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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Starlancer

Star Wars Fans hergehört! Mit Starlancer bekommt Ihr frisches Kanonenfutter für Eure Dreamcast und zwar von niemand geringerem als Erin und Chris Roberts, die sich ja schon für die erfolgreiche Wing Commander Serie verantwortlich zeichnen. Diesmal zieht Ihr als Rekrut des 45. Squadron gegen die allmächtige Allianz in den interstellaren Sternenkrieg!


Starlancer Test, Review, Testbericht für SEGA Dreamcast.

Starlancer hat seinen Ursprung jedoch nicht im Konsolen-Sektor, sondern ist eine weitere Windows CE-Konvertierung eines erfolgreichen PC-Spiels. Die Story ähnelt Star Wars fast aufs Haar, lediglich die Namen wurden vertauscht. Diesmal ist die Allianz das schware Schaf – in Form der bösen, bösen Kommunisten, die zu dieser Zeit die Mehrzahl in unserem Sonnensystem bilden – und die Koalition die Rebellen, die sich gegen sie stellen. Als Rekrut warten insgesamt 25 Missionen auf Euch, um Euch Rang und Namen zu verdienen und um der Menscheit Ruhe und Frieden zu bringen.


Das Spiel selbst ist dann pure Shooting Action, dafür aber vom Feinsten! Vor jeder Mission gibts ein kurzes Mission-Briefing, danach wählt Ihr Schiff und Bewaffnung und schon gehts los. Zwischen den Missionen gibts wieder die obligaten FMV-Movies zu sehen. Da das Original steuerungstechnisch mit einer ausgeklügelten Kombination zwischen Mouse und Keyboard glänzte, ging meine Skepsis in Sachen DC-Konvertierung vorallem in Richtung DC-Joypad, das ja “nur” 10 Knöpfe zur Verfügung stellt (das Digi-Pad mal mitgerechnet). Die Jungs von Crave haben das aber perfekt hingekriegt. Wie auch schon in Titeln wie Rainbow Six oder Hidden&Dangerous wird durch Gedrückthalten eines Buttons in Kombination mit den Richtungstasten des Digipads jeweils eine von 4 Funktionen aufgerufen. Somit stehen alle Features wie Auto-Lock, automatische Geschwindigkeits-Korrektur oder das umfangreiche Radar- und Target-System der PC-Version auch in dieser Dreamcast Umsetzung zur Verfügung.


Ausserdem unterstützt Starlancer auch das Dreamcast-Keyboard, falls jemand mit dem etwas gewöhnungsbedürftigen Button-Layout seine Mühe hat. Was Euch beim ersten Raumkampf sofort ins Auge fällt ist die erstaunliche hohe Framerate (für eine CE-Konvertierung) und die grandiosen Licht- und Explosionseffekte. Die Gegner zerreist es förmlich in der Luft, es fliegen jede Menge Teile, Feuer und Rauchschwaden durch die Gegend. Das mag für den luftleeren Raum zwar etwas unrealistisch sein, aber schliesslich kümmert sich Hollywood ja auch nicht um solche "Kleinigkeiten". Spektakulär muss es aussehen, und das tut es allemal! Selten wurde die Atmosphäre einer Raumschlacht so gut eingefangen wie in Starlancer und man merkt den Entwicklern die langjährige Erfahrung in diesem Sektor sichtlich an. Die Missionen sind dabei alle dynamisch aufgebaut, d.h. innerhalb einer Mission gibts sogenannten Sub-Events, die den weiteren Verlauf der Story beeinflussen. Manchmal hat das Scheitern eines solches Events erst ein paar Missionen später Einfluss auf den Verlauf der Geschichte, was dem Spiel eine gute Langzeitmotivation gibt und zu mehrmaligem Durchzocken einlädt.


