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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Star Wars Outlaws

In einer weit, weit entfernten Galaxie; ja da gibt es sie vielleicht noch, die gelungenen Star Wars Drehbücher. Auf unserem Planeten Erde wurden diese von Disney geschickt durch unterdurchschnittliche Hollywood-Kost ersetzt. Umso kritischer beäugt wurde Star Wars Outlaws. Schafft Ubisoft, was Disney seit Jahren mit System verhunzt?


Star Wars Outlaws Test, Review, Testbericht Xbox Series X

Eine niederschmetternde Star Wars Einleitung; hierfür möchte ich mich erstmal entschuldigen. Ich bin Star Wars Fan der ersten Stunde und liebe die ersten drei Filme, also Episode vier bis sechs. Überglücklich war ich nicht mit Lucas’ Prequels. Erst die späteren Disney Verfilmungen haben gezeigt, wie gut George die ersten drei Episoden eigentlich gemacht hat. Nun gut, lange Rede kurzer Sinn: Ich wurde in den letzten Jahren mehr und mehr enttäuscht von dem in Theorie "gigantischen und super interessanten Star Wars Universum". So viel wäre möglich, soviel könnte man aus den unendlichen Weiten der Galaxie herausholen, und doch erwarten mich die immer gleichen Jedi-Geschichten mit denselben ausgelutschten Charakteren. Outlaws hatte also zu Beginn keinen leichten Stand bei mir, soviel sei gesagt.


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Etwas einfacher hatte es da Ubisoft mit dem Thema "Open World", mich für ihr neues Spiel zu begeistern. Dennoch sei erwähnt: Outlaws ist kein Assassins Creed; und das ist auch gut so. Einige Anleihen der historischen, offenen Welten wurden dennoch übernommen. Wenn Ubisoft etwas gut kann, dann ist es World Building. Das zeigt uns Outlaws bereits nach kurzer Spielzeit. Im Gegensatz zu jüngsten Titeln der französischen Spieleschmiede werden wir nicht mit To-Dos und Kartenmarkierungen überhäuft und zugemüllt. Qualität über Quantität, ohne die Karte dabei leer und langweilig erscheinen zu lassen. Die frei begehbaren Planeten sind nicht nur äusserst abwechslungsreich, sondern dazu noch bezaubernd schön. Wenn selbst die trostlose Wüste von Tatooine zum Erkunden und Verweilen einlädt, ist das ein Kompliment an das gelungene Welt- und Kartendesign. Star Wars Outlaws konkurriert grafisch mit dem pompösen Red Dead Redemption 2, allerdings ohne dessen Klasse in Gänze zu erreichen. Statt mit dem müden Gaul erkunden wir die weiten Welten mittels Speeder-Bike. Manchmal etwas hakelig, aber mit etwas Übung kriegen wir den Dreh raus.


Star Wars Outlaws lässt den Spieler aber nicht nur in äusserst unterschiedlichen Open Worlds eintauchen, es warten auch immer wieder interessante lineare Missionen, oft gänzlich losgelöst von der zuvor bereisten offenen Welt. Diese Story-Abschnitte sind das Salz in der Suppe, welche wir bei vielen Spielen dieser Art in der Vergangenheit etwas vermisst haben. In den besagten Abschnitten wird geklettert, gerne auch mit Greifhaken, gerätselt und zwischen patroullierenden Gegnern herum geschlichen. Werden wir entdeckt, darf nach Herzenslust geballert werden, Blaster mit unendlicher Munition sei Dank. Es gilt allerdings aufzupassen, dass das futuristische Schiesseisen nicht überhitzt. Im Gefecht nimmt Kay Vess, so der Name unserer flinken Diebin, auch mal die Waffe eines Sturmtrupplers auf. Dauerhaft behält sie jene aber nicht im Besitz.


