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AutorenbildJasmin Linder

The(G)net Review: Story of Seasons: A Wonderful Life

Strohhut auf, Latzhose an und ab in die Gummistiefel, das Farmleben ruft und die Tiere warten. Fast sechs Monate nachdem das Remake von Harvest Moon: A Wonderful Life in Japan erschienen ist, dürfen nun auch wir im Westen endlich Hand anlegen.


Story of Seasons: A Wonderful Life Test Review Testbericht Switch PlayStation Xbox

Nach dem Tod unseres Vaters verschlägt es uns ins Vergessene Tal. Weit weg vom Grossstadtleben, dass wir bis anhin geführt haben, suchen wir einen Neuanfang unter der Obhut eines alten Freundes unseres Papas. Glücklicherweise steht eine kleine Farm leer und wartet nur darauf von uns übernommen und zu neuem Glanz erweckt zu werden. Dazu gibt es noch eine gratis Kuh und zwei kleine Felder für Gemüse und Obst und schon kann das neue Landleben losgehen.


Bevor wir jedoch frisch fröhlich ins Bauerndasein starten können, klärt uns der gute Takakura noch über die neuen Pflichten auf. Danach werden wir sogleich dem ganzen Dorf vorgestellt, dass auch ja jeder Bescheid weiss, dass ein Neuling aus der Stadt eingetrudelt ist. Neben der Arbeit auf dem Bauernhof darf natürlich auch unser Sozialleben nicht zu kurz kommen. Glücklicherweise treffen wir gleich auf 8 potenzielle Partner, die ebenfalls im kleinen Dorf im Vergessenen Tal leben. Na da sollte sich doch ein passender Kandidat oder eine passende Kandidatin finden lassen, um mit uns glücklich bis ans Ende unserer Tage zu leben.


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Doch bevor wir das halbe Dorf anbaggern, kümmern wir uns doch zuerst einmal um Haus und Hof. Neben dem kleinen Wohnhaus verfügt die Farm über einen Viehstall, einen Hühnerstall, zwei Felder, einen Brunnen und ein Aussengehege. Alles kann im Verlauf des Spiels durch den Erwerb von Upgrades oder den Storyverlauf erweitert werden. Aber fürs erste reicht dies vollkommen aus. Zudem sind die meisten Upgrades ziemlich kostspielig und ihr werdet einige Zeit benötigen, das passende Kleingeld dafür zusammen zu sparen.


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Also beginnen wir unser Farmimperium aufzubauen und verdienen die ersten paar Fränklein mit dem Verkaufen der Milch unserer Kuh. Zweimal täglich will die Kuh gemolken werden, damit sie glücklich und gesund ist. Jeden Morgen holt Takakura alle Produkte, die ihr in die Verkaufsbox neben dem Stall legt, ab und bringt diese auf den Markt in die Grossstadt. Gegen Mittag findet ihr dann den Erlös eurer Ware in einer Kiste neben dem Hauseingang. Das Geld investiert man dann am besten gleich weiter und holt sich bei der netten Bäuerin nebenan ein paar Samen um mit dem Gemüse- und Obstanbau zu beginnen. Dabei müsst ihr jeweils den Wachstumszeitraum beachten.


In Story of Seasons ist, wie der Name schon sagt, eure Spielzeit in die vier Jahreszeiten aufgeteilt. Jede Saison dauert hierbei 10 ingame Tage und so habt ihr nach 40 Tagen jeweils ein Jahr hinter euch gebracht. Achtet also darauf, dass die Samen in der richtigen Saison gepflanzt werden und auch noch genügend Tage übrig sind um vollkommen auszuwachsen. Sind eure Kartoffeln, Rüben, Erdbeeren etc. noch nicht erntereif und die passende Jahreszeit ist vorbei, ja dann wird die Ernte wohl leider verwelken. Doch nicht nur der richtige Zeitraum ist wichtig für eine saftige Ernte, auch tägliches giessen und wenn möglich düngen verhilft euch zu einem ertragreichen Erntejahr.


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Ist das erste Gemüse erstmal verkauft und etwas Geld in der Kasse, wie wäre es dann mit dem Kauf von einem zusätzlichen Tier? Neben verschiedenen Kuharten gibt es Hühner, Schafe und später im Spiel auch Ziegen zu kaufen. Jedes Tier bringt euch eine andere Ressource. Kühe und Ziegen geben Milch, Hühner natürlich Eier und Schafe bringen kuschlige Wolle. Kauft ihr die Tiere in jeweils männlicher und weiblicher Form, können sich diese organisch auf eurem Hof vermehren. Dies ist einerseits praktisch, da ihr so zu kostenlosen Tieren kommt und diese nicht teuer kaufen müsst, andererseits führt es früher oder später auch zu Platzproblemen. Zudem geben Kühe zum Beispiel keine Milch solange sie trächtig sind. Überlegt also, wann der passende Zeitpunkt ist euch einen Stier, Bock oder Hahn anzuschaffen.


Die Tiere sind im grossen und ganzen ziemlich pflegeleicht. Ist das Wetter schön holt ihr sie am besten aus dem öden Stall und lasst sie im Aussengehege herumtollen. Dies ist super einfach und ihr müsst nur die Glocke neben dem Stall betätigen. Schlägt das Wetter um und es beginnt zu regnen oder schneien, dann ab nach Hause und die Tiere wieder in den Stall rufen, denn lange Zeit im Regen oder Schnee und eure Tiere werden krank. Das wollen wir doch nicht! Ansonsten die Tiere regelmässig melken, scheren, füttern und kuscheln, damit sie auch wissen, dass ihr sie lieb habt.