Dabei ist auch innerhalb einer Mission immer für Abwechslung gesorgt. Was als prüder Aufklärungs-Flug beginnt, kann mit einer monumentalen Raumschlacht enden. Manchmal fliegt Ihr bloss Eskorte oder sucht nach dem Flight-Rekorder eines zerstörten Raum-Frachters. Ein ander mal besetzt Ihr ein Raum-Labor oder beschützt hilflose Zivilisten beim Transport in eine sichere Zone. Die Aufmachung errinnert mich stark an Starship Troopers, mit dem “The 45th wants YOU!”-Scharm, wenn Ihr versteht was ich meine. Jede Menge Movie-Footage und InGame-Filmchen, sowie die Fülle an Sprachausgabe in Form von ständigen Funksprüchen bringen die intesive Sci-Fi Stimmung excellent rüber. Genre-Fans werden Ihre wahre Freude haben, dafür garantiere ich.


Wem der ganze Missions-Schnick Schnack zu viel ist, oder wer lieber auf blosses Ballern steht, für den hält Starlancer einen Instant-Action-Mode bereit, wo man Skill-Points erspielen kann. In diesem “Simulator” wie ich ihn nenne, müsst Ihr Wellen verschiedenster Gegner innerhalb einer Zeitlimits ausschalten. Schafft Ihr das nicht, gibts das Game Over zu Gesicht. Gute Piloten holen sich hier die nötige Erfahrung für den Story-Mode. Wer auf Multiplayer- Gefechte steht, kann auch mit bis zu 6 Spielern SegaNet unsicher machen. Ich konnte dieses Feature leider nicht selbst austesten, bin mir aber sicher, dass sich da wirklich heisse Raumschlachten unter Freunden entwickeln werden. Auf der negativen Seite gibts aber auch ein paar Punkte. Zuerst muss ich den etwas doofen Ziel-Computer erwähnen. Normalerweise nimmt der Ziel-Computer immer automatisch den nächsten Gegner ins Visir, was ja eigentlich ganz gut scheint. Fast in jeder Mission müsst Ihr aber z.B. auch Raketen abwehren, die auf Eure Mutterschiffe abgefeuert werden.


Nun kommt es vielfach vor, dass Ihr krampfhaft damit beschäftigt seid, die gefährliche Rakete in Eurer meterlangen Target-Liste zu suchen, während eben diese Rakete unterdessen ungehindert ihr Ziel erreicht. Manche Missionen müsst Ihr aus diesem Grund mehrmals absolvieren, da Ihr das entsprechende Ziel nur sehr mühsam auswählen könnt. Mit blossem Auge kann man im schwarzen Raum auch nur sehr wenig ausmachen.


Das Spiel ist überhaupt ziemlich düster und dürfte ruhig etwas Helligkeit vertragen. Ab und zu gibts ausserdem die berühmt-berüchtigten Windows CE-Ruckler, die besondern in den letzten Missionen ein bisschen störend wirken, wenn grosse Sternenzerstörer und ganze Planeten-Systeme auf dem Bildschrim sind. Die Ladezeiten sind auch etwas länger ausgefallen, was wir aber wiederrum dem Windows CE-Umstand verdanken. Zuletzt muss ich die Steuerung nochmals erwähnen, mit der der eine oder andere Sternen-Krieger sicherlich haarige Situtationen erleben wird (wo sind denn jetzt wieder meine LockOn-Raketen!?.. Hach, hier!). Man muss sich einfach mit den vielen Funktionen erstmal richtig vertraut machen, was gut und gern einen ganzen Abend dauern kann.


Fazit:

Schnelle Weltraum-Shooting Action, mit vielen netten Grafik-Effekten und einer toll erzählten und non-linearen Story. Wer auf arcadelastige Spiele steht, aber vor einer tiefgehenden Steuerung nicht zurückschreckt, darf diesen Titel einfach nicht verpassen. Erin und Chris Roberts machen Ihrem Namen alle Ehre, mir persönlich gefällt Starlancer sogar um einiges besser als Ihre erfolgreiche Wing Commander Serie. Für Genre-Fans und Star Wars Fanatics einfach ein Muss!


Starlancer Test, Review, Testbericht für SEGA Dreamcast.

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