch und addieren zusätzliche Skillpoints. Ja richtig gehört, ab sofort gibt es auch in Street Fighter einen Skilltree, auch wenn dieser nur auf den Avatar beschränkt ist und in den beiden anderen Modi (Battle Hub & Fighting Grounds) keine Auswirkungen auf unser Kampfgeschehen hat. Hier verbessern wir die Defensive, Schlagstärke oder schnellerere Aufladung der Spezialleiste.


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Wer stundenlang in der Stadt rumrennt und Leute verprügelt, braucht gelegentlich auch neue Kleidung. In verschiedenen Shops decken wir uns daher mit Kopfbedeckungen, Jacken, Hosen, Schuhe und anderen Accessoires ein, die jeweils unsere Statuswerte erhöhen. Wem das Kleidungsstück nicht gefällt oder nur den Buff ausnutzen will, kann mit der Transmog-Option seinen eigenen Bekleidungsstil zusammenstellen ohne Abstriche beim Status hinnehmen zu müssen. Hin und wieder treffen wir auf kleine Minigames. Wir bereiten z.B. eine Pizza zu, in dem wir die korrekten Special Moven eingeben oder zerhauen per Handkantenschlag ein halbes Dutzend Glasflaschen. Selbst eine Schnellreise wird uns gegönnt. Innerstädtisch konsultieren wir die Map und nutzen Bushaltestellen als Teleporter. Wie der Name schon verspricht, bleiben wir nicht nur in Metro City hängen. Sobald wir unser erstes Flugticket freigespielt haben, geht's um den Globus. Wir besuchen z.B. Italien und lernen von Neuling Marisa kräftige Würfe oder jetten ins tropische Jamaica um uns mit Dee Jay zu keilen. Im Gegensatz zu Metro City sind die anderen Lokalitäten aber sehr klein gehalten und beschränken sich meistens nur auf einen Screen. In über einem Dutzend Kapitel treffen wir auf witzige Parodien wir Kenny, ein zu klein geratenen Ken-Verschnitt, verprügeln aggressive Buchhalter oder einen verkappten Superhelden, der uns sein Leid jammert. Die World Tour habt ihr folglich nicht in ein paar Minuten abgefrühstückt. Wer dann noch die Side Missions und anderen Kokolores mitmacht, kann locker mit 10 bis 12 Stunden rechnen.


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Die World Tour bietet uns auch genügend Möglichkeiten, die neuen Mechaniken spielerisch zu erlernen. Insgesamt drei unterschiedliche Steuerungstypen präsentiert uns Capcom. Classic ist selbstredend und die normale 6 Button Belegung aus SF2. Die moderne Variante benötigt weniger Skill, haut intuitiv per Knopfdruck eine Supermove raus und entscheidet selbst, ob hier die Faust oder doch der Fuss eingesetzt wird. Die dynamische Variante ist ganz klar für Anfänger oder absolute Nieten. Mit nur 3 Knöpfen unterstützt euch die KI, die jeweils automatisch die beste Angriffsvariante für euch aussucht und den Skill Level somit auf 0 reduziert.


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Von Street Fighter kennen wir bereits den Supermeter, der uns besonders krachende Schlagkombos ausführen lässt. In Street Fighter 6 wurde alles ein bisschen umgemodelt. Der Supermeter ist immer noch anwesend und lässt sich bis auf 3 Stufen füllen. Dieser dient aber nur noch für Superspecials und Critial Arts. Ex-Moves hängen ab sofort am Drivemeter, der aus sechs einzelnen Slots besteht und zu Kampfbeginn bereits komplett gefüllt ist. Wir haben nun mehrere Möglichkeiten diesen zu nutzen. Entweder wehren wir uns mit einem mächtigen Ex-Move hier Overdrive genannt, aktiveren ein temporäres 100% Blocken mit dem Dive Parry oder verlinken einen verpassten Combo mit dem Drive Rush und können sogar mehrere Kombinationen verketten, die sonst nicht möglich wären. Die aber wohl umstrittenste Neuerung ist der Drive Impact. Ist euer Gegner in einer Angriffsanimation, kontert ihr mit einem heftigen Knockout und habt meistens noch einen zusätzlichen Schlag frei. Aber aufgepasst, kontert euer Gegenüber ebenfalls mit einem Drive Impact liegt ihr am Boden. Jede Aktion kosten einen oder mehrere Slots eures Drivemeters und wird nach jedem einkassierten Schlag wieder ein wenig aufgefüllt. Geht die Driveanzeige auf Null, fällt ihr in den Stale State und müsst euch mehrere Sekunden gedulden, bis die komplette Leiste wieder voll ist. Als kleiner Nachteil haben eure Angriffe und Specials während dieser Zeit weniger Wumms.


