Gut ein Jahr nach dem Überflieger Star Wars: Rouge Leader 2 beim Launch des Gamecubes, kommt jetzt der langerwartete Nachfolger. Mit Rebel Strike hat sich Factor 5 viel vorgenommen. Wird die Macht mit dem Spiel sein?
Das Grundprinzip wurde 1:1 vom Vorgänger übernommen, man fühlt sich sofort heimisch. Immernoch wählt man eine Mission aus, kommt in den Hangar, wählt das Schiff mit dem man die Mission bestreiten will und los geht’s. Am Ende der Mission sieht man dann, ob man eine der 3 möglichen Medallien erhalten hat, welche neue Levels freischalten. Neuerdings ist man auch zu Fuss unterwegs, steigt an Board eines Speederbikes, kann auf stationäre Geschütze umsatteln, Imperiale Walker und AT-STs steuern oder sogar auf einem Taun Taun reiten.
Die Steuerung der verschiedenen Raumschiffe ist gewohnt gut gelungen und man hat stets die volle Kontrolle über sein Schiff. Anders sieht das bei den Fuss-Missionen aus. Mit Laserwumme und Laserschwert bewaffnet soll man die Schergen des Imperiums niedermachen. Leider ist Factor 5 dabei gewaltig ins Fettnäpfchen getreten, zu ungenau ist die Steuerung, zu dumm die Gegner, im allgemeinen empfindet man das Gelatsche einfach als mühsam und unfertig. Die Idee an sich wäre toll, wenn sie doch nur besser umgesetz worden wäre. Mehr dazu später. Kehren wir in den Weltraum zurück, wo Rebel Strike seine wahren Stärken zeigt. Wunderschöne Sternenzerstörer, dutzende von Tiefighter auf dem Bildschirm und ihr mittendrin!
Die Missionen setzen sich aus den gewohnten Mustern zusammen. Fliege von A nach B und zerstöre C, oder "beschütze Rebellen Schiff vor bösem Imperium". Die insgesamt 19 Missionen strotzen vor Abwechslungsreichtum und Ideen, man fühlt sich richtig in die Filme versetzt, was auch den vielen eingespielten Movie-Schnippseln zu verdanken ist. Kommen wir zum Multiplayer Part in Rebel Strike. Man hat zum einen die Multiplayer üblichen Deathmatches oder aber - und das ist das Highlight des Games - kann sich zusammen mit einem Kumpel kooperativ durch das komplette Rouge Leader 2 schlagen, mit vergrössertem Gegneraufkommen und ein bisschen abgeändertem Missions-Design. Na, wenn das mal kein Bonus ist! Dadurch ergeben sich unglaublich tolle Möglichkeiten, z.B. in der Todesstern Mission: Einer schaltet die Geschütztürme aus und der andere gibt ihm Feuerschutz, in dem er die Ties vom Himmel holt.
Das Ganze läuft auch noch superflüssig und ohne irgendwelche Geschwindigkeitseinbusen oder Detailverluste bei der Grafik, einfach göttlich! Apropos Grafik: Wenn man den Vorgänger gezockt hat, wird einem zunächst fast nicht auffallen, dass die Grafik noch einen Tick besser geworden ist, doch sie ist es! Schon in den ersten Missionen zeigt der Cube wozu er fähig ist. Extrem detaillierte Umgebungen, riesige Gegnerhorden am Boden und in der Luft und eine neuartige Ausleuchtung der Umgebung machen den Titel grafisch zur Augenweide. Dazu ist alles noch wunderschön detailliert und die Hintergründe atemberaubend. Man fliegt durch Meteroitenschwärme und hat Schallbomben dabei, welche wie in Episode 2 Movie richtig schön knallen und alles in ihrem Umkreis zerstören, absolut sehenswert!
An den Flugmissionen gibt es nach wie vor nichts auszusetzen, einzig die komischen „Black Screens“ welche beim Einspielen der Movie-Zwischensequenzen oder beim Laden auftreten, empfindet man als störend. Kommen wir zu den erwähnten Laufmissionen. Da muss das Spiel leider Federn lassen. Selten hat man so hölzerne Animationen gesehen und auch die Kamera gibt nur selten einen optimalen Blick aufs Geschehen. Der Dagobah-Level, wo man zum Jedi ausgebildet wird, ist dabei der schlimmste im gesamten Spiel. Hier soll man über schwebende Plattformen springen, wobei die Steuerung so mühsam ist, dass man so gut wie jedes mal daneben hüpft. Die Kollisionsabfrage macht ständig Pause. Was im kompletten Spiel sehr gut rüber kommt, ist der Soundtrack, welcher in feinstem ProLogic 2 daher kommt. Als Star Wars Fan vermisst man zwar die Original Sprecher vom Film (Imperator und Darth Vader), aber das lässt sich verkraften.
Fazit:
Rebel Strike ist nach wie vor ein äusserst solides Game, mit sehr gute Spielbarkeit, super Grafik, extrem hohem Wiederspielwert und extra-feinem Multiplayer Modus. Zusätzlich packte Factor 5 noch das ganze Rogue Leader 2 und die Klassiker Star Wars und Empire Strikes Back von 1982 oben drauf, was soll da noch schief gehen? Leider ist die Faszination des ersten Teils nur bedingt eingefangen worden, was hauptsächlich an den missratenen Fuss-Partien liegt. Den Perfektionismus, welchen den Vorgänger zum Platinum Game machte, vermisst man in Rebel Strike. Für Star Wars Fans ist das Spiel dennoch ein Muss. Rebel Strike stellt auf jeden Fall ein überdurchschnittliches Game dar, welches in keiner Gamecube-Sammlung fehlen sollte. May the Force be with you!
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