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AutorenbildStephan Eggenberger

The(G)net Review: Stray

Es gibt nicht viele Videospiele, in denen eine Katze die Hauptrolle spielt, mal abgesehen vom einen oder anderen Haustiersimulator. Der französische Entwickler Bluetwelve Studio schafft nun mit Stray Abhilfe. Das schnurrige Abenteuer findet aber nicht in der Gegenwart statt, sondern in einer von Menschen verlassenen Cyberpunkwelt. Als Katzenbesitzer und Liebhaber der süssen Fellknäuel musste ich mir dieses Spiel natürlich ansehen.


Stray Test Review Katzenspiel Catgame Katzen Playstation

Die Geschichte unseres vierbeinigen Freundes beginnt wie das gewohnte, sorgenfreie Leben einer ganz normalen Katze. Durch einen Fehltritt werden wir aber schon bald von unserer Katzen-Family getrennt und finden uns nun in einer grossen Cyber-Stadt wieder, welche von einer hohen Mauer umgeben ist. Das Ziel ist es, wieder nach oben zu klettern und die düsteren Gassen zu verlassen. Menschen gibt es in dieser heruntergekommenen Welt keine (mehr), aber sie ist von Robotern belebt, die sich wie Menschen verhalten.


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Auf dem Weg nach oben lernen wir die Metropole und ihre Geschichte kennen und vielleicht auch, was mit ihren menschlichen Bewohnern passiert ist. Wir können zwar auf Tastendruck Miauen, aber zum Kommunizieren mit den Robotern benötigen wir einen Übersetzer. Zum Glück treffen wir früh im Spiel den Androiden B-12, der uns auf unserer Reise in die Freiheit begleitet und unterstützt. Wir tragen ihn in einer schicken Rückentasche mit uns und er verwaltet auch die einen oder anderen Gegenstände, welche wir zum Lösen von kleineren Rätseln benötigen.


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Leider ist nicht alles so süss wie unser Protagonist. Die Welt ist vor allem am Anfang sehr düster und auch die Geschichten der blechernen Bewohner sind manchem sehr emotional. Ob das alles mit den kleine Zurks zu tun hat, welche uns feindlich gesinnt sind? Sie greifen meistens in Scharren an und eine Möglichkeit sie zu bekämpfen erhalten wir erst später im Spiel. Also ist am Anfang stets die Flucht die beste Verteidigung. Wenn sie sich an uns festhängen, hilft nur noch Abschütteln. Glücklicherweise sind Katzen Kletterexperten. Dank dieser Fähigkeit haben wir gute Chancen, dem sicheren Tod durch die kleinen Biester zu entkommen. Wir können fast überall hochklettern, wo ein X-Symbol angezeigt wird. Herunterfallen ist unmöglich. Ganz so flüssig wie in einem Assassins Creed funktioniert das Klettern aber leider nicht.


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Auch die Spielwelt ist nicht komplett offen. Die Wege sind meist linear. Nur in den grösseren Hub-Bereichen lädt das Spiel zum Erkunden ein. Natürlich hat unser Schnurrito noch ganz andere typische Fähigkeiten. Wie es sich gehört, wetzt er gerne seine Krallen an Teppichen und Wänden und wirft Dinge herunter (dank meinen Vierbeinern kann ich ein Lied davon singen). Letzteres kommt ab und zu bei seichten Umgebungs-Puzzles zum Einsatz. Gerne schmiegt sich unser Kater auch an die Beine der Bewohner, bringt sie zu Fall oder rollt sich zusammen und macht ein Nickerchen. Das alles ist zwar komplett unnötig, hat aber ungemein viel Scharm und brachte mich immer wieder zum Schmunzeln.


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Technisch liefern die Entwicklern ab! Die Animationen sind äusserst realistisch und das, obwohl kein Motion Capturing zum Einsatz kam. Stattdessen standen ihnen eine grosse Anzahl von Katzenbildern und eine eigene Studio-Katze zur Verfügung. Nicht nur die Animationen sind toll, auch die Grafik hat einiges zu bieten und wird von einem atmosphärischen Soundtack im Hintergrund begleitet, der zur jeweiligen Situation passt. Bei der Steuerung wäre aber noch etwas mehr Feintuning nötig gewesen. Wenn ich x-Mal die Position ändern muss, nur um einen Hebel zu betätigen, kann das schon nerven. Vor allem im Kampf gegen die kleinen Viecher wird es darum oft kritisch. Ansonsten fällt der Schwierigkeitsgrad aber eher leicht aus.



Fazit Stephan:

Ganz ehrlich: Ich hätte nicht gedacht, dass ein kleiner und unbekannter Entwickler wie Bluetwelve Studio ein solches Spiel hinbekommt. Wohlgemerkt; ihr erster Release! Und das schreibe ich nicht, weil ich ein Katzenfan bin. Anstatt eines weiteren Actionkrachers oder Rollenspiels gibt es ein frisches Setting und eine kleine aber gut erzählte Geschichte, die immer mehr von sich preisgibt. Das Ganze ist in eine schöne Spielwelt mit vielen Details verpackt, die zum Erkunden einlädt. Für ca. 7 Stunden werdet ihr mit dem Streuner beschäftigt sein, was für den schmalen Preis ganz angemessen ist. Besitzer eines Playstation Plus-Extra-Abos können das Spiel sogar kostenlos zocken. Wer also Katzen mag und die Zeit bis zu den nächsten Blockbustern vertreiben will, sollte hier zugreifen. Und wie schon erwähnt: Ich hoffe auf eine Fortsetzung mit einer richtigen Open World und noch mehr Möglichkeiten beim Erkunden.



Fazit Sascha:

Auch ich habe zwei Felltiger in der Familie und könnte mir ein Leben ohne sie gar nicht mehr vorstellen. Ja, ich liebe Katzen! Von daher gehöre ich ganz klar zur Zielgruppe von Stray. Zudem mag ich das futuristische, neonfarbene Cyberpunk-Setting allgemein sehr, nicht nur hier. Aber selbst ohne diese Bonus-Punkte kann Stray überzeugen, auch wenn es im Grunde nicht viel mehr als ein Walking-Simulator ist. Herausforderungen gibt es nicht. Die wenigen Actioneinlagen oder Puzzles fordern zu keiner Zeit. Das ist durchaus gewollt, denn Stray soll ein chilliges, entspanntes Abenteuer sein, das vor allem mit seinem Scharm überzeugt und Entdecker fasziniert. Dahingehend ist es richtig stark! Erwähnenswert ist, dass es durchaus gruselige Passagen gibt, die mich unweigerlich an Stranger Things erinnert haben. Dass ich mein Kätzlein nicht anpassen darf ist aber eine riesengrosse, verpasste Chance und auch das abrupte Ende lässt mich mit einem weinenden Auge zurück. Gerne hätte ich mehr Zeit in dieser Welt verbracht. Ich denke aber, dass wir auf einen Nachfolger hoffen dürfen.



Wir haben Stray selbst gekauft und auf einer PS5 gespielt. Das Spiel gibt es zum Zeitpunkt dieses Tests nur für Playstation-Konsolen und den PC und zwar bisher nur als Download. Eine Retail-Fassung steht aber bereits in den Startlöchern und soll am 20. September 2022 erscheinen.


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