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AutorenbildMatthias Schmidlin

The(G)net Review: Star Ocean: The Last Hope

Nachdem "The Last Remnant" leider nicht der erwartete Hit geworden ist, hab ich mich ungemein auf das Prequel zur Star Ocean Reihe gefreut. Nicht nur wegen des Kampfsystems, sondern auch um mal wieder ein episches JRPG auf der Xbox 360 zu spielen.


Star Ocean: The Last Hope Test, Review, Testbericht.

Edge Maverick - ein Jungspunt der in Mission für die Erde unbekannte Planeten erforschen soll, wird einfach ins kalte Wasser geworfen. Nicht dass der blonde Zögling seinem Freund und Vorbild „Crowe“ in etwas nachstehen wollte, aber gleich zum Captain befördert zu werden, das hat er sich doch anders vorgestellt. Es läuft aber auch alles andere als geplant. Denn neben der schwierigen Bürde die ein Captain zu tragen hat, muss er sich auch noch mit aggressiven Ausserirdischen, Paralell-Welten und nervenden Crew-Mitgliedern (ich hasse dich Welch!) herumschlagen. Nachdem das Raumschiff Calnus nämlich durch einen misslungenen Warp-Sprung auf einem noch unbekannten Planeten gelandet ist, überschlagen sich die Ereignisse. Neben durchgeknallten Kult-Anbetern und naiven Echsen klatschen euch die Entwickler von Square-Enix alles mögliche vor den Latz was euch und eurer Party die Reise erschweren könnte. Doch genug zur Story. Star Ocean: The last hope hat nämlich einiges mehr zu bieten.


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Aus der Thrid-Person-Perspektive übernehmt ihr die Kontrolle über Edge und seine achtköpfige Crew und steuert den bunten Haufen von Story-Herd zu Story-Herd über intesgesamt zwölf fremde oder auch weniger fremde Planeten. Dabei findet Geld in Form der Spielwährung "Fol", levelt eure Party in Kämpfen bis ans Limit, sucht nach Ausrüstungsgegenständen und erledigt Haupt- und Nebenaufgaben, sofern ihr nicht gerade in Echtzeit-Kämpfe verwickelt seid. Ein typischen JRPG eben. Oder doch nicht?


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Echtzeit-Kämpfe? Ja, ihr habt richtig gehört. Star Ocean hat schon immer auf ein Echzeit-Kampfsystem gesetzt und dies nun im neusten Teil, der Storytechnisch als Prequel zur Reihe zu verstehen ist, verbessert. Neben normalen und Symbologieattacken könnt ihr mit eurem aktuell gewählten Helden Zeitlupen-Angriffe ausführen, in welchen ihr den Gegnern aus dem Sichtfeld sprintet und mit ein paar kräftgen Hieben in den Rücken fallt. Oder ihr lasst einfach einen gezielten Zorn-Kombo vom Stapel der selbst bei Bossfights massiven Schaden anrichtet. Wie oben bereits angeschnitten, steuert ihr in den Kämpfen jeweils einen von vier Charakteren die sich auf dem Schlachtfeld befinden. In dem kreisrunden Kampfbereich könnt ihr euch frei bewegenen, über die Angriffstaste Attacken fahren, oder über das Menü Symbologieattacken Ausführen. Damit euch das Kämpfen etwas leichter fallen soll, hat Square Enix ein automatisches „Aming“-System eingebunden, welches theoretisch den euch nahe stehendsten Gegner anvisieren soll.


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Das funktioniert aber leider nur mässig. In der Hälfte der Zeit werdet ihr euch nämlich darüber nerven. Ein Fall-Beispiel: Lyme (die erste Magiern eurer Truppe) wird von irgendwelchem Gesoks angegriffen, während ihr euch in einem Kampf mit einem anderen Feind befindet. Heldenhaft sprintet ihr zu Lyme und stellt euch zwischen den Angreifer und der schutzlosen Magiern. Wohlgemerkt ist die „Lock Enemy“-Taste vorher von euch NICHT betätigt worden. Nun ist es euer Ziel den Attackierenden mit ein paar kräfitgen Schlägen ins Jenseits zu befördern, damit die Magiern ungestört weiterwerkeln kann. Und JETZT setzt das ganz tolle „Aiming-System“ ein. Betätigt ihr nun die Angriffstaste, kommt es oft vor, dass eurer aktuell gewählter Held ohne mit der Wimper zu zucken wieder in die Gegenrichtung, zum vorher bearbeitetn Gegner rennt! WARUM??! Der Satz „Ach das ist doch zum Kotzen!“ ist mir so oft laut über die Lippen gerutscht, dass meine Freundin des öfteren ins Zimmer kommen musste, um zu Fragen, ob auch alles in Ordnung sei. Gut – dafür ist dieser „Fehler“ nützlich, wenn ihr eure Zorn-Anzeige auffüllen müsst. Werdet ihr nämlich ein paar mal von Gegner getroffen füllt sich diese und ihr könnt auf Knopfdruck in denselbigen Modus wechseln, der euch zwar nicht unverwundbar macht, aber eure Attacken können durch Gegenangriffe oder Konterschläge nicht mehr abgebrochen werden. Besonders nützlich ist dies bei den Bossfights. Lasst euch ein paar mal hauen und schon könnt ihr – sofern die Magier euch heilen – ohne Pause auf den Unhold eindreschen bis der – in meist relativ spärlichen Animationen – das zeitliche Segnet.


