Hätte Harrison Ford in Cowboys & Aliens seinen Millenium Falken zum Ärsche aufreissen gehabt, der Awesomenesslevel wäre fast so hoch geschossen, wie der von Starhawk. Aber Starhawk hat noch Transformers!
Wie es sich schon im Preview abgezeichnet hat, Starhawk setzt neue Massstäbe für Online Shooter. Doch beginnen wir am Anfang. 2007 erschien der gedankliche Urvater von Starhawk namens, haha, Warhawk. Leider gelang es Warhawk nie zum Durchbruch, obwohl es mit einem bestens ausbalancierten Waffenarsenal, der Möglichkeit, zu Viert im Splitscreen zu spielen und den nie enden wollenden Dogfights in der Luft für viele durchgeballerte Nächte sorgte.
Leider bot Warhawk aber keinen Singleplayermodus. Die Entwickler von Lightbox Interactive machten sich natürlich sofort daran, bei Starhawk diesen Fehler auszumerzen. Mit einer herzerweichenden Story über Bruderverrat, verlorene Liebe und verpasstem Reichtum besitzt der Singleplayer zwar alle Ingredienzen für ein fesselndes Spiel, doch leider vermag es langfristig nicht überzeugen. Die Missionen um den Outlaw Emmet sind zu repetitiv und bieten zu wenig Abwechslung. Ausserdem ist die Story zu flach ausgefallen, als dass sie wirklich packen könnte. Für das erste Warmballern und Zurechtfinden vor der Onlineschlacht reicht es aber alleweil.
Im Onlinemodus fährt das Spiel seine Waffen aber so richtig auf. Zu den am Anfang genannten Transformern bietet Starhawk mit „Build & Battle“ noch eine gepfefferte Schrotladung Starcraft. Fehlt einem auf dem Schlachtfeld eine Mauer? Kein Problem, das Mutterschiff hat genügend an Lager und schickt die Bauteile direkt auf das Schlachtfeld. Dasselbe kann der Spieler mit Fahrzeugparks, Flugfeldern oder automatischen Abwehrgeschützen machen. Hauptsache man hat genügend Energie, die wiederum aus den Rifts gewonnen werden. Apropos Flugfeldern.
Die Hawks, die Flugmaschinen in Starhawk, sind das eigentliche Highlight des Spiels. Einerseits sind sie am Boden mächtige Battlesuits, so dass jeder Mechwarrior glänzende Äugelein vor Neid bekommen würde. Andererseits transformieren sie sich in einem kurzen Augenblick in ein Flugzeug, mit dem die spannendsten Dogfights über den Köpfen der Fusstruppen geschlagen werden. Da jeder auf der Multiplayermap die verschiedenen Vehikel und Gebäude benutzen und bauen kann, ist jedes Match einzigartig. Ausserdem entscheiden nicht die Waffen oder die Munition über Sieg oder Niederlage, sondern die Fähigkeit des Teams, miteinander Strategien zu entwickeln und zusammen zu kämpfen. Ob man jetzt einen Panzer unterm Arsch oder ein Jetpack am Rücken hat, das Spiel ist genug ausbalanciert, dass kein immergleiches Rezept zum Sieg führt.
Grafisch ist Starhawk auf dem neusten Stand. Die Effekte sind schön gestaltet, das Spiel ist stringent durchdesignt und ist aus einem Guss. Dass macht nicht nur Spass beim Anschauen sondern noch mehr Spass beim schöne Dinge wegballern. Auch soundmässig ist bei Starhawk nichts zu bemängeln. Die countrylastige Hintergrundmusik gibt die richtige truckerfahrerstimmung, die ein solches Westernspacespektakel verdient hat.
Fazit:
Mit Starhawk ist Lightbox Interactive in meinen Augen ein grosser Wurf gelungen. Der Multiplayermodus bietet ein völlig neues Spielerlebnis und ist wegbereitend für Onlineshooter der nächsten Generation. Doch so gut der Onlinemode ist, so weit fällt der Single Player- bzw. Storymodus ab. Nur gut braucht man den nicht wirklich, wenn das Onlineballern so viel Spass macht.
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