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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Star Wars: Obi-Wan

Werde ein Jedi und nutze die vielen Spezialfähigkeiten eines Jedi-Meisters! Verfeinere deine Force-Techniken und vollende dein Training im Jedi Council. Dann geh und kämpfe gegen das Dunkle Imperium sowie einen ganz neuen Feind, die mächtigen Jin'ha!


Star Wars: Obi-Wan Xbox Classics Test, Review, Testbericht.

LucasArts verspricht auf der Hülle eine ganze Menge, so dass man als Star Wars-Anhänger schnell in den Bann von Obi Wan gezogen wird. Auf den Screenshots sieht das Spiel zudem richtig gut aus, also auch auf der giftgrünen DVD-Hülle. Leider überkommen den trainingswilligen möchtegern-Jedi schnell Zweifel an seiner Gilde, sobald er sich länger als 30 Minuten mit diesem "Verbrechen in Full-Screen" auseinandergesetzt hat. Sollte dies der Alltag eines Jedi-Meisters sein? So hab ich mir das zumindest nicht vorgestellt.


Das Spiel lässt euch einige einschneidende Lebensabschnitte des edelsten aller Jedi-Meister nachspielen, Obi-Wan Kenobi. Der gute alte Kenobi, in seiner Jugend schlicht "Padawan" genannt, beginnt dabei als Student im Jedi-Council und mausert sich (das halbe Spiel über) in diversen Kleinaufträgen und der Jedi-Arena zum Lichtschwert-Meister. Danach darf er dem bösen Imperium gegenübertreten und einige Missionen aus Episode I nachspielen. Das Ende von Film und Spiel sind dann praktisch identisch (ja, der gute Qui-Gon beisst auch hier ins Gras).


Zu den guten Seiten des Spiels gehört die Idee, wie Obi-Wan grundlegend gespielt wird: Mit dem rechten Analogstick Laufen und mit dem Linken zur gleichen Zeit das Lichtschwert schwingen. Die 4-Buttons dienen zum Aktivieren, Springen, Ducken und der Akrobatik, sprich Flic-Flacs und Hecht-Rollen. Zusätzlich kann man seine Jedi-Powers einsetzen, was durch simples Drücken des "Force"-Shoulder-Buttons und einem der sechs Main-Buttons gleichzeitig realisiert wird. "Force-Pull" entwaffnet eure Gegner, während "Force-Jump" euch hoch in die Luft katapultiert, um grössere Hindernisse und Löcher zu überwinden oder gegnerischen Angriffen auszuweichen. "Force Push" befördert dagegen euren Gegner in die Luft oder in nahegelegende Abgründe. "Force Throw" wirft herumliegende Gegenstände anrückenden Feinden entgegen. "Force View" macht euch für 5 Sekunden zu Keanu Reeves in The Matrix (die SloMo-Geschichte). Die letzte Jedi-Fähigkeit wäre der "Lightsaber-Throw", das Lichtschwert wird als boomerangartige Wurfwaffe verwendet. All das benötigt "die Macht", was als Energie-Leiste symbolisch dargestellt wird, welche sich aber schnell und automatisch wieder auflädt, wenn mal Kampfpause herrscht.


Leider verpuffen all die guten Ansätze im Nu. Das fängt schon damit an, dass dem Spieler nicht immer erklärt wird, was er in einer Mission zu tun hat. LucasArts setzte wohl auf die "gute Allgemeinbildung" der Konsumenten in Sachen Star Wars. Blindes herumirren im Trial-and-Error-Stil sind daher keine Seltenheit, speziell gegen Ende des Spiels. Leider gibts überall todbringende Abgründe, weswegen sowas keinen Spass macht. Beim Ableben wird ausserdem jedesmal 20 Sekunden geladen, wozu? Man wird ja sowieso wieder am letzten Checkpoint ausgesetzt... ohnehin sind die Ladezeiten für XBOX Verhältnisse viel zu lang. Die Kämpfe gestalten sich alle harzig und dröge, weil man seine Attacken nie gezielt plazieren kann. Erstens reagiert die Steuerung zu ungenau und schwamming und zweitens verhindern die vielen Grafik-Ruckler genaues Zielen. Dabei ist der Polygon-Count nicht sonderlich hoch und die miesen Texturen fressen sicher keine Performance, also unerklärlich das Geruckel!


Da helfen all die Jedi-Mächte nichts: Diese setzen meist immer eine Frontale zum Angreifer voraus, sonst funktionieren sie nicht richtig. Einziges Trostpflaster ist die bombastische Soundkulisse und der einigermassen gelungene 2-Player-Modus in 10 authentischen und recht grossen Arenen aus dem Star Wars Universum. Hier dürft ihr euch mit einem Kumpel und mit vielen bekannten Jedi-Meistern wie Mace Windu, Yoda, Darth Maul oder Qui-Gon messen.


Fazit:

Sir Alec Guiness - er ruhe in Frieden - würde sich im Grabe umdrehen, so ein Spiel hat der edelste aller Jedi-Meister wahrlich nicht verdient. Treue Fans und zahlende XBOX-Spieler schon gar nicht. Über die schwache grafische Leistung könnte ich ja noch hinwegsehen, aber die elementaren Schnitzer in Gameplay und Steuerung sind einfach unverzeihlich. Gute Ideen hätten sie gehabt, die Jungs bei LucasArts, schade drum. Vielleicht sollte man die interne Qualitätskontrolle feuern...


Star Wars: Obi-Wan Xbox Classics Test, Review, Testbericht.

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