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Mit dem in den Kämpfen verdienten Fol rüstet ihr eure Crew mit neuen Waffen, Rüstungen, Heiltränken (oder besser Heilbeeren) oder Abilitys aus. Nach jedem erfolgreichen Kampf gibt’s natürlich Experience die euer Level steigen lassen, sowie Kampf-Punkte (KP), die in Spezialfähigkeiten der Charaktere eingesetzt werden dürfen. Wenn ihr während eurer epischen Reise durch das Sternen-Meer lustig betitelte Objekte findet, solltet ihr danach meistens zu der von mir so verhassten Welch gehen, welche in der Calnus auf euch wartet. Crafting gehört nämlich genau so zum Spiel wie die Echtzeitkämpfe. Und auch hier wartet Star Ocean mit einer tollen Crafting-Funktion auf. Im Crafting-Raum dürft ihr nämlich alle Mitglieder eurer Gruppe in kleinere Grüppchen zusammenstecken, die dann in einem „Meeting“ neue Waffen- und Fresalien-Rezepte entwickeln, die danach erstellt werden dürfen. Doch aufgepasst: die Crafting-Meetings saugen an eurer Gruppen-KP!


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Ihr seht – in Star Ocean gibt es für jeden viel zu tun. Alleine wenn ihr nur den Story-Missionen folgt – von was ich euch schwerstens Abraten möchte – habt ihr knapp 50 Stunden um die Geschichte um Edge, Reimi, Lyme, Faize, Bacchus, Meracle und wie sie alle heissen mögen, zu Ende zu bringen. Alles was das JRPG Herz höher schlagen lässt ist dabei. Von Langen (toll inszenierten) Zwischensequenzen bis zu den viel zu Jungen Hauptcharakteren bietet Star Ocean das, was bis anhin nur Lost Odyssey auf der Xbox 360 geschafft hat….ausgenommen von den Charakteren, die gefallen mir in Mistwalkers JRPG-Referenz nämlich wesentlich besser. Und das nicht nur wegen dem nervigen Anime-Stil. Denn das ist ja immer subjektiv ob man das jetzt mag oder nicht.


Star Ocean: The Last Hope Test, Review, Testbericht.

Was NIEMAND – aber ganz sicher NIEMAND mag – ist die äusserst dürftige englische Synchronisation. Ein Kumpel von mir gehört ja zu den Hardcore JRPG-Fans und zockt jeden Titel der es anbietet mit der japanischen Synchronisation durch. Mich hat das nie sonderlich begeistert, da ich auch gerne audiotechnisch verstehen will, um was es geht. Doch bei Star Oceans hab ich einen alternativen Audio-Track sehnlichst vermisst. Die grottige Synchronisation mit den übertriebenen Pipsigen Stimmen der Protagonisten ist mir so gewaltig auf den Senkel gegangen, dass ich über eine Option den Segen verhängt habe. Man kann nämlich in den Options-Menüs einzelne Charaktere aus dem Spiel auf „Stumm“ schalten. Ich lege euch das tunlichst ans Herz. Ausser ihr steht auf übertriebene Quitsch-Stimmen. *Tschauder*.



Fazit:

Star Ocean: The Last Hope habe ich trotz seiner kleinen Mängel in mein Herz geschlossen. Die anfänglich wirre Story, die sich nach und nach zu einer komplexen ganzen Geschichte zusammenfügt, die tollen Kämpfe und die Erkundungstouren auf fremdem Terrain haben mich stundenlang an die heimische Konsole gefesselt. Jeder, der nur ansatzweise Freude an JRPGs hat, sollte hier zugreifen. Mein anfänglicher Gedanke „Tolle Überbrückung bis zu FF XIII!“ hat sich nicht bewahrheitet. Star Ocean ist für mich keine simple Überbrückung, sondern ein ganz tolles eigenständiges Spielerlebnis!


Star Ocean: The Last Hope Test, Review, Testbericht.

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