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Weder das Rumkraxeln, das Schleichen noch das Ballern ist revolutionär gut, ganz im Gegenteil, irgendwie haben wir das alles schonmal gesehen. Aber die Mischung machts, wie so oft. Outlaws schafft es hervorragend, keines der Gameplay Elemente langweilig werden zu lassen. Kaum sind wir an ein paar Gegnern vorbei geschlichen, schon gilt es, sich über den nächsten Abgrund zu hangeln. Worauf eine kurze Schiesseinlage auf Kay wartet. Ein überaus überzeugender Gameplay-Loop, dem der stetigen mitreisende tierische Kumpane gut zu Gesicht steht.


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Nix – ja der heisst "Nix" - ist dabei nicht nur ein nettes Gadget, sondern gelungen in die Spielmechanik eingebunden. So lenkt er Gegner ab, attackiert, holt Items aus der Entfernung herbei oder hilft euch sogar beim Cheaten im (unerwartet unterhaltssamen) Karten-Minispiel. Die Story zeigt uns dabei immer wieder, wie nahe sich die beiden sind und schafft emotionale und interessante Momente, nicht nur mit Nix. Gerade die Story ist ein unerwartet interessanter Faktor in Star Wars Outlaws und lässt uns kaum mehr das Joypad beiseitelegen. Wenn auch in diesem Star Wars Ableger keine grossartig neuen Charaktere auf uns warten und alteingesessene Kreaturen einmal mehr unseren Weg kreuzen. Wie schon beim Gameplay: Die Mischung stimmt einfach. Gerade auch, weil wir in der Haut von Kay Vess vieles aus einer anderen Perspektive sehen. Dass die gute Frau dabei das weibliche Abziehbild von Han Solo zu sein scheint, tut der Geschichte eher gut, als dass es schaden würde. Schliesslich war Han schon immer der eigentliche Star in Lucas’ Universum, weil er eben nicht so weiss oder schwarz, eben nicht so aalglatt ist, wie die Jedi.


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Genau so in den Grauzonen unterwegs sind wir im Verlauf der Story, weil es gilt, sich bei verschiedenen Verbrecher-Syndikaten beliebt zu machen. Das geht aber nicht von statten, ohne dabei auch schlechtes Karma bei dem jeweilig Anderen in Kauf zu nehmen. Jabba freut sich entsprechend wenig, wenn wir seiner Konkurrenz willig zur Seite stehen. Je nachdem, wem wir im Verlauf der Story grad freundlich gesinnt sind, öffnen sich so ganz andere Wege. So erschleichen wir uns den Weg zum Ziel über Lüftungsschäfte oder laufen frisch-fröhlich durch den Haupteingang. Je nach dem vereinfacht uns die Loyalität den kommenden Spielverlauf massgeblich.


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Weitere Hilfe erhält Kay durch die unterschiedlichen, im Spiel versteckten Lehrmeister. Diese drängen sich uns allerdings nicht auf, vielmehr gilt es sie erst im Verlauf des Spiels über beispielsweise mitgelauschte Gespräche zu finden. Der Aufwand lohnt sich, da diverse von Kays Fähigkeiten aufgewertet werden können, was speziell später im Spiel äusserst hilfreich sein wird. Wer zudem noch fleissig in der Welt sammeln geht, levelt mit der Zeit Jacke, Blaster, Bike und Raumschiff auf, um sich danach noch fluffiger in der Spielewelt zu bewegen. Kays Attribute selbst bleiben aber über den gesamten Spielverlauf die gleichen, wer also ein echtes Rollenspiel erwartet, ist hier falsch. Lediglich über die Kleidung lassen sich einige Eigenschaften verbessern.


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Nach gut dreissig Stunden ist die Reise dann auch schon wieder vorbei, zumindest die Story und das Gross der Nebenmissionen. Was einige bei den letzten drei Assassins Creed Games angekreidet haben mögen, hätte ich in Outlaws gerne gehabt: Mehr Content. Zwar gibt es noch diverse kleine Nebenaufgaben, wie die sich ständig erneuernden "Contracts", einiges an Sammelkram und ein paar Mini-Games wie beispielsweise die Spielautomaten oder das bereits erwähnte Kartenspiel, aber erfahrungsgemäss reicht das nicht aus, um sich viel länger in der grossartigen Spielewelt aufzuhalten. Zwar ist es schön, mal ein "überschaubares" Open-World Epos auf den Screen zu kriegen, aber etwas mehr wäre hier tatsächlich schön gewesen. Und das trotz der teilweise hakeligen Schleich- und Kletter-Steuerung oder den wenig begeisternden Weltraum Dog-Fights.