Street Fighter 6 Test Review Testbericht PlayStation Xbox Arcade

Capcom verspricht mit dem neuen Konzept noch dynamischere und unterhaltsamere Fights. Neben dem World Tour und dem Fighting Ground werdet ihr euch auch oft im Battle Hub aufhalten. In dieser Spielhalle stehen Dutzende von Arcade Automaten herum. Hier können wir andere Mitspieler herausfordern, an einem Turnier teilnehmen, das auf einer riesigen Leinwand ingame live gestreamt wird oder uns solo an alten Schinken wie Final Fight oder Super Puzzle Fighter 2 (in deren Originalversionen) vergnügen. Der Battle Hub dient auch als indirekter Laufsteg, in dem jeder seine bizarren Avatar Kreationen zum Besten geben oder mit einem ganz seltenen Kleidungsstück flexen kann. Während in der World Tour die Boutiquen nur Ingame Cash annehmen, verspricht Capcom im Battle Hub uns Fight Money, das wir erspielen oder gegen Echtgeld im Store kaufen müssen. Ein Battle Pass bzw. Fight Pass ist angekündigt und in den nächsten 10 Monaten sollen mit Rashid, A.K.I., Ed und Akuma die ersten DLC Charaktere folgen.



Fazit:

Wir hatten die Testversion bereits Mitte Mai erhalten. Ich hab seither Street Fighter 6 rauf und runtergespielt so gut es ging, da selbstredend die Online Varianten noch nicht aufgeschaltet waren und die insgesamt drei Nasen, die ich im Battle Hub traf, nicht die beste Unterhaltung boten. Da war bei der Beta einiges mehr los. Also widmete ich mich mehrheitlich der World Tour und den Combo Trials. Ich lachte zuerst über die World Tour, die mich an ein Billig-Yakuza erinnerte. So schlimm war es aber dann doch nicht. Eher umgekehrt. Je länger ich durch Metro City wütete und beinahe jeden NPC ausgeknockt, aber nur ein paar Kampfstile zusammen hatte, wurde mein Entdeckerdrang geweckt. Heute könnte ichlocker als Tourguide durch Metro City fungieren. Alleine die Art, wie ihr einen NPC angreift und es dann in den Kampfscreen wechselt, haut mich immer noch vom Stuhl. Ob die Komik so von Capcom gedacht war sei dahingestellt, aber es funktioniert! Die Performance der Oberwelt könnte aber auf der PS5 um einiges bessere sein. Animationen auf grosse Distanz zu rezudieren sollte auf der Current Gen eigentlich Vergangenheit sein. Ich gehe aber davon aus, dass Capcom mit einem der nächsten Patches das Ganze nochmals grafisch optimieren wird. Gut, genug vom Solo Modus, widmen wir uns dem Kampfgeschehen. Und da kann ich mit erleichtertem Herzen sagen: Das ist allererste Sahne! Die Fähigkeiten aus dem Vorgänger halfen mir aber nur bedingt, da das Timing ein wenig anders ist und mit dem Drivesystem alles auf den Kopf gestellt wird. Ich persönlich bin aber nicht der grösste Fan des Dive Impacts (vermutlich, weil ich einfach zu viel mit diesem Move auf die Schnauze bekommen habe) und werde beobachten, wie die Community diese Neuerung aufnimmt. Als ewiger Street Fighter Fan werde ich auch mit dem neuesten Teil wieder dutzende, wenn nicht hunderte von Stunden in Liga Kämpfen verschwenden, denn die Spielbarkeit und die detaillierten Kämpfer machen einfach Laune. Ich habe meine Wertung absichtlich ein wenig runtergeschraubt, da mit zukünftigen Inhalten und Nerfs das Erlebnis 100pro verbessert wird. Trotz den gewagten Experimenten, wie der World Tour und dem Drive System, ist Street Fighter 6 für mich die absolute Spitzenklasse im Beat-Em Up Bereich!



Street Fighter 6 ist für PS4, PS5, Xbox One/Series und den PC erschienen. Wir haben die PS5-Version gespielt. Das frühe Test-Muster stammt von Capcom, wofür wir echt dankbar sind!


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