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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Star Wars: Battlefront 2

Star Wars Fans freuen sich auf den nächsten Teil im Kino, Mitte Dezember ist es bereits wieder soweit. Videospieler hingegen begeben sich dank Electronic Arts bereits jetzt in George Lucas‘ Kult-Universum. Ob der Titel mehr als Bombast-Grafik zu bieten hat, haben wir uns angesehen.


Star Wars: Battlefront 2 Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Vor zwei Jahren freuten sich Fans der Franchise über Star Wars Battlefront, ein audio-visuell grossartiges Erlebnis spielte sich auf dem heimischen Screen ab. Für Einzelspieler eine kurze Freude; mangels vorhandenem Singleplayer-Modus bot der Titel wenig Abwechslung abseits der Multiplayer-Gefechte. Letztere waren unterhaltsam, konnten aber nicht mit der Genre-Konkurrenz mithalten. Mit das beste was EA ablieferte, war die nachgeschobene VR Bonus-Mission. Mittels Virtual Reality Headset durften glückliche Besitzer endlich selbst im X-Wing Platz nehmen und sich mittendrin statt nur dabei fühlen. Ein wahrhaftig grossartiges Erlebnis, das gar einen Kindheitstraum real werden liess. Die Mission dauerte gut zehn Minuten, war aber besser als das gesamte Hauptspiel.


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EA versprach beim zweiten Teil von Star Wars: Battlefront eine waschechte Kampagne, so dass sich der Titel auch für Solo-Spieler lohnen würde. Und tatsächlich haben die Kanadier nicht zu viel versprochen. Dabei sollte der gemeine Videospieler kein Half Life im Star Wars Universum erwarten, wohl aber ein "Call of Duty mit Sturmtruppen und Rebellen". Das bringt nicht nur erstklassige Grafik und den typischen, von Williams komponierten Soundtrack, sondern das technisch zur Zeit imposanteste Spiel auf den heimischen Bildschirm. Leider hat die Kampagne noch weitere Gemeinsamkeiten mit dem Activision-Shooter. So ist die Story zwar interessant, aber ziemlich Klischee behaftet.


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Die Charaktere werden wenig durchleuchtet und alles passiert Schlag auf Schlag. Da die Kampagne in gut acht Stunden zu Ende gebracht ist, ein Stück weit nachvollziehbar. Gerne hätten wir einige Stunden mehr im Weltraum verbracht und weitere Details über die Protagonisten und deren Beweggründe erfahren. Wieso im Verlauf der Story einige bekannte Star Wars Gesichter im 3rd-Person Mode gespielt werden können, erschliesst sich uns letzendlich nicht. Diese Eskapaden mögen etwas Abwechslung ins Geschehen bringen, treiben die Story aber kaum voran und wirken deswegen etwas deplaziert. Letztendlich bietet die Story gelungene Unterhaltung in einem erstklassigen Gewand, Blockbuster Unterhaltung halt. Und wenn wir ehrlich sind und auch auf die Gefahr hin, dem einen oder anderen Fan literarisch auf die Füsse zu treten: Viel mehr sind die Film-Klassiker letztendlich auch nicht; was alles andere als schlecht ist.


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Kernstück des Spiels ist auch in diesem Jahr der Multiplayer-Part. Insbesondere jener hat in den vergangenen Tagen eine Welle der Empörung losgetreten. Videospieler mit Internet-Zugang haben sich lauthals über EAs Produkt-Politik ausgelassen. Grund für den Aufstand: Loot-Boxen und vermeintliches Pay-to-Win. Korrekt ist: Wer Zeit sparen möchte, darf ingame-credits mittels Echtgeld anhäufen. Genau so darf man sich mit einem Teil des Monats-Salärs Loot-Boxen kaufen, die Waffen und Starcards nach dem Zufallsprinzip ausschütten.


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Fakt ist aber auch, dass eben jene monetär basierten Vorteile für den Gelegenheitsspieler nicht mehr Auswirkungen haben, als ein 24/7-Zocker der sich eben jene Dinge mittels Stunden des Grindens erspielt. Das Prinzip von Lootboxen scheint zudem so manchem Videospieler ein Dorn im Auge zu sein. Solange sie im laufenden Spiel aber nicht dauernd beworben werden – wie das beispielsweise bei Assassins Creed Unity der Fall war – dürfte das kaum einen stören. Zumal schon aus EAs wirtschaftlicher Sicht gesehen eine Lootbox zwar Vorteile bringen mag, aber keine spielentscheidenden. Letzteres würde den Titel sowohl für Käufer als auch Kaufverweigerer von Lootboxen uninteressant machen, das Balancing würde schlicht nicht mehr greifen. Lootboxen sollen, um das Maximum an potentiellem Geldfluss zu generieren, dem Spieler im Idealfall grossartige zu erhaschende Dinge versprechen. Dieser Idealfall funktioniert nach dem Zufallsprinzip à la Lotto und hat somit Seltenheitswert. Ultimate Team Spieler kennen die Situation, wieviel Geld muss in Packs investiert werden, um Ronaldo, Neuer oder Messi zu erhalten. Würden diese Karten häufiger vergeben werden, sänke die Bereitschaft potentieller Käufer dafür Geld auszugeben und der Geldfluss würde viel zu rasch eingedämmt. Ein einfaches Prinzip, das Glücksspieler auf der ganzen Welt seit Jahrhunderten kennen und auf eine sonderbare Art und Weise gar lieben.