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Wo wir gerade beim Thema Weltraum sind: Ihr könnt mit eurem Raumschiff auch in den Weltraum fliegen und Asteroidenfelder und Nebulas im Orbit erkunden, um Beute zu machen. Oder ihr tragt Raumschlachten mit Ties und Schmuggler-Kreuzern aus. Manchmal dürft ihr sogar auf einer Raumstation landen, um die örtliche Cantina zu besuchen. Allerdings fühlt sich das oft nur als Bonus an. In den Weiten des Alls wäre sicherlich noch etwas Luft nach oben möglich gewesen. Das stört das äusserst positive Gesamtbild aber kaum.


Dass wir zudem fast alles im Optionsmenü anpassen dürfen und selbst lästige, sich stets wiederholende Aufgaben wie Schlösser-Hacken oder Kisten aufschliessen einfach automatisieren dürfen, setzt dem Spiel dann noch die Krone auf.



Fazit Andy:

Das ist mal echt eine positive Spiele-Überraschung. Zwar habe ich mich auf das neue Star Wars Open World Epos von Ubisoft gefreut, aber aufgrund der bereits erwähnten Umstände mit einer gesunden Portion Skepsis. Allerdings haben die kreativen Köpfe von Massive Entertainment hier einen der gelungensten Genre-Mix der letzten Jahre aus dem Hut gezaubert. Hier passt das Zusammenspiel von Erkundungstouren der wunderschönen und stets flüssigen Planeten, über die spannenden Story-Missionen, bis hin zu mannigfaltigen Minispielen. Der beste Part ist vermutlich, dass keine der verschiedenen Zutaten zu viel Zeit am Stück einnimmt, womit die Mixtur stets frisch und unterhaltsam bleibt. Zuletzt schafft Ubisoft etwas, was Disney über Jahre nicht hingekriegt hat: Ich erfreue mich wieder wie ein kleines Kind am Star Wars Universum, danke dafür!


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Fazit Sascha:

Auch ich bin ein Star Wars Fan und ähnlich wie Andy habe auch ich nicht viel mehr als einen weiteren AC-Klon im Star Wars Skin erwartet. Umso erfreulicher und auch überraschend, dass Ubisoft hier nur die besten Eigenschaften seiner letzten Werke ins Spiel packt und sich eher an Tomb Raider oder Uncharted orientiert. Von der erstklassigen grafischen Präsentation, bis hin zum fast völlig fehlerfreien und abwechslungsreichen Quest-Design, habe ich an diesem Gameplay-Mix kaum etwas auszusetzen. Oft geben sich offene Weiten und lineare Level mit eindrücklichen Setpieces die Klinke in die Hand. Das macht Eindruck. Kay Vess ist eine der besser geschriebenen Figuren im Star Wars-Universum und ihr Sidekick Nix nicht nur ein putziges Anhängsel, sondern ein hilfreiches Spiel-Element, das emotional an BD-1 und Grogu heranreicht. Der Fokus auf Stealth mag vielleicht nicht jedermanns Sache und wahrscheinlich für viele der grösste Kritikpunkt sein, aber wenn euch das nichts ausmacht oder ihr ein begeisterter Star Wars-Fan seid, ist Star Wars Outlaws einfach ein Muss.


Star Wars Outlaws Test, Review, Testbericht Xbox Series X Wertung für PS5

Star Wars Outlaws gibt's für PC, Xbox Series X|S und PS5. Wir haben das Spiel auf der Xbox Series X getestet. Das frühe Test-Muster stammt von Ubisoft, wofür wir uns herzlich bedanken!




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