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Neben dem Farmen steht der soziale Aspekt des Spiels im Zentrum. So ist das Ziel des ersten Jahres zum Beispiel zu heiraten. Dazu, wie bereits erwähnt, stehen euch gleich 8 Personen zur Auswahl. Jede hat dabei andere Interessen und Vorlieben und manche sind einfacher von eurer Zuneigung zu überzeugen als andere. Wie holt man sich also die Traumfrau oder den Traummann? Relativ simpel. Viel mit ihnen reden und herausfinden was sie mögen, damit ihr dann auch passende Geschenke bereit habt. Allgemein gilt es, viel mit den Menschen im Dorf zu plaudern, denn umso besser ihr befreundet seid, desto eher überreichen sie euch auch mal ein Geschenk oder es wird sogar ein spezielles Event getriggert. Neben dem Plaudern und Beschenken, könnt ihr auch kleinere Aufgaben für die Leute erledigen. Im Dorf findet ihr ein Anschlagbrett, wo die Bewohner kleine Suchanfragen anbringen. Immer zweimal pro Jahreszeit findet ihr dort neue Anfragen.


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Ist die Herzdame oder der Herzbube gefunden und gesichert, steht am Ende des ersten Jahres die grosse Hochzeit an. Gleichzeitig springt das Spiel am Ende jedes Jahres ein paar Jahre in die Zukunft um eure Lebensgeschichte voranzutreiben. So beginnt das zweite Jahr gleich mit einem leicht vergrössertem Wohnhaus und einem Baby, dass nun von euch aufgezogen und regelmässig geknuddelt werden will. Welche Interessen euer Kind hat und ob es später den Hof übernehmen wird oder nicht, hängt nun davon ab, wie ihr das Kind erzieht und welche Interessen ihr fördert. So kann das Kind mit Geschenken, Spielzeug und Interaktionen mit anderen Dorfbewohnern beeinflusst werden. Wollt ihr es also in eine spezifische Richtung lenken, dann interagiert regelmässig mit eurem Nachwuchs.


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Habt ihr neben dem Familienleben und der Hofarbeit noch Zeit übrig, könnt ihr diese mit den verschiedenen Nebenaktivitäten im Dorf vertreiben. Schnapp euch eure Angelrute und geniesst die Zeit am Fluss oder Strand, begebt euch zur alten Ruine und buddelt nach Schätzen im Boden oder spielt eines der Minispiele, die euch von einzelnen Bewohnern angeboten werden.


Ein weiterer Zeitvertreib ist das Kochen, denn ihr müsst auch regelmässig was essen, damit ihr nicht aus den Latschen kippt. Rezepte lernt ihr durch Gespräche mit den Leuten im Dorf, über Aufgaben am Anschlagbrett oder von den Elfen, die ihr im kleinen Wald hinter eurem Hof antrefft. Wie öfters ihr kocht, desto besser wird euer Kochskill und desto grösser wird die Auswahl an Rezepten.


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Neben den zufälligen Freundschaftsevents mit den einzelnen Bewohnern gibt es auch fixe im Kalender festgelegte Ereignisse. So hat jede Jahreszeit ein Spezialereignis. Im Frühling gibt es die Neujahrsfeier, im Sommer das Feuerwerk am Strand, der Herbst bringt das Erntefest und im Winter versammelt sich das Dorf für ein lauschiges Beisammensein am Lagerfeuer. Zudem kommt ein Händler immer zweimal pro Saison ins Dorf und verkauft euch beispielsweise bessere Varianten eurer Werkzeuge oder auch neue Outfits und Inneneinrichtungen fürs Haus. Der Händler kauft euch auch alles ab, was Takakura nicht in die Stadt mitnehmen will, z.B. Fische oder Schätze aus der Ruine.


Für einen Storydurchlauf in Story of Seasons: A Wonderful Life habe ich ca. 60 Stunden gebraucht, ihr könnt also ordentlich Zeit auf eurem Hof verbringen und wer sogar die verschiedenen Partneroptionen ausprobieren will, kann noch viel länger im Vergessenen Tal verweilen.



Fazit:

Als jemand, der nicht viel Erfahrung mit Farming-Games hat, bin ich mit wenig Erwartungen in den neusten Story of Seasons Teil eingestiegen. Zu Beginn schien alles etwas kompliziert. Ich fühlte mich ein bisschen erschlagen von den viele Erklärungen und Tutorials für die Haltung der Tiere und der Anpflanzung von Gemüse und Früchten. Doch wie so häufig, wird am Schluss nichts so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Der Einstieg war für meinen Geschmack sehr langatmig. Bis der Bauernhof einigermassen rund läuft und somit auch ein brauchbarer Batzen Geld reinkommt, vergeht fast das erste Jahr. Die Folgejahre gestalten sich dann interessanter, da durch die Upgrades mehr Optionen und Arbeit hinzukommen. Leider habe ich mich gerade gegen Ende des Spiels immer mehr dabei erwischt, wie ich meine Switch ab und zu weggelegt habe, nur um etwas Zeit im Spiel vergehen zu lassen. Hat man erst einmal alles ausgebaut, sich die 4-5 verschiedenen Dialoge der Bewohner angehört und die Minispiele ausgiebig gespielt, bleibt nicht mehr viel übrig, um die Tage hinter sich zu bringen. So geht dem Spiel im letzten Drittel etwas die Luft aus und es zieht sich in die Länge. Mehr Abwechslung von Jahr zu Jahr wäre durchaus wünschenswert gewesen. Andererseits handelt es sich um ein Remake, und es stellt sich die Frage, wieviel will man vom Original abweichen und was lässt man lieber sein.


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Wir haben uns das Spiel auf Nintendo Switch angesehen. Story of Seasons: A Wonderful Life ist auch für PlayStation 5, Xbox Series und PC zu haben. Das Test-Muster stammt von Nintendo. Vielen Dank dafür!


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