Nintendos beliebter und quietsch bunter Mehrspieler-Shooter Splatoon streckt seine Farbfühler auf der Switch aus. Ob der farbige Revier-Kampf der Inklinge mit seinem Vorgänger mithalten kann haben wir uns angeschaut.
Zwei Jahre nach dem Verkaufshit Splatoon auf der Wii U bringt Nintendo die Inklinge nun mit einigen fantastischen Neuerungen auf die Switch und entfacht den Revierkampf aufs Neue. Inklinge sind eine Mischung aus kleinen Menschen und Tintenfischen, welche zwischen beiden Gestalten hin und her wechseln können. Als Mensch können sie ihre Farbwaffen benutzen und Farbe herumspritzen, als Tintenfisch tauchen sie in ihre Farbpfützen ab, um entweder flink herumzuflitzen oder ihren Farbtank wieder aufzuladen.
Spielerisch hat sich nicht viel verändert. Wie im Vorgänger besteht unsere Hauptaufgabe darin die Welt mit unserer Farbe einzudecken. Im Zentrum steht der kompetitive Mehrspielermodus. Im Revierkampf treten wir im Team von vier Spielern gegen eine andere Gruppe an. Das Team, welches innert drei Minuten die meiste Farbe verteilt hat gewinnt und bekommt zur Belohnung Punkte. Mit diesen steigt der Spieler nach und nach im Rang auf und erhält nicht nur im Splatoon Shop Zugang zu neuen Waffen sondern auch zu den Rangkämpfen.
In den Rangkämpfen finden wir drei verschiedene Spiele, die allesamt sehr unterhaltsam sind. Die Goldfisch-Kanone, das Turm-Kommando und die Herrschaft. Die Herrschaft ähnelt dem Revierkampf und ist nur eine andere Variation davon, in der wir Platformen einfärben und verteidigen müssen. Im Turm-Kommando geht es darum einen Turm auf dem Spielfeld einzufärben und Richtung feindliches Lager zu bewegen. Dieser kann vom gegnerischen Team natürlich zurückerobert und somit in die andere Richtung bewegt werden. Das Spiel endet sobald der Turm eines der feindlichen Lager erreicht hat. Im letzten Rangkampf, der Goldfisch-Kanone, ist das Ziel eine Kanone in Form eines Goldfisches ins gegnerische Startgebiet zu tragen. Der Träger kann mit der Waffe einen mächtigen Schuss aufladen und abfeuern, was aber seine Zeit braucht. Sein Team muss ihm also den Weg ebnen und ihn zum Ziel geleiten.
Schade ist, hat Nintendo die Rangkämpfe an eine Zeitvorgabe geknüpft. Bedeutet, dass der Spieler sich nicht einen Rangkampf aussuchen kann. Stattdessen gibt es nur den Wettkampf, welcher gerade zur Zeit des einloggens gespielt werden kann. Das selbe ist bei den Revierkämpfen der Fall. Von acht spielbaren Karten stehen immer nur gerade zwei zu Verfügung. Alle zwei Stunden wechselt dies und die nächsten beiden Karten können gespielt werden.
Auch für Solokämpfer gibt es einiges zu tun. Im Heldenmodus, der Einzelspieler-Kampagne, knüpft die Handlung an die des Vorgängers an und wartet mit fünf Welten und deren 27 abwechslungsreichen Levels auf. Die Kampagne ist zu gleich auch eine Art Tutorial und bringt somit auch Neulinge auf den Stand der Veterane. Hier erlernen wir im Verlauf der Geschichte alle grundlegenden Spielmechaniken und können jede der neun Waffen ausprobieren. Spielend werden wir so nebenbei in den verschiedenen Tricks und Kniffen unterrichtet und lernen den Gebrauch von Granaten oder wie wir als Tintenfisch eingefärbte Wände nach oben schwimmen können.
Teamplayer kommen ebenfalls nicht zu kurz. Im kooperativen Horde-Modus mit dem Namen Salmon Run treten wir zu viert gegen drei Gegnerwellen an. In diesen werden wir von kleineren und grösseren Lachsen angegriffen, welche wir besiegen müssen. Ab und an taucht auch ein Bossgegner, Salmonide genannt, auf. Gewinnen wir gegen diesen, lässt er goldene Fischeier fallen. In jeder Runde müssen wir eine bestimmte Anzahl dieser Eier auf unser Schiff schaffen, um das Spiel zu gewinnen. Ausserdem müssen wir auch aufpassen, dass unser Team am Leben bleibt und die Inklinge gegebenenfalls wiederbeleben. Je nach Rang werden die Gegner immer wie schwerer und es erscheinen weitere Hindernisse wie dichter Nebel oder plötzlich eintretende Flut. Dies macht Salmon-Run zur wahrscheinlich anspruchsvollsten Modi von Splatoon 2, vorallem wenn die Spieler ohne Voice-Chat agieren.
Pünktlich zum Release hat Nintendo daher eine Online App entwickelt, mit welchem die Spieler sich unterhalten können. Natürlich geht aber auch jeder andere Voice-Chat Applikation. Leider unterliegt aber auch der Salmon-Run den Zeitplänen von Nintendo und kann nicht immer gespielt werden.
Fazit:
Splatoon 2 ist ein sehr gelungener Nachfolger des Wii U Erfolgs und bringt die bunten, niedlichen Figuren nun endlich auch auf die Nintendo Switch. Die neue Kampagne sorgt mit erfrischenden Ideen und coolen Bossgegnern für unterhaltsame Solo-Stunden, die Teamplayer werden viel Spass im grandiosen Salmon-Run haben, wenn sie sich zusammen der Meute von Lachsen entgegenstellen. Kompetitive Inklinge werden sich so richtig in den Rang- und Revierkämpfen austoben können. Belohnt wird der Spieler in allen Kategorien mit Coins und Punkten, die gegen Waffen und Kleidung eingetauscht werden können und somit wird ein Anreiz gesetzt sich zu verbessern und den eigenen Inkling zu upgraden. Das Gameplay basiert auf einer Mischung aus analoger Steuerung und Motion Control, was sehr gut funktioniert. Die Bewegungen gehen erstaunlich natürlich von der Hand. Die Bewegungssteuerung kann auf Wunsch auch deaktiviert werden. Die Zeitbeschränkung der Spielinhalte ist allerdings total unnötig und nervt. Wir können nur hoffen, dass Nintendo dies in Zukunft noch ändern wird. Splatoon 2 ist für Multiplayer-Verrückte Switch-Besitzer und Fans des Vorgängers auf alle Fälle ein Muss und verspricht viele spassige, kurzweilige Stunden; vor allem da Nintendo für die kommenden Monate noch viele kostenlose Inhalte versprochen hat.
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