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Schaden diese Dinge einem Videospiel? Nur wenn man sich an der puren Anwesenheit solcher Dinge stört. Es wird nicht mehr Spieler geben, die Unmengen an Kohle in Zufalls-Boxen investieren, als solche, welche die komplette Freizeit in das reguläre Aufleveln investieren. Für den „normalen“ Spieler ergeben sich so einige besonders hartnäckige Gegner, die im normalen Spielbetrieb aber kaum jemandem auffallen dürften oder gar das Spielerlebnis negativ beeinflussen würden. Dennoch: Wir sind keine Befürworter von Pay-to-win, noch von anderen in-game Angeboten, welche ausschliesslich mittels Echtgeld-Einsatz ins eigene Inventar wandern. Das grösste Problem bei Battefront 2 ist also nicht der Pay-to-win Hintergrund, sondern das Lootcrate System generell.


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Wer die eigenen Fähigkeiten steigern will, ist auf viel Glück im Umgang mit dem Zufallsgenerator angewiesen, was schlicht weder motivierend noch spannend ist. Wieder der Vergleich zu Ultimate Team: Wie bescheuert wäre das Prinzip, gäbe es keinen Transfer-Markt, um sich gezielt die gewünschten Spieler ins Team zu holen. Ungefähr so läuft das bei SW BF2 ab; Freunde von einarmigen Banditen gewinnen dem Glücksprinzip möglicherweise dennoch etwas ab.


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Das gesagt, ist der neuste Star Wars Titel alles andere als schlecht oder gar unspielbar. Im Gegenteil: Die Multiplayer-Gefechte wurden im Angebot entschlackt, Qualität statt Quantität. Es geht in gewaltigen 40vs40 Kämpfen zur Sache, wie beim Vorgänger ist es möglich in die Rolle von bekannten Star Wars Helden zu schlüpfen oder die Kontrolle über mächtiges Gefährt wie einen AT-AT zu übernehmen. Held zu sein ist nicht ganz günstig und erfordert eine gewisse Anzahl Battle-Points, womit wir wieder bei obigem Absatz angelangt wären. Pro Runde kommen Darth Vader und co. Allerdings nur einmalig vor, somit sind nicht unzählige super-mächtige Charaktere in der Schlacht. Wer mit Sicherheit eine Star Wars Ikone steuern möchte, tobt sich im Helden gegen Schurken Modus aus, der spielerisch aber wenig glänzt. Strategischere Naturen freuen sich über den 8vs8 Countre-Srike ähnlichen Angriffs-Modus. Zudem gibt’s den fast schon obligatorischen Deathmatch Bereich, hier mit 10vs10 und auf etwas kleineren Karten. Für Abwechslung sorgen letztendlich Weltraum-Gefechte in X-Wings und Tie-Fightern mit bis zu zwei Dutzend Spielern. Letzterer macht Laune, lässt aber etwas an notwendiger Taktik vermissen. Möglicherweise bin ich aber auch nur ein unfassbar untalentierter Weltraum-Pilot.



Fazit:

Star Wars Battlefront 2 macht eigentlich alles besser, was wir beim Vorgänger kritisiert haben. Sei es mit der gelungenen, auf Hochglanz polierten Kampagne oder durch interessantere Multiplayer Modes. In beiden Spielmöglichkeiten schreiten und fliegen wir durch abwechslungsreiche und bis ins Details herausragend gestaltete Gegenden. Dazu grossartige Musik und Sprachausgabe, beides würde auch einer Hollywood Produktion gut zu Gesicht stehen. Battlefront 2 ist für Star Wars Fans ein Muss, mehr als ein äusserst unterhaltsames aber kurzweiliges Action-Spektakel steckt aber in keinem der Modi unter der äusserst hübschen Fassade. Wer zudem Probleme mit Loot-Crates und Microtransaktionen aller Arten und nicht versteckten Pay-to-Win Optionen hat, zeigt das dem kanadischen Publisher am besten durch den Nicht-Erwerb des Titels. Alle anderen und Star Wars Anhänger insbesondere machen mit einem Kauf sicher nichts falsch.


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